Unfallstatistik 2022

Zahl der Verkehrstoten deutlich unter Vor-Corona-Niveau

Hauptursache laut Heilbronns Polizeipräsident Frank Spitzmüller überhöhte Geschwindigkeit.

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Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Heilbronner Polizeipräsidiums 1187 Fahrten unter Alkohol geahndet. © DPA

Odenwald-Tauber. Rund 2600 Unfälle mehr als im Vorjahr weist die Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Heilbronn für 2022 auf. Die Gesamtzahl liegt nunmehr bei 24 153 Zusammenstößen, was eine Zunahme um zwölf Prozent bedeutet. „Die Steigerung verteilt sich auf 330 Unfälle mit Personenschaden und 2263 Unfälle mit Sachschaden“, erklärt Polizeipräsident Frank Spitzmüller. „Bei Unfällen in unserem Zuständigkeitsbereich wurden im letzten Jahr 3476 Menschen verletzt. Trotz des Zuwachses zum Vorjahr um fast 14 Prozent liegen wir damit unter den Zahlen der Vor-Corona-Zeit 2019, als 3732 Personen auf den Straßen zu Schaden gekommen waren.“

Unter der Zahl von 2019

Die Zahl der Verkehrstoten stieg mit 38 ebenfalls an (2021: 31/plus 22,6 Prozent), liegt aber deutlich unter der Zahl von 2019, als 46 Personen ihr Leben ließen.

„Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden war und ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Aktuelle Fälle, wie beispielsweise Anfang Februar in der Heilbronner Innenstadt, zeigen, wie folgenreich rücksichtslose Geschwindigkeitsüberschreitungen sein können. In solchen Fällen hilft nur ein repressiver Ansatz, weshalb wir unsere Überwachungs- und Kontrollaktionen konsequent fortführen werden“, verdeutlicht Polizeipräsident Frank Spitzmüller.

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Im vergangenen Jahr wurden im mehr als 4400 Quadratkilometer großen Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn, zu dem auch die Landkreise Main-Tauber und Neckar-Odenwald gehören, bei Geschwindigkeitsmessungen durch die Beamten knapp 123 000 Verstöße registriert, was zu 2204 Regelfahrverboten führte. Außerdem wurden bei schwerpunktmäßigen Kontrollen 8058 Verstöße gegen die Gurtanlegepflicht sowie 7043 Handyverstöße festgestellt.

Aktive Aufklärung

„Aktive Aufklärung, Präventionsarbeit, aber auch die Verkehrsüberwachung stehen uns als Mittel zur Unfallbekämpfung zur Verfügung. Hierdurch wollen wir Verkehrsunfälle, besonders mit verletzten Personen, minimieren“, sagt Polizeidirektorin Eva Weispfenning, kommissarische Leiterin der Schutzpolizeidirektion.

„Durch den regelmäßigen Kontakt und Austausch mit Bürgern gelingt es uns, Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und gleichzeitig auf die Unfallursachen Geschwindigkeit und Ablenkung, aber auch die Gefahren durch Fahrten unter Drogen sowie Alkohol- oder Medikamenteneinfluss hinzuweisen. Wir appellieren an Sie, fahren Sie vorausschauend, verantwortungsbewusst und nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer“, so Weispfenning.

Durchaus vermeidbar

Der Konsum von Alkohol und Drogen führt immer wieder zu vermeidbaren Unfällen. Damit es dazu erst gar nicht kommt, werden durch die Beamten des Polizeipräsidiums Heilbronn täglich Kontrollen durchgeführt. 2022 wurden dadurch 1187 Alkohol- und 727 Drogenfahrten geahndet.

Zur Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer im Verkehr gibt es spezielle Präventionskonzepte. Im vergangenen Jahr wurden zu diesem Thema 44 Veranstaltungen durchgeführt und der Blick in die Statistik bestätigt die Notwendigkeit dieser Präventionsmaßnahmen.

Seit Jahren nimmt der Radfahrverkehr zu und durch Pedelecs ist das Radfahren nicht nur für junge und sportliche Fahrer attraktiver geworden.

Pedelecs sind den Fahrrädern statistisch gleichgestellt, wodurch die Gesamtzahl der Fahrradunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn um 9,4 Prozent auf 732 Unfälle anstieg (2021: 669). Bei Unfällen mit Pedelecs wurden fünf Fahrer getötet. Dies entspricht einer Zunahme von drei tödlich verunglückten Radfahrern zum Vorjahr. Viele Nutzer von Pedelecs sind ungeübt mit den schnellen Rädern. „Man sollte vor der ersten Tour ein Training absolvieren und sich mit dem neuen Gefährt vertraut machen“, raten Polizeipräsident Frank Spitzmüller und die Leiterin des Referats Prävention des Polizeipräsidiums Heilbronn, Lisa-Maria Klesse.

Die Polizeioberrätin ergänzt: „Ein Helm ist ein absolutes Muss, nicht nur für die mehr als 7500 Verkehrsanfänger, die bei uns im vergangenen Jahr die Radfahrausbildung absolviert haben.“

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