Weikersheim. Bereits im Vorfeld der Gemeinderatssitzung hatte sich die CDU-Fraktion mit den Kollegen der anderen Fraktionen über ihren Antrag auf die Errichtung einer Wasserstands-Pegelstelle an der Tauber verständigt.
Ziel des Antrags ist eine frühere Warnung vor Hochwasserlagen, denn da zähle jede Minute. Direkt betroffen sind neben der Weikersheimer Kernstadt auch die ebenfalls direkt an der Tauber gelegenen Ortsteile Schäftersheim und Elpersheim. Der tauberaufwärts nächstgelegene Pegel Archshofen liegt nicht nur über 30 Kilometer entfernt von diesen Orten, sondern macht auch keine Aussagen über die von Gollach und Vorbach in die Tauber strömenden Wassermengen.
Daten zur Hochwasserwarnung liefern die derzeit 22 Pegel der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg mit der Hochwasser-Vorhersagezentrale HVZ. Ergänzt werden diese Daten durch das Flut-Informations- und Warnsystem FLIWAS des Landes-Umweltministeriums, auf dessen Daten allerdings nur Lizenznehmer zugreifen können.
Vorher verständigt
Generell war man sich bereits vor der Sitzung zwischen Antragstellern, Gemeinderat und Stadtverwaltung einig, und so erfolgte auch auf Verschlag der Stadtverwaltung die Einstimmige Zustimmung zum Antrag der CDU-Fraktion.
Zwischenzeitlich war allerdings nicht nur die Stadt, sondern auch die Landesbehörden aktiv geworden: Ende 2023 wurde eine FLIWAS-Pegelstelle an der Tauberbrücke installiert – oberhalb von Vorbach-Einmündung und Wehr. Entsprechend plädiert die Fraktion für eine Überprüfung der Positionierung.
Wie Bauamtsleiterin Sylvia Thomas erläuterte, stehe die Stadt in engem Austausch mit dem Regierungspräsidium Stuttgart. Geprüft werde derzeit bereits eine Verlegung dieses Pegels in Richtung Unterwasser geprüft.
Generell, so die Bauamtsleiterin weiter, widme sich die Landesstrategie allerdings aktuell verstärkt Wassermangel-Lagen; einen zusätzlichen Landespegel, der Kosten von über 100 000 Euro verursache, werde es nicht geben. Andererseits sei es den Kommunen jederzeit möglich, für vier- bis sechstausend Euro eigene Pegel einzurichten. Möglich sei auch, eine Lizenz zum Zugriff auf die FLIWAS-Daten des Flut-Informations- und Warnsystems zu erwerben, die mit jährlichen Lizenzgebühren von rund 500 Euro zu Buche schlagen.
Die „kleine Lösung“
Der Vorteil dieser Lösung: Sie ist schnell realisierbar und ermöglicht frühzeitige Warnungen für die tiefer gelegenen Ortschaften, die sich dann besser auf Hochwasserlagen vorbereiten können – zumindest, wenn die lokalen Meldeketten funktionieren, was bei der Flut im Ahrtal nicht der Fall war. In Weikersheim informiert die Leitstelle den Bürgermeister, ist dieser nicht erreichbar, wird Bauamtsleiterin Sylvia Thomas informiert.
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