125-Jahr-Jubiläum

Alles andere als altbacken

Generationenübergreifend versorgt die Bäckerei Müssig die Walldürner mit Brot und anderen Backwaren. Gemütliches Caféhaus als Anziehungspunkt

Von 
Bernd Stieglmeier
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125-Jahr-Jubiläum: Das Bild zeigt die Familienmitglieder der Bäckerein Müssig zusammen mit den Grußrednern. © Bernd Stieglmeier

Während in der Feierstunde zum 125-jährigen Bestehen der Bäckerei Müssig Chef Peter Müssig in die Chronik blickt, würdigen Gastredner die hohe Qualität der Produkte. Auch der künftige Fortbestand ist heute schon gesichert.

Walldürn. Im neuen Caféhaus neben der Bäckerei in der Oberen Vorstadtstraße in Walldürn fand am Samstagnachmittag die offizielle Feierstunde zum 125-jährigen Bestehen der Walldürner Familien-Bäckerei Müssig statt. Dazu begrüßte Bäckermeister Peter Müssig neben zahlreichen geladenen Gästen Ehrengästen und Angestellten insbesondere Stadtpfarrer Josef Bregula, Bürgermeister Meikel Dörr sowie den Obermeister der Bäckerinnung Neckar-Odenwald, Peter Schlär.

In seiner Jubiläumsansprache ging Müssig auf die 125-jährige Erfolgsgeschichte der Bäckerei ein. Er zeigte auf, dass die Geschichte der familiengeführten Bäckerei im Zentrum Walldürns im Jahr 1899 mit der Übernahme der damaligen Mehlhandlung Meidel durch Bäckermeister Wilhelm Müssig seinen Urgroßvater, der zuvor viele Jahre in Mannheimer Bäckereien gearbeitet und dort Erfahrungen gesammelt hatte, bevor er nach Walldürn kam, und durch dessen Ehefrau Theresia begann. In zweiter Generation übernahm dann 1935 Sohn Karl mit Ehefrau Julie Müssig den Backbetrieb, wobei sich der Laden damals noch im ersten Stock des Gebäudes befand. 1968 übernahm deren Sohn Karl zusammen mit Ehefrau Gertrud in dritter Generation die Leitung der Bäckerei. Mit viel Elan und neuen Ideen wurde die Bäckerei von Grund auf modernisierten und renovierten. Hierbei wurden auch die Backstube und Verkaufsladen vom ersten Stock ins Erdgeschoss verlegt, wobei im Bereich des Verkaufsladens ein mo-derneres Laden-Ambiente mit Stehcafé, Süßwaren-Ressort und Tchi-bo-Depot geschaffen wurde.

Neunmonatiger Generalumbau

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1998 übergaben Karl „Carlo“ Müssig und Ehefrau Gertrud „Trude“ Müssig die Bäckerei dann in vierter Generation an Peter Müssig als ihren ältesten Sohn mit Ehefrau Karin. Sowohl er als gelernter Bäckermeister als auch Ehefrau Karin als Bürokauffrau seien bestens auf die Geschäftsführung vorbereitet gewesen.

Nachdem die Kapazität der Backstube zwischenzeitlich erschöpft gewesen sei, sei 2002 im Rahmen eines neunmonatigen Generalumbaues die Größe der Backstube verdreifacht und die Ladenfläche verdoppelt worden. So sei dann auch ein kleines Sitzcafé – ein erstes Caféhaus mit zunächst 25 Plätzen entstanden. Eine neue Mehlsiloanlage, neue Öfen sowie eine Wärmerückgewinnung der Öfen rundeten die Modernisierung ab.

Wiederum fast 20 Jahr später wurde durch den Erwerb des benachbarten Anwesens „Breunig“ ein neues Kapitel geschrieben, denn 2021 entstand das aktuelle neue Caféhaus, und auch der Verkaufsladen wurde umfangreich modernisiert.

