Ortsbegehung des Gemeinderates Walldürn

An einigen Stellen Handlungsbedarf

Stationen in der Kernstadt, in Rippberg und in Altheim

Von 
Bernd Stieglmeier
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Walldürn. Sieben Stationen standen bei der Ortsbegehung des Gemeinderates der Stadt Walldürn am Freitag auf dem Programm.

Informieren ließen sich die Mitglieder des Rates von Bürgermeister Markus Günther und von Diplom-Ingenieur Martin Haas vom Architekturbüro Link Architekten über den Stand bei der Sanierung der Grundschule Walldürn. Nach Beginn der Rohbauarbeiten im Untergeschoss habe man festgestellt, so Haas, dass sich der Boden in einer sehr schlechten Qualität präsentiert habe und eine komplett neue Bodenplatte dringend von Nöten sei. Die bereits vor zwei Jahren installierte neue Heizungsanlage versorge auch die benachbarte neue Sporthalle in der Keimstraße sowie das Gebäude des Grundbuchamtes. Schwerpunktmäßig genutzt werde das Untergeschoss künftig für die Nachmittagsbetreuung der Grundschüler.

Als Totalbaustelle präsentierte sich dann auch das Erdgeschoss, nach den Grundputz-Arbeiten werden derzeit die Heizkörper eingebaut. Wie Bürgermeister Günther zum Abschluss sagte, könne man davon ausgehen, dass das Grundschulgebäude wohl mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 bezugsfertig sein dürfte.

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Bei den Sanierungskosten könne man davon ausgehen, dass diese wohl im vorgesehenen Kostenrahmen bleiben. Hinsichtlich des Innenhofbereiches bestünde ein Auffrischungsbedarf, wobei man hier im Frühjahr 2023 mit den erforderlichen Planungsarbeiten beginnen werde.

Verschleißdecke abgenutzt

Beim Sportplatzbereich wurde aufgezeigt, dass hier nach 30 Jahren dringender Sanierungsbedarf besteht, nachdem die Verschleißdeckenschicht völlig abgenutzt ist und auch die Einzäunung und die Beleuchtung dringend erneuert werden müssten. Die Kosten für diese Sanierung dürften sich auf circa 170 000 Euro belaufen.

Station Feuerwehrgerätehaus

Nächster Anlaufpunkt war das Feuerwehrgerätehaus in Walldürn. In der Fahrzeughalle wurden die Räte und Mitarbeiter der Verwaltung von Stadt- und Abteilungskommandant Nico Hartmann über die Funktionsweise der neuen Abgas-Absauganlage sowie über Risse in der Decke der Fahrzeughalle sowie im Eingangs- und Durchgangsbereich des Feuerwehrgebäudes und über die nicht ideale Spind-Unterbringung in der Fahrzeughalle informiert.

Danach ging es dann weiter mit der Besichtigung der Räume der bisherigen alten Atemschutzgerätewerkstatt, die nach dem Bau der neuen Atemschutzanlage nicht mehr den heutigen Erfordernissen entspricht und deshalb zur Kleiderkammer umfunktioniert werden soll.

Momentan sei man auf der Suche nach einer optimalen Lösung für die neue Atemschutzgerätewerkstatt. Gefördert wird vonseiten des Landes nur die Innenausstattung, und zwar in Höhe von 40 Prozent. In Erwägung gezogen werde hier die Nutzung der Räumlichkeiten der seitherigen Atemschutzübungsanlage als zentrale Einrichtung für die neue Atemschutzgerätewerkstatt, um so auch in diesem Punkt allen die neue Atemschutzübungsanlage nutzenden Feuerwehrleuten eine optimale Dienstleistung bei der Wartung von Atemschutzgeräten, Masken und Kleidung anbieten zu können. Natürlich wären im Falle der Nutzung der Räumlichkeiten der alten Atemschutzübungsanlage als künftige neue Atemschutzgerätewerkstatt Umbaumaßnahmen erforderlich und dringend notwendig.

Richtfest gefeiert

Weiter ging es zum Geriatriezentrum St. Josef Walldürn. Bürgermeister Günther sagte, hier habe man vor kurzem Richtfest beim Erweiterungsbau „Neues Altenheim“mit künftig 30 Plätzen gefeiert. Mit der Fertigstellung der Maßnahme rechne man in dem Zeitraum April bis Juni 2023. Als weitere Bauprojekte genannt wurden von Günther der künftige Neuzugang zur Gemeinschaftspraxis und der Ausbau des Dachgeschosses im bisherigen Altenheimbereich zu sieben barrierefreien Wohnungen, mit Fertigstellung im Frühjahr 2023.

