Ortsbegehung

Von der Kurzstreckenbahn bis zum Neu- und Umbau des Museums

Stadträte besichtigten am Samstagvormittag abgeschlossene und aktuelle Baumaßnahmen in Walldürn und Rippberg

Von 
Martin Bernhard
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Den Neu- und den Altbau des Stadt- und Wallfahrtsmuseum haben die Stadträte bei ihrer Ortsbegehung ebenfalls begutachtet. © Martin Bernhard

Vier Stationen standen auf dem Programm der Ortsbegehung der Stadträte am Samstagvormittag: das Auerbergzentrum, die Ortsdurchfahrt Rippberg, das Wallfahrtsmuseum und das Areal „Fieger“.

Walldürn. Regen und Kälte hielten die Stadträte und Vertreter der Stadtverwaltung am Samstagvormittag nicht davon ab, sich im Rahmen einer Ortsbegehung über anstehende und abgeschlossene Baumaßnahmen zu informieren. Zwar brachte ein Busfahrer die Teilnehmer zu den Besichtigungspunkten. Doch die Stadträte mussten immer wieder einige Meter durch Regen und Kälte stapfen.

Auerbergzentrum: Wie Pascal Leis von der Stadtverwaltung informierte, habe man die Sportanlage für rund 108 000 Euro saniert. 32 000 Euro habe man über die Sportförderung erhalten, 45 000 Euro für den Kunststoffbelag der Kurzstreckenbahn ausgegeben und 55 000 Euro für die Tartanbahn. Da die Umlaufbahn nur 300 und keine 400 Meter messe, habe man diese nicht mit einem Kunststoffbelag ausstatten können. Denn die Stadt hätte dafür wegen des geringeren Umfangs keine Zuschüsse erhalten. Man plane, einen Mähroboter und eine neue Berieselungsanlage anzuschaffen. Die alte Berieselungsanlage soll als Ersatzteillager für eine vergleichbare Anlage in Rippberg dienen. Außerdem werde man die Zaunanlage für rund 80 000 Euro erneuern, um die Anlage vor Vandalismus zu sichern. Stadtrat Leo Kehl (SPD) wies darauf hin, dass die Tartanbahn sehr pflegebedürftig sei.

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Rippberg: Während der Einfahrt in Rippberg informierte ein Vertreter der Stadtverwaltung darüber, dass man sich im Zuge des Lärmaktionsplans überlege, die Geschwindigkeit auf der B 47 auf 30 Kilometer pro Stunde zu reduzieren. Diese Beschränkung soll zwischen 22 und 6 Uhr gelten. Außerdem begutachteten die Stadträte den Bahnübergang am Sommerbergring. Diesen will die Bahn sanieren lassen. Ein paar hundert Meter weiter hangaufwärts machte man die Teilnehmer auf eine starke Rechtskurve aufmerksam. Vertreter der örtlichen Feuerwehr zeigten mit einem Einsatzwagen, dass man diese Kurve nicht in einem Zug passieren kann. Außerdem ist die Straße sehr eng. Man werde sich Gedanken machen müssen, die Kurve auszubauen.

Stadt- und Wallfahrtsmuseum: Die kostenintensivste Baustelle der Stadt ist der Anbau an das Stadt- und Wallfahrtsmuseum und die Sanierung des über 400 Jahre alten Altbaus. Nach den Worten von Bürgermeister Meikel Dörr werde die Baumaßnahme rund 7,4 Millionen Euro kosten. Man liege derzeit 3,4 Prozent über dem Plan. Wie Architekt Friedrich Staib sagte, habe man eigentlich noch in diesem Jahr Richtfest feiern wollen. Die Bauarbeiten hätten sich allerdings verzögert, so dass man erst im nächsten Jahr den Rohbau werde mit einem Dach versehen können. Das Museum soll zur „zentralen Anlaufstelle“ werden, wenn man sich mit der Geschichte von Walldürn beschäftigen will. Staib erinnerte daran, dass der Altbau 1588 von Valentin Stumpf im Renaissancestil errichtet wurde. Die vier Außenwände seien aus Stein gemauert, die Deckbalken jedoch nicht auf diesen abgelegt, sondern auf einer innenliegenden Konsole. Man habe der Statik wegen Backsteine hochmauern und Streichbalken aus Stahl im Innern verbauen müssen. Dagmar Stonus entwickelt das Konzept für das künftige Museum. „Es ist kompliziert, ein Museum in eine bestehende Immobilie zu bringen“, sagte sie. Im Altbau wies sie auf einen Raum hin, dessen Wände in lateinischer Sprache vollgeschrieben seien. Sie habe herausgefunden, dass der Text von Francesco Petraca stamme, einem italienischen Dichter und Geschichtsschreiber aus dem 14. Jahrhundert. „Stumpf hat ihm ein humanistisches Denkmal gesetzt“, sagte Stonus.

Areal „Fieger“: Pascal Leis informierte darüber, dass man auf dem Areal „Fieger“ 17 Parkplätze und Sitzmöglichkeiten schaffen wolle. Außerdem verhandle man mit dem Eigentümer des Gebäudes in der Adolf-Kolping-Straße 3 über einen Kauf. Sollte das gelingen, werde man dieses Haus ebenfalls abreißen. Man könne dann auf dem Areal auch barrierefreie Parkplätze einrichten. Nach den Worten von Georg Feit vom Stadtbauamt will die Stadt auch den Bereich in der Prügelgasse neu ordnen. Man sei mit einem möglichen Investor im Gespräch.

Redaktion

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