Schon von der Landstraße aus waren die Stände zu sehen: Wie weiße Segel hinter Dünen lockten sie zum zweiten Blick und zum Besuch des „Marktes für feines Kunsthandwerk“ in Weikersheim.
Weikersheim. Entsprechend waren es nicht nur Gäste, die ganz zielgerichtet am Wochenende den Weikersheimer Markt ansteuerten, sondern auch auf der Durchfahrt angelockte Zufallsbesucher, die staunten, was sich hier alles entdecken ließ.
Über 50 Anbieter waren es in diesem Jahr, die auf dem Marktplatz sowie in und um die Tauberphilharmonie ein ganz besonderes Flair herbeizauberten.
Sie kommen gern, der aufgeschlossenen Kundschaft und des Städtchens wegen: „Das ist einer der wenigen Märkte, wo Aussteller schon am Vortag anreisen, um den Aufenthalt auch zu genießen“, schwärmt eine Ausstellerin. An ihrem Stand im Foyer der Tauberphilharmonie konnte sie bereits am ersten Markttag schon mehrere Stammkundinnen begrüßen.
„Nichts von der Stange“
„Eigentlich ist Kunsthandwerk der falsche Begriff“, findet eine Besucherin angesichts der fast 20 Goldschmiede und Goldschmiedinnen, des runden Dutzends auf Textildesign spezialisierten Kreativen. Ob Stoff, Metall, Stein oder Ton, ob Holz, Leder, Glas oder Papier: Kein Stück, das „0815“ wäre, nichts „von der Stange“, sondern alles feinste Unikat-Handarbeit vom Schmuckstück aus Titan und Gold bis zu Glasperlenstickerei, von schwergewichtigen, aus Stein gehauenen Kettengliedern bis zur federleichten Feinkeramik-Schale.
Ob Taschen, Hüte, Schuhe, durch Permanentplissee zur Skulptur gewordene Kleidungsstücke, ob edles Schreibgerät aus Holz oder aus Kork, Holz, Wurzelwerk gestaltete Zauberburg: Das Publikum kann sich kaum satt sehen, staunt über Windlichtblüten aus Seidenpapier, über topmoderne Upcycling-Kleidung und kunstvolle Vergoldungen.
Die Marktgestaltung erlaubte dank der Ausweitung über die Tauber den Besuchern stressfreies Flanieren, die luftig-lockere Aufstellung gab jedem Stand Raum zur Präsentation, dem Publikum die Möglichkeit, sich ganz in Ruhe auf Einzelstücke zu konzentrieren, Gespräche zu führen, die Kreativen kennen zu lernen. Dass die Witterung so perfekt mitspielte, eine leichte Brise auch längeres Verweilen ermöglichte, war ein zusätzliches Zuckerl fürs Organisatorenteam um Astrid Hackenbeck und die aus der ganzen Republik angereisten Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen ebenso wie für die Besucher und Besucherinnen, die nebenbei auch die Skulpturen der aus Lodz stammenden Bildhauerin Małgorzata Chodakowska bewunderten.
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