Nach Bürgermeister Günther ging auch der Krankenhausverwalter des Krankenhausverbandes Hardheim-Walldürn mittels einer Power-Point-Präsentation auf das Bauprojekt ein.

Die Fahrt führte dann nach Rippberg, wo man sich in der Grundschule vom Baufortschritt im Zuge der Komplettsanierung machte. Die Besichtigung machte allen Teilnehmern klar, dass dringender Handlungsbedarf gegeben war (die FN berichteten). Die Sanierung soll im Frühjahr/Sommer nächsten Jahres fertig sein, die Gesamtkosten liegen bei rund 700 000 Euro.

Kooperation mit Rosenberg Thema

Weiter ging die Fahrt von Rippberg nach Altheim, und dort zur Kläranlage. Wie Diplom-Ingenieur (FH) Christian Berlin als Leiter des Städtischen Bauamtes und damit zuständiger Verantwortlicher für die Kläranlage ausführte, seien in puncto „Kläranlagen“ einige interkommunale Entwicklungen zu verfolgen. Förderungen seien oftmals nur in Form von gemeinsamen Lösungen möglich. Handlungsbedarf sei im Falle der zwischenzeitlich „in die Jahre gekommenen“, vor 38 Jahre gebauten und somit nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik befindlichen Kläranlage dringend vorhanden. Die Frage sei: Sanierung der Kläranlage oder künftig Kooperation mit der Gemeinde Rosenberg. Im Falle einer künftigen Kooperation könne mit einer höheren Förderung von Seiten des Landes (80 Prozent) gerechnet werden als im Falle einer Eigensanierung der Kläranlage. Die Kläranlage wurde vor 38 Jahren für damals 2200 Einwohner konzipiert, die Mitglieder des Gemeinderates machten sich dann bei einem Rundgang ein Bild von der Funktionsweise der Anlage.

Am vorletzten Anlaufpunkt, dem Altheimer Kindergarten, informierten Margot Trabold von der Geschäftsführung für die Kindertagesstätten in Altheim, Glashofen, Rippberg und Walldürn bei der Verrechnungsstelle für die Katholischen Kirchengemeinden Walldürn, die stellvertretende Kindergartenleiterin des Kindergartens, Kerstin Köpfle, sowie der stellvertretende Vorsitzendes des Stiftungsrates der Seelsorgeeinheit Walldürn, Rainer Kreis, über die Situation im Kindergarten. Die momentanen Belegungszahlen hätten räumliche Probleme zur Folge, deshalb bedürfe es einer größeren Lösung bei den Raumkapazitäten.

Mehr Platz für den Kindergarten

Derzeit würden insgesamt 58 Kinder den Kindergarten besuchen und ab dem nächsten Kindergartenjahr 2023/2024 sei mit einer Steigerung und einem Überhang von dann zwölf Kindern zu rechnen. Vorbeugen sei hier von Nöten. Die optimale Lösung wäre eine Erweiterung durch einen Anbau, doch sei dies äußerst schwierig zu realisieren, wenn man mit einem Anbau auf dem Kirchengelände bleiben wolle. Und einen zusätzlichen Kindergartenraum in der benachbarten Grundschule einzurichten, sei nicht möglich aufgrund der gesetzlich-rechtlichen Vorgaben.

Ein weiteres Problem stelle die uralte Heizungsanlage (Fußbodenheizung) dar, die aufgrund der momentanen ansteigenden Heizkostenspirale einen dringenden Handlungsbedarf erforderlich mache. Letzte Station der Ortsbegehung des Walldürner Gemeinderates wardie in unmittelbarer Nachbarschaft des Kindergartens liegende Altheimer Grundschule, bei der derzeit dringender baulicher Handlungsbedarf bestehe.

Baustellen, die dringend behoben werden müssten, so Berlin, seien etwa Türen Seitengänge, der Brandschutz, die Beleuchtung der Notausgänge, defekte Eternitplatten auf dem Dach, 50 Jahre alte Fenster mit Einfachverglasung oder Brandschutzbestimmungen. Das habe Ausgaben im Finanzhaushalt zur Folge.

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