Ortschaftsratssitzung Rippberg

Bürgermeister Dörr löst Versprechen ein

Stadtoberhaupt sucht das Gespräch mit den Bürgern. Geschwindigkeitsbeschränkung im Ort disskutiert

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ekö
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Rippberg. Rund 75 Personen waren in der vergangenen Woche zur öffentlichen Ortschaftsratssitzung in der Sporthalle Rippberg zusammengekommen. Ortsvorsteher Wolfgang begrüßte als referierenden Gäste Marco Rieß vom Ingenieurbüro Sack & Partner in Adelsheim, Pascal Leis, Mitarbeiter im Bauamt der Stadt Walldürn sowie Bürgermeister Meikel Dörr. Der machte an diesem Abend sein Wahlversprechen wahr. Binnen seiner ersten 100 Tage im Amt, so Dörr seinerzeit, werde er allen Walldürner Ortsteilen einen Besuch abstatten, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Entscheidend ist es, nicht übereinander sondern miteinander zu reden“, erklärte das Stadtoberhaupt. Er wolle seine Bürgerbesuche in allen Ortsteilen künftig jährlich wiederholen. Für seine bürgernahe Amtsführung gab er eine klare Linie aus, die hitzköpfiges Miteinander von vornherein in Schranken verweist: „Ich möchte, dass miteinander sachlich und fachlich diskutiert wird. Alles andere, lasse ich im Hause nicht gelten.“

Die Tagesordnung des Ortsvorstehers sah im wesentlichen Informationen zur geplanten Renovierung größerer Abschnitte des Rippberger Kanalisationssystems im Bereich der B 47 und der Hornbacher Landstraße vor. Im Zuge dessen, sollen die Gehwege in diesem Bereich ertüchtigt werden.

Straßensanierung geplant

Das wiederum geht einher mit der Straßensanierung in diesem Bereich. Besprochen wurden der Planungsstand und die absehbaren Zeitfenster. Derzeit seien technische Planungen in vollem Gange, inklusive Prüfung unterschiedlicher Bauvarianten anhand verschiedener Machbarkeits-Szenarien. Entsprechend all derer Ergebnisse, werde danach die Finanzierung verfeinert. Je nach bewilligten Zuschüssen, könne dann entlang der städtischen Eigen- sowie der bewilligten Fördermittel über den letztendlichen Bauumfang entschieden werden. Mit einem Baubeginn sei ab 2025 zu rechnen. Die Bauzeit der einzelnen Abschnitte werde anschließend vermutlich zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, kündigte Rieß an.

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Im Zuge all dessen, solle auch eine zukunftsfähige Zufahrt auf das Dossmann-Firmengelände mit eingeplant werden. Zurzeit sei diese „kein Zustand“, hieß es am Abend. Es habe Planungsüberlegungen gegeben, die Situation mithilfe eines Verkehrskreisels zu lösen. Das sei jedoch schwierig.

„Rennstrecke“ ein Problem

Leidenschaftlich wurden Notwendigkeit und Maßnahmen zur Regulierung der innerörtlichen Geschwindigkeitsführung diskutiert. Die Ortsdurchfahrt Rippberg sei, trotz gebotener Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern eine „Rennstrecke“, wurde von einem Anrainer bemängelt. Abhilfe sei dringend geboten. Bürgermeister Dörr versicherte, dass das Vorhaben in Absprache mit dem Ortschaftsrat und der Rippberger Bevölkerung erfolgen solle. An den Themenabschnitt Bauvorhaben schloss Ortsvorsteher Stich einen Jahresrückblick auf die Arbeit des Ortschaftsrats, auf Geschehnisse in beiden Ortschaftsteilen sowie schlussendlich auf das in Rippberg und Hornbach gemeinsam erreichte an. Diesen Punkt bereicherte Bürgermeister Meikel Dörr durch ein eingespieltes stimmungsvolles Video. Da zeigte nach Abschluss der Renovierung der Grundschule Rippberg im Herbst die stattgefundenen, zukunftsfähigen Verbesserungen für Kinder und Lehrer, in vielen Details.

Die Bevölkerungsentwicklungen in Rippberg und Hornbach gab der Ortsvorsteher wie folgt bekannt (vorläufiger Stand am 28. November): Die Einwohnerzahl Rippbergs ist von 792 Personen am Jahresbeginn auf 746 zurückgegangen. In Hornbach ist sie von 215 Einwohnern im Januar auf 221 im November angestiegen. In Rippberg gab es fünf, in Hornbach drei Geburten. Dem stehen in Rippberg fünf, in Hornbach ein Todesfall entgegen.

Bürgermeister Dörr überreichte im Anschluss an Rückblick und Vorschau des Ortsvorstehers einen Zivilcouragepreis 2023 des Landkreises Neckar-Odenwald an den Rippberger Bürger Hubert Stich. Mit diesem Preis werden seit 2010 Personen im NOK ausgezeichnet, die anderen Menschen in einer Notsituation geholfen oder aber beim Beobachten von Straftaten nicht weggeschaut haben, sondern Zivilcourage bewiesen haben (wir berichteten).

Der stellvertretende Ortsvorsteher Timo Kern ergriff an dieser Stelle das Wort und dankte im Namen von Ortschaftsrat und Bevölkerung Wolfgang Stich: „Dein großes Engagement als Ortsvorsteher füllt viel deiner Zeit aus. Oft wird das als selbstverständlich vorausgesetzt. Aber du bringst neben deinem Engagement auch viele gute Ideen mit, suchst die dazu passenden Helfer und Gelder, um sie umzusetzen. Und all das, ist eben nicht selbstverständlich.“

Bürgermeister Dörr gab sich am Ende der Veranstaltung „geflasht vom großen Bürgerinteresse“. Er wertete dieses als „Wertschätzung der Rippberger und Hornbacher Bürger an der Arbeit von Ortsvorsteher und Ortschaftsrat. Meikel Dörr sagte: „Der Jahresrückblick hat bewiesen, dass in diesen beiden Ortsteilen viele Aktionen stattfinden, um miteinander zu verwachsen und um die Menschen stärker miteinander zu vernetzen. Eure eigene Rippberg.App für Rippberg und Hornbach zum Beispiel, ist eine tolle Plattform, um miteinander intern zu kommunizieren.“

Dörr ging danach in Zweier- und Gruppengespräche. Noch aus der Sporthalle heraus leitete er die Prüfung ein, ob zur Reduzierung der innerörtlichen Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs die Anschaffung eines zweiten stationären Geschwindigkeitsmessgeräts machbar sei. ekö

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