Weikersheim. Mit einem Festakt in der Philharmonie Weikersheim feierte die Sozialstation östlicher Main- Tauber- Kreis den 50. Geburtstag. Nach der schwungvollen Einstimmung durch die „BIZ-Connection“ aus Niederstetten, die den Festakt musikalisch begleitete, begrüßte Renate Meixner, die Dekanin des evangelischen Kirchenbezirks Weikersheim als Trägerin der Sozialstation, die zahlreich erschienenen Ehrengäste.
Eigentlich sollte im Rahmen des Festaktes auch Monika Wiehl verabschiedet und ihre 25-jährige hervorragende Arbeit gewürdigt werden, doch die langjährige Geschäftsführerin konnte krankheitsbedingt nicht anwesend sein. Die Sozialstation zeigte sich aber auch in dieser Situation flexibel und wird ihrer langjährigen Chefin die Feier per Video nachreichen. Eigentlich, so Meixner, blicke man auf einen noch längeren Zeitraum als 50 Jahre zurück, allerdings bestehe die Sozialstation in ihrer heutigen Struktur erst seit 50 Jahren. Auch in Abwesenheit würdigte sie ebenso wie die anderen Grußwortredner die großen Verdienste von Monika Wiehl, die in ihrer 25- jährigen Tätigkeit die Station geprägt, geführt und vorangebracht habe.
Arbeit wird von Tobias Metzger weiter geführt
Die Arbeit werde weiter geführt von Tobias Metzger, der seit dem Sommer in diesem Jahr als kommissarischer Geschäftsführer fungiert. Aber nicht nur die Kirchengemeinde habe Grund zum Feiern, sondern viele andere Menschen, die Verantwortung tragen für die Region, damit die häusliche Krankenpflege gut aufgestellt ist, damit kranke und hilfsbedürftige Menschen Unterstützung erhalten. Sie freue sich, Schwester Margarete Mühlbauer willkommen heissen zu können, die viele Jahre lang in verantwortlicher Position tätig war und die Anfänge der Sozialstation hautnah miterlebte.
Für den Main-Tauber-Kreis überbrachte die Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit, Elisabeth Krug, die Glückwünsche zum runden Geburtstag. Als sich der demographische Wandel angekündigt habe und die Sterberate erstmals höher war als die Geburtenrate, ging die Sozialstation an den Start – ein damals wahrlich mutiger Schritt. Aus heutiger Sicht aber die richtige Entscheidung, denn die Pflege sei eine der gesellschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit. Die Raumschaft Weikersheim, Niederstetten, Creglingen sei – wenn es um die häusliche Pflege gehe – aktuell ohne Sozialstation nicht denkbar. Ambulante Pflege, Essen auf Rädern, Einzelbetreuung in der Häuslichkeit, ambulanter Hospizdienst und haushaltsnahe Dienstleistungen gehören ebenso zum Leistungsspektrum, wie die Kooperation mit der Nachbarschaftshilfe Creglingen und weiteren Partnern. „Das Herz muss Hände haben, die Hände das Herz“ laute ein tibetisches Sprichwort“. Bei der Sozialstation haben die Hände ein großes Herz und das Herz viele Hände. Und dass dies so ist, sei ein großer Verdienst von Monika Wiehl, über 25 Jahre das Gesicht der Sozialstation schlechthin.
Mit besonderer Freude überbringe er die doppelten Grüße und Glückwünsche der Stadt Weikersheim, so Bürgermeister Nick Schuppert. Doppelt, weil es gelte zum 50- Jahr-Jubiläum zu gratulieren, und gleichzeitig Monika Wiehl danke zu sagen, für 25 Jahre aufopferndes Engagement, für Fachkompetenz, für 25 Jahre soziales Engagement und Verantwortung für Hilfsbedürftige. Monika Wiehl könne nun in der Gewissheit in den wohlverdienten Ruhestand gehen, in den vergangen 25 Jahren etwas aufgebaut zu haben, das stets auf die aktuellen Herausforderungen reagiert und mit Weitsicht in neue Konzepte und Strukturen investiert habe, und dabei stets das Wohl hilfsbedürftiger Menschen im Blickwinkel. Sie habe sich mit unglaublicher Energie und Herzlichkeit für die Sozialstation eingesetzt und sie mit klarem Kurs geleitet. Ihr Abschied markiere das Ende einer Ära – man werde sie vermissen. Aber was wäre eine Sozialstation ohne engagierte, hoch motivierte und kompetente Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die tagaus tagein mit Herz und Hingabe für die Menschen der Region das sind, auch ihnen gebühre großer Dank und Anerkennung.
Der Höhepunkte des Festakts war sicher die als Rückblick deklarierte Festrede von Schwester Margarete Mühlbauer. Man hätte ihr noch stundenlang zuhören können, wie sie über die ersten Schritte der Sozialstation erzählte, die sie als aktives Mitglied der Belegschaft teils persönlich erlebte. Sehr ausführlich ging Schwester Margarete auf die sich im Laufe der Jahre verändernde Innerbetriebliche Organisation ein, um sich den jeweiligen Anforderungen anzupassen. In diesem Zusammenhang ging sie auch auf die berufliche Entwicklung von Monika Wiehl ein, die sich durch mehrere Weiterbildungen für den Job der Geschäftsführerin qualifizierte, denn sie dann bis zum Jubiläum innehatte.
Den guten Ruf der Sozialstation sichern.
Zu guter Letzt gingen die Grüße und Genesungswünsche des neuen Geschäftsführers der Sozialstation, Tobias Metzger, an seine Vorgängerin Monika Wiehl und ein Dankeschön an die Belegschaft mit der Bitte, durch ihre kompetente Arbeit mit zu helfen, den guten Ruf der Sozialstation zu sichern. Er stellte sich und seinen beruflichen Werdegang kurz vor, der im Seniorenzentrum in Röttingen begann, wo er nach einem Praktikum die Ausbildung zum Altenpfleger absolvierte. Den ersten Kontakt zur Sozialstation hatte er durch ein Pflichtpraktikum bei seinem jetzigen Arbeitgeber, denn damals habe ihn Frau Wiehl gefragt, ob er nach der Ausbildung in Röttingen nach Weikersheim wechseln würde, was dann auch geschah. Nach der Weiterbildung zum Wundexperten und der Berufung zum stellvertretenden Pflegedienstleiter (2019), erfolgte während der Pandemie die Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheit- und Sozialwesen. Seit dem 1. August sei er nun Geschäftsführer des Sozialstation östlicher Main- Tauber- Kreis.
Insgesamt, so Metzger, sei man mit der aktuellen Geschäftssituation zufrieden. In einigen Bereichen sei ein starker Zulauf zu verzeichnen, die Wartelisten in drei von sechs Bereichen werde stetig länger. Als eine der Stärken der Sozialstation nannte Metzger die Flexibilität, was bedeute, dass man in der Lage ist sich geänderten Situationen problemlos anzupassen. Zum Abschluss erlebten die Anwesenden in einem Sketch, wie ein so genannter Auftrag eingeht, wie er organisatorisch behandelt wird und wie die Durchführung erfolgt.
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