Ferienprogramm

Wie man früher Kleidung herstellte

Aktion der Nabu-Gruppe Tauberbischofsheim

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Zunächst musste der Flachs geerntet werden. © Nabu

Tauberbischofsheim. Alexander, Maximilian, Adrian, Leo und Hugo trafen sich mit ihren Eltern, Großeltern und Interessierten zur Nabu-Ferienaktion „Flachsbrechen“ an der Maurer-Hütte im Moosigwald.

Bereits im Frühjahr säten interessierte Kinder mit der Nabu-Gruppe Tauberbischofsheim auf einer Wiese am Schulzentrum Wört den Flachs an. Aber was ist eigentlich Flachs? „Flachs oder auch Lein ist eine alte Kulturpflanze, aus der Fasern zum Weben und Leinsamen für Öl gewonnen werden“, so Irmgard Wernher-Lippert von der Nabu-Gruppe. Nachdem die Pflanzen mit etwas Hilfe durch gelegentliches Gießen ausreichend gereift waren, konnten die Kinder am 28. Juli beim Ernten der Stiele und Samenkapseln mithelfen. Nach Abstreifen der Samenkapseln wurde die Flächsröste durchgeführt. Hierbei werden die Stängel abwechselnd in Wasser und dann wieder zum Trocken in die Sonne gelegt. Dies zog sich über mehrere Wochen hin.

Nun war es endlich so weit. Die in vielen verschiedenen Schritten vorbereitete Ferienaktion konnte starten. Die fünf jungen Nachwuchsnaturschützer konnten den Flachs brechen. Brechen bezeichnet den mechanischen Vorgang, „bei dem die Bastfasern aus den Stängeln der Flachspflanze herausgelöst werden“, so Wernher-Lippert. Das Bauernhofmuseum Distelhausen hat dafür eine Flachsbreche zur Verfügung gestellt. Alle Kinder waren begeistert, selbst die Flachsbreche bedienen zu dürfen und zeigten erstaunliches Feingefühl. Auch das Öffnen der Samenkapseln und das Abtrennen der Spreu machte den Kindern (und den Erwachsenen) sehr viel Spaß. Deshalb durfte auch jeder ein Tütchen Leinsamen fürs Müsli mit nach Hause nehmen. In einem Film wurden dann die weiteren Verarbeitungsschritte bis zum fertiggewebten Leinenstoff beziehungsweise zum fertigen Kleidungsstück gezeigt.

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