FG „Aaldemer Dunder“ (plus Bildergaleire)

„Raus aus dem Alltag, rein in das närrische Treiben“

Die Prunksitzung in Altheim begeisterte das Narrenvolk. Umzieh-Spektakel des Bürgermeisters versetzte Publikum in Ekstase

Von 
Letizia Schäfer
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Die gemischte Schautanzgruppe der FG "Aaldemer Dunder" heizten die Bühne in der Kirnauhalle ein. © Letizia Schäfer

Altheim. Hört man ein dreifaches „Helau!“ durch die Kirnauhalle schallen, so feiern die Aaldemer-Narren wieder Fastnacht. Kunterbunt und mit ausgelassener Stimmung schunkelte das närrische Volk in der sechsstündigen Sitzung bis in die frühen Morgenstunden. Es wurden in dieser Prunksitzung nicht nur neue Büttenredner und eine Tanzpremiere, sondern auch die neue Licht- und Soundanlage präsentiert. Der Abend zog dabei nicht nur Narren aus der Umgebung an, sondern auch aus der närrischen Hochburg Köln.

Nach dem Einzug des närrischen Hofstaats begrüßte Präsident Holger Ruppert insbesondere Bürgermeister Meikel Dörr, Ortsvorsteher Michael Kappes, Pater Robert sowie alle Gastabordnungen und langjährige Ehrenmitglieder. „Die Fastnachtszeit ist die beste Zeit des Jahres“, verkündete Ruppert. „Denn in ihr kommen wir raus aus dem Alltag und rein in das närrische Treiben“. Diese Aussage unterstützten alle Narren mit Jubel und Applaus, wodurch die gute Stimmung in der Kirnauhalle von Anfang an gegeben war.

„Dorftratsch“ und Jahresrückblick im Fokus

Durch die jahresrückblickende Bütt von dem „Aaldemer Dunder“ Ludwig Czerny erinnerten sich viele Anwesenden an das ereignisreiche Jahr 2024. Dabei sprach der Büttenredner nicht nur politische und gesellschaftliche Themen, wie den Atomausstieg und steigende Bürgergeldanträge, sondern auch das große Jubiläumsfest mit seiner zweitägigen 1250-Jahr-Feier in Altheim und den allgegenwärtigen „Dorftratsch“ an. Doch auch die bald bevorstehende Wahl sollte an diesem Abend nicht zu kurz kommen. Dafür sorgte neben Ludwig Czerny auch Beate Bissmann mit ihrer Bütt „Wahlkampf“.

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Zum Thema „Im Zahn der Zeit“ hielt Eckhart Leist, auch bekannt als „Doofe Nuss“, seine Bütt. Er sprach über seine Kindheitstage, die Liebe, die Ehe und das Älterwerden mit Witz und wahren Aussagen. Ganz im Sinne des Schul- und Berufsalltags schilderten Manfred Frey, als „Sanitäter“ und die neuen Büttenredner Florian Stang und Philipp Faulhaber, als „Siamesische Zwillinge“ ihre Erlebnisse auf humorvolle Art und Weise. Die Tanzeinlage der „Siamesischen Zwillinge“ mit zwei Gardemädchen war dabei ein Höhepunkt des Abends. Nach den heiteren Bütten hatte Präsident Ruppert allerdings auch schmerzhafte Nachrichten parat. Die Büttenredner Eckhart Leist und Manfred Frey nahmen, nach insgesamt 60 und 40 Jahren Bühnenerfahrung, mit dieser Sitzung je an ihrer letzten Prunksitzung als Büttenredner teil.

Standing Ovations für die „drei Gesangsgranaten“

Mit ihrer musikalisch bunten Nummer begeisterten Hubert Mühling, Katharina Lehner sowie Michaela Bischof das närrische Volk und rissen das Publikum wortwörtlich vom Hocker. Besonders das Lied „Grünkern“ blieb den Narren noch nach dem Auftritt im Gedächtnis, weswegen Ruppert das Trio nicht umsonst als die „drei Gesangsgranaten“ bezeichnete.

Doch nicht nur das gesangliche Trio wollte mit ihrem Auftritt die Kirnauhalle rocken. Hoch hinaus wollte zudem die Schautanzgruppe aus Bödigheim mit ihrem Schautanz „Krieger des Lichts“, bei dem sie spektakuläre Formationen in luftigen Höhen zusammenstellten. Dabei feierte die Bödigheimer Schautanzgruppe ihre Premiere, da sie zuvor noch nicht in Altheim aufgetreten ist. Natürlich durften an diesem besonderen Abend die Aaldemer Gardetanz- und Schautanzgruppen nicht fehlen. Neben der Bambinigarde erhielten unter anderem das Männerballett und die gemischte Schautanzgruppe tosenden Applaus und nicht enden wollende Zugaberufe.

Bürgermeister sorgt für Stimmung

Bürgermeister Meikel Dörr zog sich während seiner Grußworte auf der Bühne um. Dabei verwandelte sich Dörr von einem Schaf in einen wahrhaftigen „Aaldemer Dunder“ mitsamt Tracht - damit stellte der Bürgermeister einen unerwarteten Höhepunkt der Prunksitzung. Dieses Umzieh-Spektakel untermalte die „Dunder“-Kapelle musikalisch, was viele begeisterte Pfiffe aus dem Publikum in Richtung des Bürgermeisters nach sich zog. Die Aaldemer begrüßten dies als wertschätzende Anerkennung, was wiederum die bestehende Freundschaft zwischen Walldürn und Altheim hervorhob. Darüber hinaus wurde dem Bürgermeister, aufgrund des letztjährigen Sauermilchessens, der „Goldene Löffel“ mitsamt einer großen Schüssel Sauermilch vom Präsidenten überreicht.

Wenn es nach den „Aaldemer“ ginge, hätten sie noch bis zum Morgengrauen weiterfeiern können, doch sie hielten sich an die Worte von Holger Ruppert und hörten auf, wenn es am schönsten ist. Damit verabschiedete sich das närrische Volk mit einem dreifachen „Dunder - Helau!“ und freut sich schon auf die nächste kunterbunte Prunksitzung.

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