Hettigenbeuern. Einmal im Jahr, an Maria Himmelfahrt, wird das Morretal zum Wallfahrtsort, hat eine besondere Ausstrahlung und sorgt für „Gänsehautmomente“. Das war auch in diesem Jahr am Marienfeiertag wieder so: Der Marienfeiertag ließ den Ort im Kerzenschein leuchten, der Glauben wurde gemeinsam gefeiert und es wurde ein bisschen spürbar, dass das Leben hierdurch hell werden kann.
„Menschen die zusammenkommen, um ihre Liebe zu Maria zu feiern!“, diese wunderbare Antwort habe sie erhalten auf die Frage, wer an Maria Himmelfahrt im Morretal sein werde, betonte Schwester M. Elena vom Schönstattzentrum Waldstetten und deshalb sei sie sehr gerne gekommen.
Der Marienfeiertag war mit voll besetztem Gotteshaus, einer ansprechenden Predigt der Schönstatt-Schwester, wunderschönen musikalischen Klängen und liebevoll dekorierten großen und kleinen Marienaltären einmal mehr einfach wunderschön, da waren sich die Teilnehmer einig. „Wir feiern dieses Marienfest weil es wichtig ist, wir zollen Maria Respekt und wollen ihr Danke sagen, denn sie hat Großes an uns getan“, stellte Pater Daison zu Beginn des Gottesdienstes fest. Wir beten gemeinsam, dass sie uns noch mehr Heil bringt.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom gemischten Chor des Gesangvereins „Harmonie“ unter der Leitung von Dirigent Werner Scheuermann, der sorgte mit sehr schönen Liedbeiträgen für eine festliche Stimmung. Der Kirchgang und die Prozession wurden von den „Heddebörmer Musikanten“ unter Leitung von Dirigent Bernd Berres musikalisch umrahmt.
Erwartungsvolle Augen
„Was wird eine Schönstätter Marienschwester an diesem schönen Marienfest zu uns sagen?“, sie sehe viele erwartungsvolle Augen, mit dieser Frage begann Schwester M. Elena ihre inspirierende Predigt. Auch sie sei gekommen, um in besonderer Weise ihre Liebe zu Maria gemeinsam mit den Gläubigen zu feiern und sie möchte dazu beitragen, dass diese Liebe wächst, teilte sie mit. Für sie sei „Maria“ nicht nur ein Teil ihres Namens, sondern ihr Lebensprinzip. Den Namen Maria zu tragen sei für sie eine Freude, ein Stolz aber auch eine Verpflichtung und ein Auftrag. Der Gründer der Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, habe allen Gläubigen ein Gebet geschenkt, das sie gerne bete und welches die Verbundenheit mit Maria ausdrücke:
„Maria – lass uns gleichen deinem Bild, ganz wie du durchs Leben schreiten, stark und würdig, schlicht und mild, Liebe, Fried und Freud verbreiten. In uns geh durch unsere Zeit, mach für Christus sie bereit“. Maria sei für sie eine Begleitung im Alltag, sie helfe Jesus zu finden. Das Gnadenbild Schönstatts sei ein entsprechendes Zeichen. Wer schon einmal in der Kapelle war, habe erfahren können: „Marias Blick ist immer bei mir“. Maria schaut die Gläubigen an, egal, an welcher Stelle der Kapelle man sich befinde.
Marias Blick gehe auch mit, wenn die Kapelle verlassen werde. Sie sei bei den Gläubigen in frohen und schweren Stunden. Die Begleitung Marias im Alltag werde allen geschenkt, die Maria lieben und verehren. Schwester Elena hatte eine Mini-Litfaßsäule dabei, mit verschiedenen Marienbildern, in verschiedenen Lebenssituationen der Gottesmutter. „Was ist ihr Lieblingsbild? Was ist für sie Maria?“ Jeder habe hier ein besonderes Lieblingsbild, es sei jedoch immer die gleiche Frau: Maria, die Mutter Jesu und Mutter der Gläubigen.
Vier Bilder betrachtet
Vier Marienbilder der Säule betrachtete sie intensiver. Zuerst „Maria, als die Immaculata“. Maria ist ohne Erbsünde empfangen, unberührt von allem Bösen, ganz heil. Ihre Schönheit und innere Harmonie sei ein Geschenk Gottes. Alle Menschen haben die Sehnsucht nach Heil. Die Segnung der Kräuterbüschel sei ebenfalls ein Ausdruck für die Sehnsucht nach Hilfe, nach Heilung.
