„Dürmer Blummefeschd“

Walldürn: Alternative Plätze kamen nicht in Frage

Nach Jahrzehnten ist die Schaustellerfamilie Oswald kein Teil mehr des „ Blummefeschds“ in Walldürn. Die Stadt klärt die Situation nach einer Kampagne in den Sozialen Medien auf.

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Stefanie Čabraja
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Wegen der Baustelle kommt der Vergnügungspark beim Walldürner „Blummefeschd“ nicht an den gewöhnlichen Ort. Für die Schaustellerfamilie kamen Alternativen nicht in Frage. © Ralf Marker

Walldürn. Für große Aufregung und Diskussionen sorgt seit Mittwochmorgen ein Beitrag der Schaustellerfamilie Oswald in den Sozialen Medien. Beim „Dürmer Blummefeschd“, vom 18. bis 21. Mai, wird es keinen Vergnügungspark auf dem Areal hinter dem entstehenden Ärztehaus in der Adolf-Kolping-Straße geben. Grund dafür sei die Baustelle, wie das Unternehmen auf der Plattform Facebook angibt. Die Stadt Walldürn halte sich nicht an die Absprachen vom vergangenen Jahr, so die Schausteller. „Wir sind verärgert über die kurzfristige Absage und ein alternatives Fest können wir nicht organisieren. Das hat große finanzielle Folgen für uns“, sagt Marcel Oswald gegenüber den FN.

Eine Reaktion zu der Aufregung im Netz ließ nicht lange auf sich warten. Bürgermeister Markus Günther und Meikel Dörr, Leiter der Stabsstelle Bürgermeister, veranstalteten kurzfristig ein Pressegespräch. Es habe keinerlei Absprachen gegeben. Im vergangenen Jahr sei darauf hingewiesen worden, dass der Festplatz mit dem Vergnügungspark 2023 nicht am gewöhnlichen Ort stattfinden könne. Die städtische Fläche habe sich außerdem ohnehin um ein Fünftel verkleinert durch den Verkauf an Hollerbach-Bau, erläuterte Dörr. Der Schaustellerfamilie seien außerdem Alternativen gezeigt worden, die jedoch nicht interessant waren. „Nachdem kein Interesse an alternativen Plätzen bestand, sind wir bei der Planung nicht mehr auf die Schausteller zugegangen“, erklärt der Bürgermeister. „Außerdem besteht von seiten der Stadt auch kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit, da der Schausteller unzuverlässig ist. Das ist aus dem vergangenen Jahr hervorgegangen“, berichtet Günther. „Es ist schade. Jahrelang war Familie Oswald ein Teil des Festes. Es ist auch klar, dass dadurch ein Anziehungspunkt aufgegeben wurde. In diesem Jahr ist es aber auch nicht anders umsetzbar“, ergänzt er.

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Ein Vertrag für das „Blummefeschd“ zwischen den Oswalds und der Stadt bestehe außerdem auch nicht. Eine Bewerbung als Standbeschicker habe die Familie ebenfalls nicht eingereicht. Die Kampagne über die Sozialen Medien, die nun gegen die Stadt geführt wird, sei für Günther und Dörr nicht nachvollziehbar. Alternative Attraktionen, wie erstmals ein Riesenrad und „Action for Kids“ auf dem Schlossplatz, werden dennoch geboten (wir berichteten).

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