Öffentlicher Personennahverkehr

Walldürn: Bahnhof wird zum Knotenpunkt

Im Rahmen der Ausschreibung und Vergabe des Linienbündels Seckach – Walldürn wurde das Konzept des Stadtbusses angepasst und ausgeweitet. Es gibt nun zusätzliche Haltestellen.

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Maren Greß
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Das Linienbündel Seckach – Walldürn wurde am Freitag offiziell eingeweiht. Das Bild zeigt die Beteiligten rund um Landrat Dr. Achim Brötel (Siebter von links) und Walldürns Bürgermeister Markus Günther (Siebter von rechts). © Maren Greß

Walldürn. Vom Walldürner Bahnhof zum Freibad, zum Norma-Markt oder zur Kaserne – das ist jetzt dank des neuen Stadtbuskonzepts möglich. Dieses wurde am Freitag bei einem Pressegespräch vorgestellt. Im Zuge der Ausschreibung und Vergabe des Linienbündels SeckachWalldürn wurde das Konzept für den Stadtbus angepasst. Die Linie, betrieben von der Firma Horst Berberich aus Glashofen, verkehrt künftig im verlässlichen Ein-Stunden-Takt. Die erste Fahrt beginnt Montag bis Freitag um 6 Uhr, samstags um 8 Uhr. Die letzte Fahrt endet jeweils um 19 Uhr.

Die bisherige Ringlinie wurde aufgelöst und durch ein neues Stadtbussystem ersetzt, das Walldürn in drei Einzugsgebiete gliedert und mit entsprechender Linienführung auf den Bahnhof ausgerichtet ist. Der Bahnhof wird also zum Knotenpunkt. Denn dort kann man in andere Busse oder in die Regionalbahn umsteigen.

Wichtig für die Schüler

Die Linie 849 verkehrt von Wettersdorf über Walldürn nach Altheim. Dadurch sichere man die Zubringerfunktion an die Schulstandorte und erschließe die Ortschaften untereinander, heißt es vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), der im Auftrag des Landkreises und der Stadt das Linienbündel ausgeschrieben und vergeben hat. „Ich freue mich über die qualitative Erweiterung unseres Angebots“, betonte Walldürns Bürgermeister Markus Günther. Die Freude teilte auch Petra Berberich vom gleichnamigen Busunternehmen: „Das neue Konzept macht das Leben im ländlichen Raum wieder besser.“ Auch Ausflugsziele wie etwa das Freilandmuseum im Stadtteil Gottersdorf könne man jetzt besser mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erreichen.

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Ein neues Fahrplanangebot bietet auch die Linie 848 von Großeicholzheim über Adelsheim und Osterburken nach Buchen, das von der Firma Knühl aus Großeicholzheim betrieben wird. Die Anbindung des Bahnhofs in Eicholzheim mit Anschluss an die S-Bahn ist neu dazugekommen, ebenso die Haltestelle Spielplatz am Kinder- und Jugenddorf Klinge. „Die Linie sichert zudem die Schülerbeförderung zu den Schulstandorten Adelsheim, Osterburken, Seckach und Buchen“, sagte Hagen Koch, Geschäftsführer der Firma Knühl.

„Es ist schön, dass wir mit verlässlichen Partnern weitermachen können“, erläuterte Landrat Dr. Achim Brötel. Das sei nicht selbstverständlich, denn man müsse das Linienbündel europaweit ausschreiben. Umso mehr freue es ihn, dass mittelständische, regionale Busunternehmen den Zuschlag bekommen hätten. „Die Linien haben für die Schulwege und vor allem für die Anbindung der Bevölkerung eine wichtige Bedeutung. Ich bin mir sicher, dass das neue Verkehrskonzept regen Zuspruch findet und häufig genutzt wird“, so Brötel.

Start war am 11. Juni

Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Juni ist das neue Konzept gültig. Dass die offizielle Einweihung erst jetzt Ende August stattfand, war unter anderem den Lieferproblemen geschuldet. So ließen laut dem Landrat die neuen, modernen Busse auf sich warten. Die Fahrzeuge sind barrierefrei und haben eine Auflademöglichkeit für Smartphones an Board. Außerdem gibt es im Bus einen Defibrillator sowie Luftfiltersysteme. Neu sind auch Ortungssysteme, die die Grundlage für Echtzeitdatenerfassungen sind und eine verlässliche Abbildung in der Fahrplanauskunft oder auf den digitalen Fahrgastanzeigern ermöglichen. „Das ist ein wichtiger Schritt, um den Fahrgästen die Nutzung des ÖPNV zu erleichtern“, sagte Sabine Eichhorn vom VRN.

Bei der Fahrt im Stadtbus werden die Gäste neben modernster Technik noch mit einer weiteren Neuerung überrascht: Mit der Stimme von Stefan Müller-Ruppert werden die nächsten Stationen durchgesagt. Der Synchronsprecher, Sänger und Schauspieler aus Buchen hat die Haltestellen eingesprochen.

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