Pfarrei Schneeberg

Schneeberger Wallfahrt hat eine lange Tradition

Patronats- und Wallfahrtsfest wird am 8. September gefeiert

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tha
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In der Pfarrei Schneeberg wird das Patronats- und Wallfahrtsfest am 8. September gefeiert. © Thomas Haas

Schneeberg. „Im Kranze der Berge, im Odenwaldgrund, da klingt es in Schneeberg zu jeglicher Stund: Ave, Ave, Ave Maria, Ave, Ave, Ave Maria“ – so lautet die erste Strophe des Schneeberger Wallfahrtsliedes das bald wieder bei der Lichterprozession erklingen wird. Die Pfarrei Schneeberg feiert am Sonntag, 8. September, traditionell das große Patronats- und Wallfahrtsfest „Maria Geburt“. Hierzu erwartet sie zahlreiche Gläubige aus dem Maintal und dem benachbarten Baden und Hessen.

Am Wallfahrtstag besteht ab 9 Uhr Beichtgelegenheit, um 8 Uhr beginnt die Frühmesse. Das Hochamt des Wallfahrtsfestes beginnt um 10 Uhr, die Festpredigt hält Domdekan em. Günter Putz, im Anschluss zieht die Eucharistische Prozession, die von der Musikkapelle mitgestaltet wird, durch die Gemeinde. Um 14.30 Uhr ist die Festandacht anberaumt. Um 16.30 Uhr treffen die Wallfahrer aus Walldürn ein und um 17 feiern sie die Pilgermesse.

Um 20 Uhr beginnt die Marienfeier, danach setzt sich eine stets beeindruckende Lichterprozession, die vom Gesangverein mitgestaltet wird, in Bewegung. Viele kleine Altäre an den Häusern und in den Höfen zieren den Prozessionsweg, der in der dunklen Nacht nur vom Kerzenschein erleuchtet wird.

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Die Schneeberger Wallfahrt entstand vermutlich im 14. Jahrhundert. Durch den Volksmund erhielt die Legende der „Muttergottes auf dem Holderstock“ verschiedene Varianten. Die Entstehung des Gnadenbildes wird auf die Zeit von 1430 bis 1450 geschätzt. 1445 wurde eine Kirche zu Ehren der „seligen Jungfrau Maria“ geweiht.

Bald zog die Holzplastik der thronenden Madonna viele Wallfahrer an. Dokumentiert ist, dass der Amorbacher Benediktinerabt Johann I. (1466 bis 1484) den Geltungsanspruch der Wallfahrt zu prüfen hatte.

Der Würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg (1466 bis 1495) gewährte daraufhin „allen, die zur Kapelle der Jungfrau Maria in Schneeberg wallfahren und den Priestern, die daselbst eine Messe lesen, einen 40-tägigen Ablass“. Der erste Wallfahrer, der mainzische Hauptmann Junker Peter, ist aus dem Jahr 1470 namentlich bekannt.

1521 erhielt Schneeberg eine eigene Kapelle für das Gnadenbild. 1862 wurde es mit einem Glasschrein umgeben und 1931 wurde es restauriert, wobei auf die Originalfassung zurückgegriffen wurde. Der Andrang in den vergangenen Jahrhunderten war groß: So wurden im 19. Jahrhundert an großen Wallfahrtstagen 1000 Kommunionen ausgeteilt, bis zu zwölf Hilfspriester waren im Einsatz.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Wallfahrt fast eingeschlafen, ehe sie unter Pfarrer Brenneis aufs Neue erblühte. Auch heutzutage ist „Maria Geburt“ ein festlicher Wallfahrtstag, an dem die Arbeit ruht und das Rathaus sowie die meisten Betriebe geschlossen haben. Die Gottesdienste werden über eine bereits installierte Lautsprechanlage in die Ortsstraßen entlang des Prozessionsweges übertragen. tha

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