Walldürn. Die Esso-Tankstellenbesitzer Bettina und Michael Spieler machen ihrem Ärger über den Versuchskreisel vor ihrer Einfahrt im FN-Gespräch Luft. Sie haben gegen die zuständige Behörde geklagt. Das Verfahren laufe aktuell. „Es gab mehrere Gespräche mit der Stadt Walldürn, besonders mit dem Stadtbauamt. Für uns ist der Kreisel geschäftsschädigend“, erklärten die Spielers.
Versuchskreisel sei geschäftsschädigend für die Esso-Tankstelle in Walldürn
Viele Lkw halten nicht mehr zum Tanken an, weil sie aufgrund der Absperrungen nicht auf das Gelände fahren können. Bei der Klage gehe es um einen Streitwert von etwa 20 000 Euro, informierte Bettina Spieler. Die Stadt vertrete einen Standpunkt und sei zu keinem Kompromiss bereit.
„Für viele Bürger scheint das Thema mittlerweile weniger relevant zu sein“, erklärte Bürgermeister Meikel Dörr. Die Spielers schildern jedoch ein ganz anderes Verhalten der Verkehrsteilnehmer. „Wenn man den Verkehr beobachtet, dann zeigen einige Autofahrer noch immer den Vogel, wenn sie durch den Kreisel fahren“, beschrieb Michael Spieler eine der vielen Situationen.
Auch Lkw-Fahrer würden sich weiterhin schwertun, an den Absperrungen vorbeizukommen. Schon mehrere Absperrungen seien ersetzt worden, da sie kaputt gefahren wurden. Michael Spieler verglich die Situation mit einem Schildbürgerstreich.
Verkehrsfluss und Sicherheit
„Der Kreisverkehr in der Buchener Straße wurde eingeführt, um den Verkehrsfluss und die Sicherheit zu verbessern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im vergangenen Jahr hat er sich nun eingespielt“, sagte Bürgermeister Meikel Dörr gegenüber den Fränkischen Nachrichten. „Aufgrund der anfänglichen Herausforderungen, wie etwa der Vorfall mit dem Lastwagen, der zwischen den Verkehrsinseln steckenblieb, hat man die Leitsysteme nachjustiert“, ergänzte Dörr. „Nach anfänglichen baulichen Schwierigkeiten und den daraus resultierenden Nachbesserungen läuft der Kreisel“, erklärte auch Alexander Imhof vom Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn.
„Nach der Testphase wird eine gründliche Evaluierung insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde notwendig sein. Nur so kann man eine sachliche Entscheidung über den dauerhaften Verbleib treffen“, fasste Dörr zusammen.
Ein Jahr seit der Eröffnung
Seit etwa einem Jahr wird der provisorische Kreisel in der Buchener Straße getestet. Mit den rot-weißen Absperrungen erinnerte der neue Kreisel an eine Kartbahn. Mit den Gebrauchsspuren, verursacht durch Reifenabrieb, ist es nach einem Jahr noch authentischer. Der Versuchskreisel sorgte in der Vergangenheit bereits für Ärger unter den Verkehrsteilnehmern. Wenige Tage nach der Eröffnung fuhren sich Lkw-Fahrer fest, da sie an den Absperrungen nicht vorbeikamen. Manche Absperrungen wurden verschoben oder gänzlich entfernt. Das System sei dementsprechend anpassbar.
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