Gottersdorf. Alle paar Jahre schlagen die Leute des Vereins Pepperoni e.V. Walldürn – allesamt aus der hiesigen Region – ihr Zelt am Gottersdorfer Weiher auf. Das kleine Theater-Team in der großen Pepperoni-Crew mit fünf Darstellerinnen und Darstellern hat auch dieses Jahr wieder ein Mundartstück mit viel peppiger Musik vorbereitet.
Ironischer Theaterspaß
Am Freitag, 4. August, wird das Ensemble den dritten Teil der „Dr. Karl Trockenbrodt“-Trilogie auf die Sommerbühne bringen. Der parodistisch-ironische, mit packendem Sound gespickte Theaterspaß wird seit einigen Wochen intensiv geprobt.
Bislang gab es zu den Mundart-Episoden auch eine Live-Band. In diesem Jahr allerdings setzen die unternehmungslustigen Hobby-Schauspieler ganz auf neue Technik; insbesondere auf den Einsatz von Mikrofonen, welcher in diesem Jahr vor allem dem Publikum in den hintersten Reihen zu Gute kommen wird.
„Ich war eher skeptisch“, berichtet Gaby Eder, die den Dürmer Dialekt mitbringt, „aber David – unser Regisseur aus Köln hat nach den ersten Proben mit uns sämtliche Zweifel zerstreut! Wir haben wieder den größten Spaß beim Spielen und Singen!“ Der umtriebige Künstler David N. Koch ist Schauspieler, Regisseur, Filmemacher und Autor und im Bereich Bühne, Film und Fernsehen ein vielbeschäftigter Mann. Dass trotz seines gut gefüllten Terminkalenders auch noch Zeit bleibt, hin und wieder in den Odenwald zu reisen, muss daran liegen, dass er die Gegend und ihre Bewohner besonders schätzt. Auf die Frage nach seinen diesbezüglichen Vorlieben antwortet er: „Die Pepperonis kennenzulernen war für mich ein großes Glück. Auch wenn sie im ‚richtigen Leben‘ alle etwas anderes machen, ist ihre Haltung zu Proben und Stückentwicklung durchaus professionell. Am beeindruckendsten ist aber, dass die Pepperoni-Sommerbühne bei allen professionellen Ambitionen immer authentisch bleibt und man das Gefühl hat, wirklich etwas Besonderes gefunden zu haben. Ein Besuch bei der Sommerbühne tut gut. Pepperoni ist für mich Kult – auch als Nicht-Odenwälder.“
Apropos kultig: Achim Ullrich wird als Dr. Karl Trockenbrodt von der Tübinger Universität mit seiner Assistentin Susanne (Susanne Lindlau) wieder zu Gast in Gottersdorf sein.
Zwei weitere Sprachexpertinnen, beziehungsweise -experten sind Eva Sweazey (für das Höpfemerische) und Martin Knörzer (mit Aldemer Dialekt). Die Akteure sind sich sicher, ihr Publikum ein weiteres Mal zu begeistern. „Wir überraschen garantiert mit Neuem, möchten auch ein jüngeres Publikum erreichen und mit guter Laune anstecken und „erfrischen“. In ihren knapp einwöchigen Probeeinheiten geht es immer wieder anstrengend zur Sache. Das Theaterensemble konnte als Regieassistentin auch für diese Inszenierung wieder Angelika Böhrer aus Höpfingen gewinnen, die zurzeit ihren Jahresurlaub in ihrer alten Heimat verbringt.
Dialekt-Erforschung
Mit der Dialekt-Erforschung im Pepperoni-Zelt geht es nun also weiter. „Jetz‘ hämmer’s“ lautet der Titel dieser tragik-komischen Szenen. Als Besonderheit kommt in diesem Jahr hinzu, dass auch die filmische Ebene zum Tragen kommt – mehr wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten.
Multimedial aufgestellt
Wer also neben Mundart auch das Satirische und Parodistische mag und neugierig auf die multimediale Aufstellung der Pepperonis ist, der sollte bei „Jetz’ hämmer‘s“ im Pepperoni-Zelt dabei sein.
Im Vier-Tages-Programm der Sommerbühne wird die Vorstellung am Freitag, 4. August um 20 Uhr gezeigt.
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