Walldürner Gemeidnerat

Walldürn: 39 Jahre Stadtrat verdienen Respekt

Herbert Kilian bekam den Siegelring der Stadt Walldürn in der Gemeinderatssitzung verliehen. Fast vier Jahrzehnten war er in der Wallfahrtsstadt kommunalpolitisch aktiv.

Von 
Stefanie Čabraja
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Herbert Kilian (Mitte) erhielt für seine kommunalpolitische Arbeit und zur Verabschiedung aus dem Gemeinderat den Siegelring der Stadt Walldürn von Bürgermeister Markus Günther. In den insgesamt 39 Jahren war vor allem seine Frau Christa immer eine Stütze. © Stefanie Čabraja

Walldürn. Herbert Kilian wurde für die langjährige kommunalpolitische Arbeit in der Stadt Walldürn in der Gemeinderatsitzung am Montag geehrt. Als Stadtrat wurde Kilian bereits für 10-, 20-, 25- und 30-jährige kommunalpolitische Tätigkeit ausgezeichnet. Nachdem er Ende Februar auf eigenen Wunsch aus dem Gemeinderat ausgeschieden war (wir berichteten), bekam er nun den Siegelring der Stadt Walldürn von Bürgermeister Markus Günther verliehen.

Gemeinderat in Kürze

Die Vorschlagsliste der Gemeinde für die Wahl der Schöffen für die Geschäftsjahre 2023 bis 2028 billigte das Gremium. Die Vorschlagsliste für die Wahl der Jugendschöffen wurde zur Kenntnis genommen. Der Beschluss obliegt dem Jugendhilfeausschuss.

Für die Sanierung der Grundschule wurde der Auftrag für die Schreinertüren an die Frima Karl-Josef Weidinger aus Schweinberg vergeben. Der Gemeinderat stimmte dem Angebotspreis von rund 97 500 Euro zu.

Die Wahl zum Abteilungskommandanten von Simon Westrich in der Einsatzabteilung Gerolzahn der Freiwilligen Feuerwehr sowie dem Stellvertreter Martin Bodirsky billigte der Gemeinderat.

Stadtrat Leo Kehl stellte den Antrag, die nach dem Neubau geänderte Benennung der „Sporthalle Keimstraße“ wieder in „Turnhalle Keimstraße“ zu vereinheitlichen. Bürgermeister Markus Günther sagte zu, dass man sich mit diesem Thema auseinandersetzen werde.

Insgesamt war Kilian 39 Jahre lang Mitglied der Gemeinderats und verschiedener Gremien, wie dem Finanz- und Verwaltungsausschuss, dem Ausschuss für Technik und Umwelt, Aufsichtsrat der Stadtwerke Walldürn, Mitglied der Verbandsversammlung und des Krankenhauses.

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Des Weiteren erfüllte Kilian 29 Jahre lang die Aufgabe als Bürgermeisterstellvertreter und hatte von 1991 bis 2014 den Fraktionsvorsitz der SPD.

„Sie sind in die Politik gegangen, um etwas zu bewegen. Sie haben Verantwortung übernommen, und haben in unterschiedlichen Funktionen und Ämtern für die Stadt gewirkt, der Sie sich verbunden fühlen“, fasste Günther zusammen. „Es verdient Respekt, viel von der eigenen Zeit, den eigenen Ideen und Kräften aufzuwenden, um bürgerschaftlich, um ehrenamtlich tätig zu sein“, würdigte er das Engagement des nun ehemaligen Stadtrats.

Kilian selbst richtete Worte des Dankes an seine Ratskollegen. „Mir ist bewusst, dass sich die Arbeit in der Kommunalpolitik seit meinem Einstieg 1984 geändert, beziehungsweise weiterentwickelt hat“, sagte er.

Er schweifte kurz in die Hürden ab, die jedes Gemeinderatmitglied immer wieder nehmen muss. Themen werde man immer diskutieren, zum Schluss zähle jedoch die Mehrheitsentscheidung.

Akzeptieren und Mittragen

„Ich sehe es nicht als Schwäche an, wenn man eine Mehrheitsentscheidung nicht nur akzeptiert, obwohl sie nicht der eigenen Sichtweise entspricht, sondern sie dann auch mitträgt“, beschrieb er die Aufgaben eines Stadtrats.

„Wenn man so lange dabei war wie ich, ist es jetzt Zeit, auch mal das Private mehr in den Vordergrund zu stellen“, begründete Kilian seinen Ausstieg.

Die kommunalpolitische Tätigkeit war eine Herzensangelegenheit, wie in der Sitzung deutlich zu erkennen war. Mit zitternder Stimme wünschte Kilian dem Gremium „kluge Entscheidungen, alles Gute und Gottes Segen für die Arbeit zum Wohle unserer schönen Heimatstadt Walldürn.“ Sein größter Dank für all die Jahre galt jedoch seiner Familie und besonders seiner Frau Christa. Für Kilian rückte als Stadträtin Aniko Müller ins Gremium nach (wir berichteten). „Damit erhöht sich der Anteil der Frauen im Gemeinderat von sechs auf neun Prozent“, erklärte Kilian. „Ich möchte besonders auch die Frauen in unserer Stadt ermutigen, sich politisch zu engagieren und sich ebenfalls für eine Wahl in den künftigen Gemeinderat zur Verfügung zu stellen“, appellierte der ehemalige Stadtrat.

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