Dittwar. Die Gemeinde Dittwar erlebte am 17. April einen äußerst seltenen Festtag. Werner Lotter feierte seinen 100. Geburtstag bei guter Gesundheit und geistiger Frische und trotz zweifelhafter Vorhersage bei gutem Wetter. Der aus Dittwar stammende besuchte dort auch die Schule. Nach deren Abschluss trat er eine Schreinerlehre in Königheim an. Nach der Gesellenprüfung wurde er 1942 zum Reichsarbeitsdienst und noch im selben Jahr zum Militärdienst einberufen. Er war bei Prag, in Russland und schließlich in Italien eingesetzt, wo er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet.
Der Heimat stets treu geblieben
Im Juli 1945 kehrte er nach Dittwar zurück und begann wieder in seinem Beruf als Schreiner zu arbeiten – zuerst in Lauda und schließlich bei der Firma VS in Tauberbischofsheim. Bei einem Gartenfest in Dittwar lernte er die vier Jahre jüngere Paula Umminger aus Oberlauda kennen. Zwei Jahre später heirateten die beiden. Aus der Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor, die ihm eine Reihe von Enkeln und inzwischen fünf Urenkel bescherten. Bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1984 arbeitete Werner Lotter in seinem erlernten Beruf als Schreiner. Danach bearbeitete er noch fast 15 Jahre seinen kleinen Weinberg.
Schwerer Schicksalstag
Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Familie im September 1999, als sein Sohn Burkhard tödlich verunglückte. Im Jahre 2006 verstarb seine Frau Paula dann im Alter von 78 Jahren.
1947 gehörte der heute 100-Jährige zu den Sängern, die den Männergesangverein Dittwar unter der Federführung des damaligen Lehrers Antolitsch wieder ins Leben riefen. 1972 wurde er 25-jährige, 1987 für 40-jährige und 1997 schließlich für 50-jährige aktive Mitarbeit im Verein geehrt. Bereits 1989 wurde er für diese Tätigkeit mit der Ehrenmitgliedschaft im Verein belohnt. Vor 20 Jahren musste er das aktive Singen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Der Verein und die Dirigentin Edith Lang-Kraft ließen es sich daher nicht nehmen, als Chorgemeinschaft „WerDi“ zusammen mit den Sängern aus Werbach dem Jubilar ein Ständchen zu bringen.
Mit den Liedern „Wir gratulieren zum Geburtstag“, „Alt wie ein Baum“, „Das Tal in den Bergen“, „Heimatlos“, „Ihr von morgen“ und der „Hochzeit der Frösche“ wurde eine bunte Mischung aus modernen Stücken und Liedern, die er selbst noch im Chor gesungen hat, zum Vortrag gebracht. Zwischen den Liedern würdigten der Vorsitzende Alexander Schwarz und Ortsvorsteher Mathias Lotter, der auch die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten verlas, den Jubilar.
Plaudern über alte Zeiten
Nach dem Liedvortrag wurden die Sänger und der Ortsvorsteher vom Geburtstagskind noch zu einem Umtrunk eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wurde ausführlich über „alte Zeiten“ und Begebenheiten geredet. ali
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim_artikel,-tauberbischofsheim-werner-lotter-feierte-seinen-100-geburtstag-_arid,2198542.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/koenigheim.html
[2] https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim.html