Verkehrsknoten Buchener Straße - Antrag der Demokratisch Christlichen Bürger (DCB) mit großer Mehrheit abgelehnt

Walldürn: Planungen für Kreisverkehr laufen weiter

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Ralf Scherer
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Vor allem der Berufsverkehr sorgt am Verkehrsknoten in der Buchener Straße immer wieder für Verkehrsbehinderungen mit teilweise langen Staus bis in die Waldstraße. © Ralf Scherer

Walldürn. Deutliche Kritik mussten die Mitglieder der Demokratisch Christlichen Bürger (DCB) im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) in der Sitzung am Dienstag im „Haus der offenen Tür“ einstecken. Mit ihrem Antrag zur Änderung der Verkehrsführung an der Kreuzung in der Buchener Straße scheiterten sie letztlich klar: Zwei Ja-Stimmen aus den eigenen Reihen standen zehn ablehnende Stimmen gegenüber.

Somit kann die Planung für die Einrichtung eines probeweisen Kreisverkehrs für die Dauer von zwei Jahren an dem vielbefahrenen Verkehrsknoten unverändert weiterlaufen. Bereits im Juli 2020 hatte sich der ATU auch mit Unterstützung der DCB für diese Lösung entschieden. In der Sitzung des Gemeinderats im Februar hatte die DCB dann jedoch überraschend eine Änderung der Beschilderung als kostengünstigere Variante beantragt.

Beschilderung ändern

Dem Vorschlag der DCB zufolge sollten Verkehrsteilnehmer aus Richtung Waldstraße kommend nicht mehr geradeaus in die Innenstadt fahren dürfen, sondern nur noch rechts in Richtung Kreisverkehr abbiegen können. Die übrigen Regelungen sollten unverändert beibehalten bleiben.

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„Unser Antrag soll dem Kreisverkehr nicht im Wege stehen“, begründete Markus Ackermann den Vorschlag seiner Fraktion. Vielmehr solle die geänderte Beschilderung der Einrichtung eines Kreisverkehrs für die Dauer von zwei bis drei Monaten zeitlich vorgeschaltet werden. „Um zu sehen, ob sich eine Verbesserung des Verkehrsflusses abzeichnet“, so der DCB-Sprecher.

Ein Vorschlag, der in den Reihen der SPD-Fraktion nicht nur inhaltlich, sondern auch mit Blick auf den Zeitpunkt der Antragstellung für Verwunderung sorgte. „Der nun vorgelegte Antrag der DCB kommt uns wie ein Schildbürgerstreich vor“, kritisierte Herbert Kilian. Die DCB habe bisher sämtliche Schritte zur Einrichtung eines Kreisverkehrs auf Probe mitgetragen, einschließlich der finanziellen Berücksichtigung des Projekts in den Haushalten der Jahre 2021 und 2022 mit insgesamt 45 000 Euro.

Die plötzliche Meinungsänderung werfe aus der Sicht der SPD-Fraktion zahlreiche Fragen auf. „Es sollten einfach mal Mehrheitsbeschlüsse anerkannt und mitgetragen werden, anstatt diese immer wieder in Frage zu stellen“, monierte Kilian. Das Verfahren zur Einrichtung des Kreisverkehrs sei inzwischen weit fortgeschritten. Seine Fraktion lehne deshalb den Antrag der DCB ab, um weitere Verzögerungen zu vermeiden.

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Auch Steffen Ullmer (CDU) wunderte sich über den Antrag der DCB, „da diese in den laufenden Beschluss, den alle Fraktionen mitgetragen haben, eingreift und nicht zielführend“ sei. Die CDU-Fraktion habe den Testbetrieb eines Kreisverkehrs unterstützt. „Veränderungen, die zu einer nachweislichen Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer führen, stehen wir immer offen gegenüber“, sagte Ullmer. In die Beurteilung der Situation dürfe jedoch nicht nur der Lkw- und Pkw-Verkehr, sondern müssten auch die Bedürfnisse von Radfahrern und Fußgängern einbezogen werden. Für eine endgültige Entscheidung müsse man die Daten aus dem Testbetrieb abwarten. Den Antrag der DCB lehne seine Fraktion ab, so Ullmer.

Vor einen „Hin und Her“ bei der Verkehrsführung warnte Bürgermeister Markus Günther. Für Verkehrsteilnehmer seien ständig wechselnde Vorgaben schwierig. Zudem sehe er technische Probleme im Falle einer Umsetzung des DCB-Vorschlags. Eventuell könne man darauf zurückkommen, sollte sich der Kreisverkehr nach der Probezeit als ungeeignet erweisen.

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