Walldürn. Rund 170 Millionen Euro lassen sich die Firmen Interzero und OMV die größte Sortieranlage für Verpackungsabfälle im chemischen Recycling in Europa kosten. Der Spatenstich für das Großprojekt war im November im Verbandsindustriepark in Walldürn.
Auf zwei Grundstücken werden eine Nachsortieranlage und ein Lkw-Parkplatz realisiert. Die neue Sortieranlage wird in einem geschlossenen Gebäude erbaut, damit kein Müll mehr um den Betrieb herumfliegt. Außerdem werde so auch verhindert, dass unangenehme Gerüche außen wahrnehmbar sind. Um jedoch im Innenraum geeignete Arbeitsbedingungen zu schaffen, sind sechs je 30 Meter hohe Kamine zur Luftumwälzung notwendig. Mit dem Lkw-Parkplatz wird der Verkehr auf der Straße entlasten. Für Walldürn bedeutet der Bau zudem, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Aktuell geht man von einer Verdopplung der Beschäftigten aus.
Dr. Axel Schweitzer von Interzero sprach beim Spatenstich von der Vision der Welt ohne Abfall und meinte: „Wir müssen schnellstens handeln. Interzero tut dies mit namhaften Partnern in zehn Ländern Europas.“ Daniela Vlad, Vorstandsmitglied der Firma OMV, bezeichnete den Baubeginn als eine außergewöhnliche Reise. „Das Projekt in Walldürn ist ein Zeichen für Innovation, Fortschritt und Partnerschaft“, erklärte sie. Landrat Dr. Achim Brötel ist überzeugt, dass es sich um einen „technologischen Quantensprung“ handelt und betonte zum Baubeginn, dass der Landkreis von Anfang an in die Überlegungen einbezogen gewesen sei. Nicht nur wirtschaftlich sei das Vorhaben wichtig, sondern auch bedeutend für die Umwelt, stellte Bürgermeister Meikel Dörr fest. Manch Walldürner ist nicht begeistert von der Erweiterung – ob alles Versprochene auch Realität wird, wird sich mit der Fertigstellung, voraussichtlich 2025, zeigen.
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