Um die Zukunft der Bäckerei müsse der Familie Müssig nicht bange sein, denn wie Bäckermeister Peter Müssig im weiteren Verlauf seiner Ansprache aufzeigte, ist Sohn Felix zwischenzeitlich in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat bereits erfolgreich die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk abgelegt. Müssigs Dank galt allen Verkäuferinnen und Verkäufern, dem Bäckerteam, dem Snackteam, und insbesondere seiner Ehefrau Karin und den beiden Kindern Felix und Emily.

Nach dieser Ansprache von Bäckermeister Peter Müssig nahm Stadtpfarrer P. Josef Bregula nach einer kurzen Ansprache und einem Segnungsgebet die Weihe und Segnung der neuen Räumlichkeiten und Mitarbeitenden der Bäckerein Müssig vor.

Bürgermeister Meikel Dörr sagte in seinem Grußwort, dass ein solches Jubiläum nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit sei, auf eine beeindruckende Geschichte und Tradition zurückzublicken. Im Juli 1899 hätten Bäckermeister Wilhelm Müssig und seine Gattin Theresia den mutigen Schritt gewagt, die Bäckerei Müssig zu gründen. Mit diesem Unterfangen hätten sie den Grundstein für eine wahre Erfolgsgeschichte gelegt, die nun bereits in die fünfte Generation gehe. Durch die Jahre hindurch habe die Bäckerei Müssig nicht nur die Kunst des Backens bewahrt und ver-feinert, sondern stets mit diversen Um- und Anbauten sowie Modernisierungen den Puls der Zeit gespürt. Die Einweihung der Backstube und des Caféhauses Müssig 2021 könne zweifellos als Höhepunkt dieser langen Reise betrachtet werden. Dieses Projekt stehe als Symbol für die kontinuierliche Weiterentwicklung und das Bestreben, immer mit dem Trend zu gehen und alles andere als altbacken zu sein.

Immer wieder neue Ideen

Der „Müssigs-Hof“ mit seinem gemütlichen Ambiente sei innerhalb kürzester Zeit zu einem festen Bestandteil des Walldürner Blumen- und Lichterfestes geworden, und es seien immer wieder neue, kreative Ideen, die diesen Ort beleben würden. Die Bäckerei Müssig sei nicht nur ein Traditionsbetrieb, sondern auch ein innovatives Unternehmen, das stets auf die Zukunft ausgerichtet sei, so Dörr. Als Bürgermeister der Stadt Walldürn freue er sich sehr, der Familie Müssig die Glückwünsche zum Jubiläum zu übermitteln.

Zum Abschluss seiner kurzen Ansprache überreichte er Peter Müssig im Namen der Stadt Walldürn ein kleines Jubiläumspräsent – mit der Bitte, dass dieses einen Platz in den Räumlichkeiten bzw. dem Caféhaus Räumlichkeiten finden und an dieses bedeutende Jubiläum erinnern möge. Er wünschte der Bäckerei Müssig weiterhin viel Erfolg, Kreativität und Durchhaltevermögen für die kommenden Jahre.

Ein weiteres kurzes Grußwort richtete in seiner gewohnt humorvollen Art Peter Schlär aus Mudau in seiner Doppelfunktion als Obermeister der Bäckerinnung sowie als stellvertretender Kreishandwerksmeister des Neckar-Odenwald-Kreises an die Gäste. Er betonte, dass die Stadt Walldürn stolz und äußerst zufrieden darüber sein könne, einen solchen renommierten, innovativen und erfolgreichen und ob seiner qualitativ hochwertigen Backwaren geschätzten und anerkannten Bäckereibetrieb innerhalb ihrer Mauern zu haben.

Dem offiziellen Teil dieser Jubiläumsfeierstunde schloss sich s noch ein gemütlich-geselliges Beisammensein mit Jubiläumsumtrunk und kleinem Imbiss an.

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