Marspfad - Rundwanderweg um Walldürn wurde am Sonntag eröffnet / 4,7 Kilometer lang / Begehung dauert etwa 1,5 Stunden

20 Teilnehmer auf den Spuren der Römer bei Walldürn

Der Rundwanderweg ist etwa 4,7 Kilometer lang und eine Begehung dauert circa 1,5 Stunden. Am Maifeiertag wurde der Marspfad auf der Walldürner Höhe um Neusass eröffnet.

Von 
Joachim Hahner-Pestel
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Der römische Legionär Lucius Vorenus alias Thomas Köhler vom Römermuseum Osterburken unterhielt die Teilnehmer der Marspfadwanderung am Maifeiertag standesgemäß. © Joachim Hahner-Pestel

Walldürn/Neusass. Der Odenwald wird von zwei römischen Limes - Anlagen durchzogen – dem älteren Odenwaldlimes und dem jüngeren Obergermanisch-Raetischen Limes. Sie eröffnen Besuchern interessante Einblicke in die Zeit der Römer vor fast 2000 Jahren. So wurde am Sonntag auf der Walldürner Höhe mit 20 Teilnehmern der Marspfad Rundwanderweg, der eine Länge von 4,7 Kilometer hat und in etwa 1,5 Stunden zu begehen ist, eröffnet. Dieser Komfortwanderweg ist für jedes Alter gut geeignet und kann auch mit dem Fahrrad befahren werden.

Warum der Name Marspfad? Mars ist der Gott des zerstörerischen Krieges und der Schlachten. Neben Jupiter ist er wichtigste Gott der römischen Religion. Mars wird oft mit Lanze oder Helm und Schild dargestellt.

Tor in der Kurve des Mühlweges

Das Tor zum Marspfad Walldürn befindet sich auf der Walldürner Höhe bei Neusass in der Kurve des Mühlweges. Hier am sogenannten Sofa, dem Anfang und Ende des Marspfades, begrüßte Limesspezialist Georg Hussong die Teilnehmer. Auf dem Weg zur zweiten Station erklärte Hussong, wo die einzelnen Wehrtürme im Abstand von 500 Metern auf der Höhe Richtung Miltenberg standen. Man wundere sich heute noch, wie man eine 80 Kilometer lange gerade Strecke von Walldürn aus gesehen Richtung Aschaffenburg bauen konnte, ohne Hilfsmittel.

Start- und Endpunkt des Marspfad-Rundwegs ist das sogenannte Sofa bei Neusass in der Kurve des Mühlwegs. Rund 20 Teilnehmer begaben sich am Sonntag auf die erste Wanderung. © Joachim Hahner-Pestel

Folgt man dem Weg weiter, passiert man neben einer Schutzhütte, bei dieser sich aus einem Holzklotz gehauenen Römerhelm befindet, auch die originalgetreue Steinnachbildung des Altars für Mars und Viktoria. Bevor man aber zu den Überresten römischer Wachtürme und der Nachbildung einer Palisade kommt, stößt der Marspfad an der Kreuzung Lange Birke/Steinenhaus auf dem Limespfad.

Römisches Essen

Ein paar hundert Meter weiter an der Limespalisade, bei dieser man eine gute Rast einlegen kann , hatten Mitarbeiter des Tourismus- und Freizeitinformation der Stadt Walldürn für die Teilnehmer römisches Essen vorbereitet. Es gab Graupensuppeneintopf. Während der Speisung wurden die Teilnehmer vom römischen Legionär Lucius Vorenus alias Thomas Köhler vom Römermuseum Osterburken standesgemäß im römischen Outfit empfangen und dann unterhalten.

Auch er gab den Teilnehmern aus der römischen Geschichte einiges zu Gehör. Hier an der Limespalisade befindet sich auch einer der sechs Stempelstationen auf den Römerpfaden. Hat man alle sechs Römerpfade erwandert und alle sechs Stempel auf einer dafür eigener Karte, erhält man die Römernadel.

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Im weiteren Verlauf des Rundweges bekommt man die Gelegenheit, an der Jupiterbank dem sogenannten Waldsofa eine weitere Rast einzulegen. Nicht weit davon befindet sich eine Fotowand mit Juno, Mars und Herkules, an dieser man ein Erinnerungsfoto für zu Hause machen kann.

Kurz vor Ende des Marspfades hatten die rund 20 Teilnehmer noch die Gelegenheit einen Blick in die Ziegelhütte Künstlerhandwerkstatt von Rainer Englert zu schauen. Wieder am Ausgangspunkt dem sogenannten Sofa angekommen, verabschiedete Limesspezialist Georg Hussong die Teilnehmer und dankte für das Interesse. Wer diesen Komfortwanderweg einmal erwandern möchte, folgt der Kennzeichnung mit dem großen roten ,, R“ für Römerpfad.

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