Gottersdorf. Die Sommerbühne des Pepperoni e.V., die ihr viertägiges Programm am Odenwälder Freilandmuseum im Theaterzelt veranstaltet, startete am Mittwoch. Den Auftakt der Abendprogramme machte George M. Mailer mit Band. Pünktlich mit den mainfränkischen Musikern stellte sich zum Abend auch der Sonnenschein ein und verschaffte damit dem Publikum ein doppelt gelungenes Vergnügen. Neben Bandleader Mailer agierten die versierten und sehr engagierten Musiker Johannes Böhm (Bass), Klaus Neubert (Gitarren & Background vocals) und Ernst „Ernie“ Luksch (Drums).
Konzertvergnügen
Sie verschafften den Zuhörern ein großartiges Konzertvergnügen. Neben Blues- und Soulnummern, die Mailer mit launigen Ansagen einleitete, konnte die Band auch mit sattem Rock’n’Roll überzeugen. Ihre Spezialität, in „meefränggischer“ Mundart zu singen, hatten die Musiker auch mitgebracht und präsentierten diese Besonderheit mit eigen komponierten Songs. Rund drei Stunden unterhielten die Mainfranken ihr Publikum. Manch ein Bluesfreund gönnte sich bereits zum zweiten Mal die Mailer-Band innerhalb kurzer Zeit, denn beim ‚Nightgroove’ im vergangenen Herbst konnten die Musiker bereits in Walldürn überzeugen. Den Heimweg traten die Konzertbesucher gut gelaunt gegen Mitternacht an. Ein prächtiger Vollmond über dem Gottersdorfer Weiher geleitete die Zuhörerschar zu den Fahrzeugen auf dem Museumsparkplatz.
Auf der Pepperoni-Sommerbühne begeisterten dann am Donnerstag-Nachmittag die Tiere des Waldes samt Hexe und Kasper sowohl Kinder als auch Erwachsene. „Wer hat Waschbärs Nagelbürste?“ fragten sich die Tiere. Und zum Glück konnten die Kinder im Publikum dem Waschbären und seinen Freunden helfen. Beim Auftritt des „Fünf-Finger-Theaters“, bestehend aus Susanne Lindlau-Hecht und Stefanie Abt-Gluma, verwandelte sich das Pepperoni-Zelt am zweiten Tag des Theater-Festivals in Gottersdorf in eine Waldlichtung. Die beiden Handpuppen-Spielerinnen, die seit mehr als zwanzig Jahren gemeinsam auf der Bühne – genauer gesagt – hinter der Bühne stehen, bespielen seit zwei Jahrzehnten regelmäßig die Pepperoni-Bühne.
Gespannte Zuschauer
Fast alle Plätze im Zelt waren belegt und auch die jüngsten Zuschauer und Zuschauerinnen ab drei Jahren verfolgten gespannt, ob der titelgebende Waschbär seine Nagelbürste wiederbekommt. Dabei vermisste nicht nur der Waschbär seine geliebte Nagelbürste. Auch dem Frosch war sein Kuschalkissen abhandengekommen und der Fuchs suchte seine Brille. Das konnte doch kein Zufall sein?!
Schnell fällt der Verdacht auf die grüne Waldfee, die am liebsten die Tiere aus „ihrem Wald“ vertreiben möchte und die ziemlich fiese Zaubertricks draufhat. Aber zum Glück gibt es da noch die gute Hexe und den Kasper und die auskunftsfreudigen Kinder.
Zaubern kann nämlich auch die gute Hexe, wenn’s auch manchmal schiefgeht. Doch noch stärker als der stärkste Zauber sind Freundschaft und Teamwork. Mit viel Wortwitz, guter Musik, mitreißenden Tanzeinlagen und Slapstick begeisterten die Handpuppen ihr Publikum. Und natürlich bekamen auch die Räuber ihren Auftritt und ein echt „heißer“ Schneemann.
Gut eine halbe Stunde lang verzauberten Susanne Lindlau-Hecht und Stefanie Abt-Gluma mit ihrem selbst geschriebenen Stück das Publikum.
Und was war der schönste Moment? „Als die Tiere ihre Schätze aus der Schatzkiste zurückbekommen haben“, antwortete einer der jüngsten Zuschauer. „Kuschelkissen, Brille, Halstuch und natürlich die Nagelbürste.“ (CHB)
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