In Rippberg

Brand länderübergreifend „gelöscht“

Herbstabschlussübung bezog bayerische Feuerwehr mit ein

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ekö
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Die Herbstabschlussübung In Rippberg war länderübergreifend und bezog die bayerische Feuerwehr mit ein. © Engelbert Kötter

Rippberg. In ihren Ortschaftsteilen halten die Abteilungswehren der Freiwilligen Feuerwehr Walldürn jedes Jahr im Herbst eine eigenständige Abschlussübung ab. Seit 2023 halten Rippberg und Hornbach sie gemeinsam ab, weil dadurch das Übungsszenario realistischer sei, so Abteilungskommandant Marcel Daubner, Rippberg.

Nach abgehaltener Übung in Hornbach im letzten Jahr, fand das diesjährige Übungsszenario nun Samstag in Rippberg statt. Zusätzlich war an diesem Tag die Freiwillige Feuerwehr Schneeberg unter Kommandant Florian Matt zur Rippberger Herbstabschlussübung eingeladen.

Daubner dazu: „Im Rahmen der demnächst anstehenden Straßen- und Tiefbauarbeiten an und unter der B 47 könnte die Schneeberger Wehr im Ernstfall eingebunden sein, westliche Teile von Rippberg im Brand- oder Notfall mit zu betreuen. Eine abschließende Vereinbarung dazu wurde noch nicht getroffen. Aber für einen denkbaren Fall, wollen wir gerüstet sein. Da ist die Herbstabschlussübung eine willkommene Gelegenheit für die Schneeberger Wehr, die hiesigen Örtlichkeiten einmal besser kennenzulernen und eine mögliche Zusammenarbeit beider Seiten zu üben.“

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pm
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Das angenommene Übungsszenario war: Kurz vor 15 Uhr geht der Notruf in der Leitstelle Neckar-Odenwald in Mosbach ein „In Rippberg, im Eiderbachtal 10, ist im Kindergarten ein Feuer ausgebrochen, das auf den benachbarten Bauhof („Dossmann-Gebäude“) überzugreifen droht. Starke Rauchentwicklung im Gebäude. Es sind Personen im Gebäude.“

Weil die Wehren zur Übung nicht in Gruppen- sondern in Zugstärke angetreten war, war sie von Zugführer Tobias Haucke zu kommandieren, der zugleich der Einsatzleiter der Übung war. Abteilungskommandant Daubner war stattdessen zur Übungsbeobachtung eingesetzt. Seine Aufgabe bestand darin festzuhalten, wie die Abteilung Rippberg arbeitet sowie zu beobachten, was reibungslos läuft und wo erforderlichenfalls nachjustiert werden muss. Aufgrund der besonderen Größe der Übungslage gab es obendrein fünfköpfige Unterstützung durch die Führungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Walldürn.

Auch sie beobachtete den Übungsablauf, fertigte dazu Skizzen an, gab Funkunterstützung und setze Lagemeldungen ab. Nach Ende der Übung fand eine Nachbesprechung mit Situationsanalyse statt, was bei der länderübergreifenden Übung gelungen war und was nicht. Mit einem kleinen Imbiss und Umtrunk endete die Übung am späten Nachmittag.

Marcel Daubner: „An der Übung haben 55 Einsatzkräfte mit acht Fahrzeugen teilgenommen. Bei der Personensuche wurde schweres Atemschutzgerät eingesetzt. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einsatzkräfte insgesamt, hat gut funktioniert. Die Lage wurde ruhig und professionell abgearbeitet. Nachbesserungen benötigen wir in einzelnen Bereichen, wie zum Beispiel einer noch genaueren Kommunikation.“

Nach Übungsende zeigten sich die beiden anwesenden Beobachter Bürgermeister Meikel Dörr und Ortsvorsteher Heiko Schmidt, Rippberg, von den Leistungen der beteiligten drei Feuerwehren beeindruckt. Bürgermeister Meikel Dörr stellte die Bedeutung dieser länderübergreifenden Übung heraus, indem er sagte: „Der schnelle und abgestimmte Einsatz zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die überregionale Zusammenarbeit ist, um im Ernstfall effektiv und verlässlich zu helfen. Solche Übungen sind unverzichtbar, um unsere Sicherheit stetig zu verbessern.“

Heiko Schmidt fügte an: „Es war beeindruckend zu beobachten, wie schnell und zielführend die Zusammenarbeit und Auftragserfüllung der Wehren in diesem Übungsszenario funktioniert hat. Einschließlich des Trainings einer aufwendigeren Wasserversorgung.“

In Nachgang der Rippberger Herbstabschlussübung adressierte Daubner an die Rippberger Bevölkerung: „Die Abteilungswehr Rippberg hat Nachwuchsprobleme. In der Jugendwehr massiv, in der aktiven Einsatzgruppe dürften es auch mindestens zwei, drei Leute mehr sein. Am besten aber so viele, wie es eben geht. In Rippberg haben wir ja immer noch dem Luxus, dass uns im Ernstfall Hilfe aus Walldürn kommt, siehe die letzten großen Brände in Rippberg. Aber bei jedem Einsatz im Ort, sind wir für den Erstangriff immer auf uns allein gestellt. Dazu brauchen wir halt Manpower. Oder Frauenpower.“ Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren seien denn auch dazu willkommen, sich der Abteilungswehr Rippberg anzuschließen. ekö

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