Glashofen. „Höhgöiker Helau!“: Präsident Alexander Beuchert eröffnete am Samstagabend die Prunksitzung der Höhgöiker Glashofen traditionell mit dem Schlachtruf zur Begrüßung. Mit Freude rief er: „Ein fröhliches Helau und ein herzliches Hallo auf der Dürmer Höh – willkommen!“ Zum alljährlichen Faschenaachtsfest sei die Bühne gerichtet und das Ende für spätestens „morgen früh um 4 geplant“ versprach er. „Kommt so richtig aus euch raus zur 2025er Narrenschau“, forderte er die Gäste auf.
Zur offiziellen Begrüßung zählte der Präsident zahlreiche Ehrengäste auf: Ehrenvorstand, Ehrenpräsident, Ehrenmitglieder sowie den Hausherrn Ortsvorsteher Erich Bundschuh. Ebenfalls unter den Anwesenden waren Bürgermeister Meikel Dörr, der Altbürgermeister Markus Günther, Mitglieder aus Stadt-, Ortschafts- und Gemeinderat sowie Wallfahrtspfarrer Pater Josef als Vertretung für die geistliche Abteilung. Auch der Vorstand der Volksbank Franken Holger Dörr und die Ortsvorsteher der Höhen-Ortsteile waren vor Ort. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Trachtenkapelle Walldürn.
Nachdem der Präsident den Orden kurz vorgestellt hatte, durften die närrischen Freunde die Bühne betreten, um das Bild noch schöner und bunter zu machen. Die vielen Gastabordnungen wurden herzlich empfangen, denn Freunde seien die, die immer da sind.
Ein besonderes Highlight war, dass zum ersten Mal ein Prinzenpaar auf der Bühne saß – geliehen von den Schneeberger Krabben. Doch auch die Höhgöiker können sich als Heimatverein des königlichen Paares fühlen, denn Prinzessin Stefanie ist seit jeher in Gerolzahn verwurzelt, engagiert sich als Vorstandsmitglied und lebt die Faschenaacht mit voller Leidenschaft. Ihr Prinz, Ralf „Zack“, wohnt bereits seit 18 Jahren auf der Höh und hat sich damit längst mit Baden arrangiert. Ihnen zu Ehren wurde ein besonderer Platz auf der Bühne geschaffen.
Die Grußworte durften die beiden Präsidenten des Elferrats Osterburken überbringen. Die Elite des Narrenrings sei zu Gast auf der Höh. Die warmen vorsommerlichen Temperaturen auf der Bühne verbreiten eine fröhliche Stimmung. Sie forderten die Anwesenden auf, den Alltag beiseite zu schieben und den Büttenreden sowie Tanzgruppen ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. „Freuen wir uns auf einen überragenden Abend, voller Spaß und Freude!“
Im Anschluss bat Alexander Beuchert, Platz zu nehmen, den Abend zu genießen und gab die Bühne für den Auszugsmarsch frei, ehe Jörg Rathmann und Bernhard Pfeiffer das Wort für zwei Ehrungen für die verdienten Faschenaachter Reinhold Kirchgeßner und Michael Farrenkopf übernahmen.
Danach gab es etwas für die Augen: der Schautanz der Kükengarde führte die Zuschauer auf einen Ausflug ins Land der Kobolde. Mit dem Thema „Kobolde im Glanz des Goldes“ vermittelten die kleinsten Tänzer die wichtige Botschaft, dass man keine Goldschätze braucht, um glücklich zu sein. Die kleinen Kobolde zauberten ein Lächeln auf die Gesichter der Anwesenden und erinnerten alle daran, das Freude und Gemeinschaft die wahren Schätze des Lebens sind.
„Ladies im Saal, es wird brutal und sportlich“, kündigte Beuchert die Männergarde der FG Heeschter Berkediebe an. Die Gruppe zeigte ihren Tanz „American Football Dream“, wobei die Bühne den ersten Härtetest bestand. Mit ihren Hebefiguren brachten sie das Publikum zum Staunen.
Nun war es Zeit für den ersten Gardetanz. Die Prinzengarde der FG Lustige Vögel Schweinberg betrat die Bühne, und die Höhgöiker konnten damit ihr Versprechen der letzten Jahre einlösen, dass die Gruppe endlich in Glashofen auf der Sitzung auftreten darf.
Mit seinem Jahresrückblich sorgte Ralf „Zack“ Zang von den Schneeberger Krabben für Jubel, Trubel und Heiterkeit. Mit Humor sprach er über verschiedene Themen, wie dem Urologen, der Kirche oder Raclette-Herausforderungen. Besonders amüsant war der Rückblick auf WhatsApp-Gruppen. Zack ist eine feste Größe auf den Bühnen des Narrenrings und Beuchert fragte sich, wie viel man trinken muss, dass man auf solche Ideen kommt.
Urlaubsfeeling brachte die gemischte Schautanzgruppe des Karneval Klub Königheim in den Saal, sie begrüßten alle Gäste an Board und gingen gemeinsam in Urlaub. Seit vielen Jahren zählen sie zu einer festen Größe bei der Prunksitzung der Höhgöiker.
