Werbach. Genau wie vor 14 Tagen drehte der amtierende Bürgermeister Ottmar Dürr kurz vor dem Schließen noch einmal eine Runde durch die Wahllokale. Und genau wie vor 14 Tagen war es Brunntal, das als erster Ortsteil sein Ergebnis ins Werbacher Rathaus schon um kurz nach 18 Uhr meldete. Und mit dem ersten Ergebnis war natürlich noch nichts entschieden. Viele erwarteten erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Spitzenkandidaten Thomas König und Georg Wyrwoll.
Nach dem Auszählen der Wahlbezirke Brunntal und Werbachhausen lag Thomas König deutlich vorne. Doch nur wenige Minuten später hatte Georg Wyrwoll die meisten Stimmen auf sich vereint. Doch noch hatten vier Wahlbezirke ihre Ergebnisse nicht gemeldet, darunter auch der Hauptort Werbach.
Als letzter Wahlbezirk war die Briefwahl ausgezählt. Wegen einer kleinen Unstimmigkeit hatte man es vorgezogen, diesen Bereich zweimal auszuzählen. Auf dem Hof des Werbacher Rathauses hatten sich inzwischen zahlreiche Bürger versammelt, darunter alle vier zur Wahl angetretenen Kandidaten und ihre Familien, etliche Bürgermeister der Nachbarkommunen, Landrat Christoph Schauder und der Landtagsabgeordnete und Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart.
Sie alle verfolgten per Handy die auf der Homepage und im fnweb eingespielten Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke. An einzelnen Stellen brandete Applaus auf. Georg Wyrwoll lag vor dem Bekanntwerden des Briefwahlergebnisses bereits deutlich vorn.
Um 18.41 Uhr war es dann soweit. Alle Wahlbezirke hatten ihr Ergebnis gemeldet. Der Frankfurter Georg Wyrwoll errang bei diesem zweiten Wahlgang mit 51,1 Prozent sogar die absolute Mehrheit.
Bürgermeister Ottmar Dürr verkündete das Ergebnis im Hof des Rathauses. Er lobte ausdrücklich die hohe Wahlbeteiligung von über 72 Prozent. „Davon lebt die Demokratie“, so Dürr. Mit einem Wunsch richtete er sich direkt an seinen Amtsnachfolger Georg Wyrwoll: „Führen Sie die Gemeinde Werbach in eine gute Zukunft.“
Wolfgang Reinhart ergänzte: „Sieger sind heute auch die Bürger aus Werbach, denn 72 Prozent Wahlbeteiligung sind sensationell.“ Und weiter führte er aus: „Meister der Bürger als Bürgermeister zu sein, ist eine schöne Herausforderung.“ Reinhart sprach von einem langen und fairen Wahlkampf. Für acht Jahre gewählt zu sein, zeige, dass dies ein kräftiges Amt sei und er die Arbeit von Georg Wyrwoll unterstützend begleiten wolle.
Zu den ersten Gratulanten zählte auch Landrat Christoph Schauder. „Herzlichen Glückwunsch zu diesem eindeutigen Wahlsieg. Es ist ein deutliches Signal und eine gute Grundlage für die kommenden acht Jahre. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Wie Dürr und Reinhart dankte auch der Landrat den Mitbewerbern.
Mit Wohlwollen begleiten
Der zukünftige Bürgermeister Georg Wyrwoll wandte sich direkt an die Anwesenden: „Heute ist nicht die Zeit für lange Reden. Heute ist ein Tag der Freude, auch wenn der Himmel ’mitlacht’“. Inzwischen hatte es heftig angefangen zu regnen. „Ich freue mich, dass ich die Zukunft von Werbach mit Ihnen allen mitgestalten darf in den kommenden Jahren. Ich freue mich über die Begegnungen und die vielen kleinen Gesten, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Ich bitte Sie, mich mit dem selben Wohlwollen weiter zu begleiten“, so Wyrwoll. „Ich anerkenne den Einsatz meiner Mitbewerber, auch wenn ich nicht jeden Beitrag unbedingt erbaulich fand.“ Sein Dank galt seiner Frau und seinem neunjährigen Sohn Linus, die ihn während des Wahlkampfs begleitet und unterstützt hatten.
Im Anschluss forderte Wyrwoll alle Anwesenden auf, mit ihm gemeinsam das Badner Lied zu singen. Das kam zwar für die Kapelle ein wenig überraschend, aber letztendlich hat man in Werbach auch diese Herausforderung gemeistert.
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