Nibelungenkaserne in Walldürn

„Stärke, Mut und ein überragendes Verantwortungsbewusstsein“

Feierliches Gelöbnis für 29 Rekruten des Logistikbataillons 461

Von 
Bernd Stieglmeier
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Feierliches Gelöbnis: 29 Rekrutinnen und Rekruten gelobten, „der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. © Bernd Stieglmeier

Walldürn. Ein feierliches Gelöbnis für 29 in der Nibelungenkaserne Walldürn stationierte Rekruten des Logistikbataillons 461 fand am Freitag auf dem Exerzierplatz statt. Musikalisch umrahmt wurde es vom Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim und dem Spielmannszug des Musikkorps der Bundeswehr.

Wie der Kommandeur des Logistikbataillons, Oberstleutnant Dirck Radunz, in seiner Begrüßung hervorhob, würden die Gäste ihre Verbundenheit zur Bundeswehr und den Soldaten bekunden und so dieser Veranstaltung einen würdigen Rahmen und eine besondere Bedeutung verleihen. Mit dem Gelöbnis würden Menschen gewürdigt, welche bereit seien, sich freiwillig für einen demokratischen Rechtsstaat und die Freiheit einzusetzen – und das, wenn nötig, mit Leib und Leben.

Landrat Dr. Achim Brötel stellte zu Beginn seiner Ansprache fest, dass es „bewegte Zeiten“ seien, in denen dieses feierliche Gelöbnis stattfinde. Er ging sowohl auf die Corona-Pandemie als auch auf den Krieg in der Ukraine ein. Das sei das Umfeld, in dem 29 Soldaten an diesem Tag in Walldürn ihr feierliches Gelöbnis ablegen würden. Umso wichtiger aber sei der Schritt, den sie an diesem Tag gehen würden, um zu geloben, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Da gehe es um mehr als nur schöne Worte. In der aktuellen Situation erst recht. Dies zeuge von überragendem Verantwortungsbewusstsein, aber auch von Stärke und Mut. Dafür dankte er allen im Namen des Neckar-Odenwald-Kreises.

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Die Bundeswehr stehe nicht in der Tradition des Kriegsdienstes, sondern sei vielmehr eine ausgeprägte Friedensarmee. Sie diene dem Frieden, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Sie sei ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Deshalb seien alle Rekruten in erster Linie auch Staatsbürger in Uniform, die Menschenrechte leben, sie bewahren und wo nötig natürlich verteidigen würden. Mit ihrem Dienst für den Staat würden die 29 Rekruten ganz bewusst ein Zeichen dafür setzen, dass es sich lohne, für die gemeinsamen Grundwerte aktiv einzutreten.

Bürgermeister Markus Günther war es „ein großes Bedürfnis“, allen zum feierlichen Gelöbnis angetretenen Rekruten seinen Respekt zu bekunden und ihnen für die weitere Dienstzeit alles Gute zu wünschen.

Mit dem Tag dieses feierlichen Gelöbnisses würden sie offiziell in die soldatische Gemeinschaft ihrer Einheit aufgenommen, und mit dem Sprechen der Gelöbnisformel würden sie künftig für die Verteidigung jener Werte eintreten, die im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert seien.

Aus diesem Anlass sollten sich alle vor Augen halten, was das Grundgesetz mit den Grundwerten „Recht und Freiheit“ für jeden Einzelnen bedeute: Das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit, das jedem von Unrecht Bedrängten zur Seite stehe und das staatliche Willkür ausschließe.

Ferner die persönlichen Grund- und Freiheitsrechte, die das Recht auf freie Meinungsäußerung, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Freiheit des Glaubens und des Gewissens, die Versammlungsfreiheit, die Koalitionsfreiheit, die Berufsfreiheit gewährleisten würden.

Rekrut Oberfähnrich Geißler ließ in einem kurzen Rückblick die Wochen der Grundausbildung in der 1. Kompanie des Logistikbataillons Revue passieren. Er sah diesen Tag des feierlichen Gelöbnisses als ein ganz besonderes Ereignis für alle Rekruten an.

Oberstleutnant Dirck Radunz machte – zunächst kurz auf die Rede des Rekruten Geißler eingehend – noch einmal deutlich, dass die Zeit der Grundausbildung alle Rekruten als verschworene Gemeinschaft im gemeinsamen Erleben und in echter Kameradschaft besonders eng zusammenschweiße.

Danach war er einen einordneten Blick auf das Logistik-Bataillon 461. Er zeigte auf, dass man mittlerweile permanent im Einsatz von Westafrika über den Balkan bis in den Irak sei und sich momentan des Weiteren auf weitere Einsätze vorbereite. Seit diesem Jahr sei ein großer Anteil des Bataillons wiederum „Nato-Speerspitze“ – jederzeit bereit, weltweit und schnell in den Einsatz zu verlegen. Was Einsatz für Soldaten bedeute, sollte spätestens seit Februar endlich wieder jeder verstehen.

Wieder zurückkommend zu den zum feierlichen Gelöbnis angetretenen Rekruten hob er hervor, dass für jeden Rekrut und jede Rekrutin, um für all diese Aufgaben gewappnet zu sein, die Grundausbildung und dieses Gelöbnis stehe. Als Bundeswehrsoldaten stünden sie für die Sicherheit der Gesellschaft mit all ihren freiheitlichen Errungenschaften ein und müssten so ernsthaft vorbereitet sein auf Landesverteidigung, Bündnisverteidigung und weltweite Einsätze.

Wesentliche Bestandteile des soldatischen Selbstverständnisses seien und würden bleiben: Tapferkeit, Gehorsam, Disziplin, Treue, Pflichterfüllung und Kameradschaft.

Mit dem Ablegen des Gelöbnisses und Eides würden alle Rekrutinnen und Rekruten an diesem Tage ein Teil der soldatischen Familie an diesem Standort.

Anschließend gelobten die 29 angetretenen Rekrutinnen und Rekruten lautstark: „Ich schwöre beziehungsweise gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. So wahr mit Gott helfe!“

Nach diesen Worten und dem Singen des „Badner Liedes“ und der dritten Strophe der deutschen Nationalhymne klang der offizielle Teil des Gelöbnisses schließlich mit dem vom Heeresmusikkorps 12 zum Ausmarsch der Ehrenformation gespielten „Yorkscher Marsch“ aus, dem sich ein Stehempfang in der Nibelungenheimgesellschaft anschloss.

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