Rippberg. Zu seiner Generalversammlung mit Neuwahlen traf sich die Rippberger Blasmusik am 20. April im Bürgerhaus in Rippberg. Schon zu Sitzungsbeginn kündigte der Vorsitzende, Rüdiger Allmann „einen Wechsel in der Vereinsführung an“. Pandemie bedingt, sei nun erst der passende Zeitpunkt gekommen, die Vereinsführung in geordnete Hände zu geben. Die Rippberger Blasmusik sei zukunftsfähig aufgestellt und damit der Moment für „neue Ideen und Vorschläge“ gekommen.
Allmann lobte die Gastmusiker aus Schippach für ihre wöchentlichen Probenbesuche und Unterstützung bei den Auftritten. Dem Verein fehlten nicht nur der Nachwuchs. Noch dringender seien fertig ausgebildete Musiker. Die Rippberger Blasmusik hat aktuell 18 aktive Musiker. Allmann, der für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand, sprach Dankesworte an alle, die sich während seiner langjährigen Vorstandstätigkeit für den Verein engagiert haben.
Dirigent Klaus Hammer verwies in seinem Bericht darauf, dass auch andere Musikvereine der Region an schwächelnden Mitgliederzahlen leiden. Umso mehr, freuen ihn die Neuzugänge zweier jugendlicher Musiker, Jonathan (Posaune) und Emma-Maria Trunk (Akkordeon). „Mit diesem Akkordeon hat die Rippberger Kapelle einen Sound, den keine andere in der Region aufzuweisen hat“, sagte Hammer. Der Kassenbericht wurde von Kassier Stefan Schell vorgetragen, der Prüfungsbericht von Hubert Ballmann und Alfred Hirschner vorgelegt. Die Prüfer bescheinigten rundum ordnungsgemäße Kassenführung. Die von Ballmann daraufhin beantragte Entlastung des Vorstands wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig erteilt.
Neuwahlen standen an
Lange schon hatte sich abgezeichnet, dass die Rippberger Blasmusik künftig nur noch von einem Team zu führen sein werde. Das erforderte eine Satzungsänderung. Alle Änderungsnotwendigkeiten waren vom scheidenden Vorstand eng mit dem Ehrenamtszentrum beim Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises abgestimmt und geprüft worden. Die Annahme der Änderungen durch die Versammlung erfolgte einstimmig. So setzt sich der Vorstand der Rippberger Blasmusik künftig aus bis zu drei gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern als einem Team sowie dem Schriftführer, dem Kassier und bis zu sechs Beiratsmitgliedern zusammen. Als neues Vorstandsteam wurden daraufhin Andrea Seber und Stefan Schell gewählt, zur Schriftführerin Sibylle Trunk, zum Kassier Stefan Schell. Die neuen Beiräte sind: Reiner Götzinger, Astrid Kern, Karl-Heinz Kern, Thomas Trunk, Martin Weckbach und Tobias Weckbach. Kassenprüfer sind Rüdiger Allmann und Hubert Ballmann.
Nach Ende der Neuwahlen dankte Vorständin Andrea Seber Rüdiger Allmann, der sein Amt als Vorstand der Rippberger Blasmusik seit 1987 „über 37 Jahre lang mit viel Herzblut ausgeübt“ habe. Allmann war zudem zuvor ein Jahr Beirat , vier Jahre Schriftführer und ist bis dato insgesamt 56 Jahre lang aktiver Musiker des Vereins.
Vor diesem Hintergrund schlug Seber vor, Rüdiger Allmann in Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste zum Ehren-Vorsitzenden der Rippberger Blasmusik zu wählen. Der Beschluss dazu, wurde einstimmig gefasst. Seber überreichte Allmann die dazugehörige Ernennungsurkunde.
Bürgermeister Meikel Dörr legte seine Amtskette an und wandte sich mit einer Laudatio an Allmann, in der er dessen zahlreiche langjährige Ehrenämter Revue passieren ließ: aktiver Musiker seit 1968, aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rippberg seit 1970, Kassier im ehemaligen Wanderverein Gut Fuß von 1978 bis 1989, Ämter bei der Rippberger Blasmusik, Mitwirkung im evangelischen Kirchengemeinderat der Kirchengemeinde Walldürn von 1995 bis 2007, Vorstandsmitglied des Musikverbands Untermain 2010 bis 2012.
Engagement gewürdigt
Allmanns Einsatz wurde in der Vergangenheit vielfältig ausgezeichnet, unter anderem durch Überreichung der Verbandsehrenadel in Silber für 20-jährige aktive Tätigkeit für den Musikverband Untermain sowie durch die Auszeichnung mit der Goldenen Ehrenadel mit Kranz der Rippberger Blasmusik, für 40 Jahre aktive Tätigkeit. Dörr freute sich, Rüdiger Allmann nun im Auftrag des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg samt Verleihungsurkunde zu überreichen. Diese würdigt nicht nur die musikalische Hingabe Allmanns, sondern auch sein umfassendes Engagement für die Gemeinde und das Gemeinwohl.
Anschließend nahmen Andrea Seber und Stefan Schell Ehrungen für verdiente Mitglieder der Rippberger Blasmusik vor. Für 25-jährige passive Mitgliedschaft waren dies Evi Allmann, Hubert Ballmann, Kurt Bundschuh, Michael Bundschuh, Egon Hartmann, Gertrud Heller, Franz-Josef Lange, Bernhard Müller, für 40-jährige passive Mitgliedschaft Barbara Schieser. Worte des Dankes erhielten auch die Aushilfsmusiker Armin Bleifus, Kevin Bleifus, Sebastian Bleifus, Elmar Brenneis und Michael Ulrich.
Bürgermeister Meikel Dörr würdigte an diesem Abend mit seinem Grußwort die Rippberger Blasmusik als eine feste musikalische Größe in Dorf und Stadt. Das unterstrich Ortsvorsteher Wolfgang Stich und führte weitere Details aus. Er überbrachte der Blasmusik Dankesworte und würdigte Allmann als einen scheidenden Vorsitzenden, mit dem er stets verlässlich, ehrlich und harmonisch zusammengearbeitet habe.
Die nächsten Auftrittstermine der Rippberger Blasmusik sind das Maibaum-Stellfest der Rippberger Feuerwehr (30. April), der Flurgottesdienst im Eiderbachtal (11. Mai), die Fronleichnamsprozession (21. Juni). Stefan Schell verwies schon jetzt auf das 50-jährige Jubiläum der Rippberger Blasmusik im kommenden Jahr. Es sei vorgesehen, das mit einem großen Fest in der Sporthalle gebührend zu feiern.
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