Als weiteres Bild blickte sie auf „Maria in Nazareth, als die ihr Ja sagt zur Botschaft des Engels“. Maria habe erfahren, bei Gott ist nichts unmöglich, so sagte sie Ja. Oft seien auch im Leben der Gläubigen Veränderung und Flexibilität gefragt. Bei Maria ging es nicht nur um etwas Zeit, oder eine kleine Veränderung im Tagesablauf, sondern um die totale Umdisponierung ihres Lebensentwurfs. Dazu war sie bereit, setzte ihre Leben ganz auf Gott.
Beim nächsten Bild beleuchtete die Schwester wie „Maria, die den Sohn des lebendigen Gottes wie eine lebendige Monstranz zu Elisabeth trägt, hin zu den Menschen ihrer Zeit und Welt“. Nachdem Maria das Kind empfangen hatte, zog sie sich nicht zurück, sondern freute sich über das Geschenk und machte sich auf den Weg. Auch heute komme sie noch zu den Menschen, lautete die mutmachende Botschaft. Schwester Elena betrachtete hier das Projekt Pilgerheiligtum der Schönstattbewegung. Ein Marienbild pilgere in einem Pilgerkreis. Das Bild werde weitergegeben, doch dort wo Maria mit ihrem Kind hinkomme, werde Veränderung spürbar, ein positives Klima breite sich aus.
Als letztes Bild richtete sie den Blick auf die „Hochzeit zu Kana“. Diese Situation zeige, dass Maria die Not erkenne und das Nötige veranlasse, damit Jesus handeln könne. Maria ging nicht Wein holen, aber sie bereitete alles vor, damit Jesus das Wunder wirken konnte. Wenn den Gläubigen einmal der Wein des Lebens fehle, dann lade Maria dazu ein, auf das zu hören, was Jesus sage. Ein Heiliger habe einmal gesagt „Gottes Alltagsarbeit ist es, Wunder zu tun!“ Das sei auch heute noch so. Wunder geschehen auch heute überall da, wo diese vorbereitet werden. Es gebe noch viele Bilder auf der Litfaßsäule, aber abschließend richtete sie nochmals den Blick auf das Gebet von Pater Josef Kentenich. Auch in dieser Eucharistiefeier werde Gott gedankt, das sei auch ein solches „Die Liebe feiern“ – gemeinsam mit den Menschen die sich hier versammelt haben, um die Liebe zu Maria zu feiern.
Pater Daison dankte für die ansprechende Botschaft, die da laute: „Maria ist unser Heil“. Während des Gottesdienstes wurden die mitgebrachten Kräuter gesegnet, da die Kräuterweihe traditionell zum Marienfeiertag gehört. Die Kräuter stehen symbolisch für die Heilung.
Um das klassische katholische Kirchenfest „Maria Himmelfahrt“ ranken sich sehr viele Bräuche. In diesem Jahr wurden bei der Prozession und insbesondere rund um die „Würzbüschel“ auch Kameraaufnahmen für einen Beitrag über Sagen und Bräuche aus dem Odenwald gemacht.
Es folgte, begleitet von Musikverein und Feuerwehr, die die Marienstatue trugen, die Lichterprozession zum Bildstock der schmerzhaften Muttergottes. Entlang des Prozessionsweges waren liebevoll Marienaltäre mit Lichtern und Blumen aufgebaut.
Beeindruckende Altäre
Die Altäre waren allesamt beeindruckend, einer leuchtete beispielsweise mit fast 1000 Kerzen besonders hell. Aber auch die kleinen, schlichten trugen zur Schönheit des Marienfestes bei. Am Bildstock wurde gemeinsam gebetet und die Bitten zu Maria gebracht.
Beim Abschluss in der Kirche dankte Pater Daison allen die den Abend mitgestalteten: „Danke für dieses schöne Erlebnis, bis zum nächsten Jahr“, fasste er zusammen und die zahlreichen Gläubigen, die sich trotz Ferienzeit die Zeit für genommen und die Auszeit genossen haben, verbindet gemeinsam hoffentlich die Erinnerung an einen schönen Festabend zu Ehren der Gottesmutter.
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