Edelfingen. Hochgeschätzt als ehrenamtlicher Mitarbeiter über sechs Jahrzehnte war Horst Mößner in seiner Gemeinde, im Weikersheimer Kirchenbezirk und in der badischen Nachbarkirche. Jetzt ist er im Alter von 88 Jahren verstorben.
Vom Werkzeugbau beim Daimler über die Tätigkeit bei der Firma Patzner bis hin zur Deutschen Bahn reichte die berufliche Tätigkeit von Horst Mößner. Geboren ist er in Brühl-Rohrhof und dann aufgewachsen in Warmbronn. Der Liebe wegen folgte einem Besuch in der Kurstadt der Umzug nach Edelfingen und 1960 die Heirat mit Paula Ulshöfer. Zwei Söhne wurden in der Ehe geboren.
In Lauda begann Horst Mößner seinen Dienst bei der Bahn, als Bezirksablöser war er zwischen Osterburken und Kirchheim, zwischen Wertheim und Niederstetten im Einsatz.
Das verantwortungsvolle Amt des Fahrdienstleiters in Edelfingen übernahm Horst Mößner im Januar 1972. Nach der Schließung des Bahnhofs arbeitete der Bundesbahnhauptsekretär bis zum Ruhestand als Fahrdienstleiter in Bad Mergentheim und Markelsheim; seine ruhige Stimme aus dem Lautsprecher hat in der Kurstadt so manchen Kurgast und Besucher begrüßt.
Außergewöhnliche Verdienste errungen hat Horst Mößner durch seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich der evangelischen Kirche. „Die Liebe Gottes möchte ich den Menschen nahebringen“, das war sein Lebensmotto und das suchte er in Wort und Tat umzusetzen.
Schon in Warmbronn war er in der Kinderkirche und als Jungscharleiter aktiv. Nach seinem Umzug nach Edelfingen 1960 war es für ihn selbstverständlich, im evangelischen Jugendkreis mitzuarbeiten. Horst Mößner war Kassier des Krankenpflegevereins. 1971 wurde er in den Kirchengemeinderat gewählt, 1995 wurde er zweiter und 2001 erster Vorsitzender des Gremiums.
Er war hoch geschätzt wegen seines unermüdlichen Einsatzes und seiner Zuverlässigkeit. „Wenn er etwas nicht richtig fand, dann hat er das deutlich gesagt, doch im Gespräch und in Ruhe“, so würdigte ihn der Kirchengemeinderatsvorsitzende Ewald Lutz.
Horst Mößner führte erfolgreich auch schwierige Verhandlungen mit kirchlichen und kommunalen Stellen und war maßgeblich beteiligt am Bau des neuen Gemeindehauses. Er war eine Stütze des Kirchenchors und unermüdlich im Besuchsdienst bei kranken Gemeindemitgliedern. 42 Jahre lang wirkte Horst Mößner als Kirchengemeinderat, zusätzlich war er 18 Jahre lang Mitglied der Bezirkssynode. Bekannt im Bezirk und bis weit hinein in die badische Landeskirche, wurde Horst Mößner durch seinen ehrenamtlichen Dienst als Lektor und Prädikant seit dem Jahr 1984.
In den Gemeinden, in denen er bis vor wenigen Monaten Gottesdienst hielt, erntete er viel Anerkennung wegen seiner sorgfältig vorbereiteten Predigten und der menschlichen Nähe, die er ausstrahlte. In den fast vier Jahrzehnten seiner Predigttätigkeit hat er weit mehr als 1500 Gottesdienste ehrenamtlich gehalten. 2007 erhielt er für seinen Einsatz die höchste Auszeichnung der Landeskirche, die „Johannes-Brenz-Medaille“ in Bronze.
Zusätzlich hielt Horst Mößner seit den sechziger Jahren Bibelstunden bei der altpietistischen Gemeinschaft und wurde 1998 Gemeinschaftsleiter in Edelfingen. Auch bei der Liebenzeller Gemeinschaft war er mit seinem Wort und seiner Geige im Einsatz. Mit seinem Tod verliert die Kirche einen wertvollen Menschen und engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter. peka
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