Creglingen/Weikersheim. Vielfältig war Friedemann Wellers Einsatz für die Jugend, geprägt von Zuverlässigkeit und immer wieder neuen Ideen. Nach 30-jährigem Dienst als Bezirksjugendreferent wurde er in den Ruhestand verabschiedet.
Mit einem Festgottesdienst in der Creglinger Stadtkirche St. Peter würdigten der Weikersheimer Kirchenbezirk und das Evangelische Bezirksjugendwerk (EJW) die Leistungen von Friedemann Weller. Musikalisch ausgestaltet wurde er von Bläsern aus Posaunenchören des Bezirks unter Leitung von Peter Otterbach und von Joachim Lehmann an der Orgel. Vertreter des Bezirksarbeitskreises des EJW stellten in einer Sprechmotette das umfangreiche Wirken ihres langjährigen Jugendreferenten dar.
„Gar nicht so einfach“ sei es, betonte Dekanin Renate Meixner, junge Menschen anzusprechen – doch sie seien die Zukunft in Kirche und Gesellschaft. Nötig seien „Gemeinschaftserlebnisse in Echtzeit“, das „Herzstück kirchlicher Jugendarbeit“ – etwa Outdoor-Jungschar oder Korsika-Freizeit. Es gelte, gemeinsam über Gott und die Welt nachzudenken wie beim Stadelkino oder bei einer Morgenandacht auf der Sommerfreizeit. Es komme darauf an, etwas zu tun gegen die Not in der Welt wie bei der Orangenaktion – oder ein paar Menschen zu haben, mit denen ich „mich über den Sinn meines Lebens austauschen kann“, wo ich „eine Idee davon bekomme, dass ich gebraucht werde in dieser Welt – genauso wie mich Gott geschaffen und gewollt hat“.
Sie sei sehr dankbar, dass Friedemann Weller „seinen Auftrag darin gesehen hat, zusammen mit vielen Ehrenamtlichen, junge Menschen mit der Botschaft der Bibel in Berührung zu bringen – und ihnen Räume zu eröffnen, wo das konkret erlebbar ist“. Es gehe darum, „den Glauben als Kraft für den je eigenen Lebensweg zu entdecken und als eine Kraft, die Menschen verbinden und versöhnen kann“.
Im Februar 1993 habe Dekanin Marianne Koch Friedemann Weller als Bezirksjugendreferent eingeführt. Einen „langen Atem und eine Treue zu seinem Auftrag“ habe er seitdem bewiesen, auch immer wieder Neues angefangen wie sein Engagement in der Schule in Weikersheim oder die Bike-& Trail-Tage. Er sei in der Notfallseelsorge aktiv, als Prädikant tätig, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, Datenschutzbeauftragter und Ansprechperson für Schutz und Prävention im Bereich sexualisierter Gewalt.
Bei den Bezirkskirchentagen sei er eine großartige Hilfe gewesen. Es sei eine „reiche und gesegnete Zeit“ gewesen – Friedemann Weller gebühre herzlicher Dank für seine vielfältige Leistung.
Für den Bezirksarbeitskreis des EJW sprach Melanie Zettel Dankesworte. „Mit all deiner Erfahrung, deinen tollen Ideen, deiner Zuverlässigkeit, deinem großen Herz und deiner Offenheit sowie Freundlichkeit hast du das Jugendwerk zu dem gemacht, was es heute ist“. Tolle Projekte, von der Outdoorjungschar bis zu den „Bike- & Trail-Tagen“, habe man gemeinsam durchgeführt. Mit viel Energie, doch auch einer Portion Humor habe Friedemann Weller seine Arbeit getan.
Dieter Braun von der Landesstelle des Jugendwerks würdigte Treue und Weitblick, das geistliches Feingefühl und die verblüffende Innovationskraft des scheidenden Jugendreferenten.
Liebe zu den Kindern und Jugendlichen, Glaube und Bescheidenheit seien seine Kennzeichen gewesen. Einen weiten Weg sei er gegangen vom Bäckerhandwerk zur Wuppertaler Evangelistenschule Johanneum, vom Jugendreferent für die Christliche Bäcker- und Konditorenarbeit bis in den Weikersheimer Kirchenbezirk. Jetzt sei für ihn die Zeit gekommen, die Arbeitsschuhe auszuziehen, dankbar zurückzublicken und „wieder neu zum Beter, zum Anbeter zu werden“.
Martin Frankenstein, Jugendamtsleiter des Main-Tauber-Kreises, dankte Friedemann Weller für die langjährige Kooperation. Landratsamt und Jugendamt hätten ihn „immer als einen Lobbyisten der Jugend im allerbesten Sinn“ erlebt.
Fachlich fundiert und realitätsnah seien seine Stellungnahmen gewesen. Seit 2010 habe er dem Jugendhilfeausschuss des Landkreises angehört, viele Jahre habe er in den Gremien der Jugendhilfeplanung gewirkt, auch im Kreisjugendring sei er aktiv gewesen. Die Einbeziehung der Ehrenamtlichen sei für ihn dabei immer selbstverständlich gewesen. Friedemann Weller gebühre großer Dank und alles erdenklich Gute für die Zukunft.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/weikersheim_artikel,-weikersheim-friedemann-weller-nimmt-nach-30-jahren-abschied-_arid,2151172.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/weikersheim.html