Es folgte die Ansprache der Promirunde, in der zuerst der Bürgermeister zu Wort kam. Er sei vor dem Spiegel gestanden und wusste nicht in welchem Kostüm er kommen solle. Die Dürmer Rauten passen nicht, der Aaldemer Dunder sei auch nicht das richtige. Bunt und grün wäre viel besser. Schließlich erschien er wieder im Göikerkostüm und das Publikum jubelte. Er betonte, dass man lange genug auf die närrische Zeit gewartet habe und freute sich auf ein buntes, witziges und schönes Programm. „Lasst uns feiern bis tief in die Nacht!“ rief er aus.
Ortsvorsteher Erich Bundschuh ergriff ebenfalls das Wort. „Jeder weiß, ob groß ob klein, wie schön es doch ist, bei uns daheim zu sein!“ war eine Anekdote aus seinen Grußworten in Reimform.
Danach stand die Juniorengarde für ihren Auftritt bereit. Die jungen Tänzerinnen stellten ihr Können unter Beweis und begeisterten die Zuschauer mit ihrer Energie und ihren Tanzschritten zur Musik. Die Tanzartisten der Spielgemeinschaft SV Wettersdorf-Glashofen und des SV Rippberg zeigten, wie viel tänzerisches Talent in Fußballern steckt. Ihr Motto lautete „Wir einfach unverbesserlich – die Minions sind los!“ und begeisterten das Publikum. Vor 30 Jahren gab es den ersten Auftritt bei der Prunksitzung.
Das Tanzmariechen Mia Riehl wirbelt nun schon seit acht Jahren über die Bühne. Sie präsentierte beeindruckende Elemente wie Flick-Flack, freies Rad und Spagat und brachte die Menge zum Staunen. Der Präsident kommentierte humorvoll: „Ein Glück, dass ich das nicht machen muss.“ Die Zuschauer waren fasziniert von ihrem Können und belohnten sie mit lautem Applaus.
Ein echtes Highlight, wie immer, war die bunte Nummer der drei Tenöre & Co. Sie begeisterten mit einem kurzen Soundcheck, einer lustigen Ansprache, einem Besenensemble, einem Cowboyduo und als Sänger und sorgten damit für viel Gelächter und gute Stimmung. Als die Sänger loslegten, tobte die Halle, klatschte mit Begeisterung im Takt und sang mit.
Beim Schautanz zum Thema „Licht aus – Sterne an“ der FG Hettemer Fregger wurde es auf der Bühne eng. 28 Tänzerinnen und Tänzer trugen schöne glitzernde Kostüme, die funkelten. Die Botschaft des Tanzes war, die Lichtverschmutzung des Ökosystems zu bekämpfen.
Einst kämpfte sie gegen die Flaschengeister oder ihren störrischen Papa, doch jetzt steht Lina Zang bereits seit drei Jahren alleine auf der Bühne. In ihrer Büttenrede schlüpfte sie in die Rolle der Bedienung von der Höh und brachte die Zuschauer zum Lachen. Sie berichtete zum Beispiel von den Deutschhausaufgaben ihrer Schwester, die fünf Nahrungsmittel finden sollte, die auf „ella“ enden. „Nutella, Mozzarella, Stracciatella“ zählte sie auf, Baba half dann mit „Dönatella und Bier im Kella“ aus. In ihrer Rede sprach sie über die älteren Gäste in der Wirtschaft und den Stammtisch, die immer für gute Unterhaltung in der Wirtschaft sorgen.
Beim nächsten Punkt bat der Präsident das Publikum, sich von seinen Plätzen zu erheben, um die Präsidentengarde zu würdigen. Mit Spagat, Beinschwung und Co. zeigten die Mädels ihre Leidenschaft fürs Tanzen. Es folgte ein emotionaler Auftritt, denn die Trainerinnen hängen ihre Tanzschuhe an den Nagel und tanzten als Zugabe gemeinsam mit der Gruppe ein letztes Mal. Passend dazu erklang „Fäaschtbänkler - Das letzte Lied“ und die Zuschauer waren ebenfalls sichtlich berührt.
Ins Feenland wurde die Halle dann durch die Tanzgruppe „Tanzzeit“ der FG Fideler Aff Walldürn begleitet. Die Feen hatten Wünsche frei, die letzte Fee wünschte sich das ganze Jahr Faschenaacht.
Maxi Maurer vom FV „Merchemer Brogge“, trat als „Hobby Horser“ auf und brachte dabei den Präsidenten ganz schön ins Schwitzen. Neben seinen humorvollen Witzen führten die beiden gemeinsam eine Kür mit ihren Steckenpferden auf. Beuchert erhielt eine Medaille als „Hobby-Horsing-Meister“.
Auf der Zielgerade näherte sich die Veranstaltung mit einer kleinen Reise auf einen fernen Kontinent. Wie jedes Jahr war der krönende Abschluss und damit das Highlight des Abends der Tanz der gemischten Schautanzgruppe. Sie entführte das Publikum in „eine Nacht im Herzen Asiens“ und präsentierte eine Welt voller asiatischer Power und Lebensfreude.
Im Anschluss bedankte sich Beuchert bei allen Helfern hinter den Kulissen und beim Publikum. Er rief alle Akteure nochmal zu sich auf die Bühne, verabschiedete sich und lud zum Abschluss in die „Göikertränke“ oder zu Schunkelrunde, Polonäse und Tanz bei Musik der Trachtenkapelle in der Halle ein.
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