Stilles Gebet - Gläubige der evangelischen Kirchengemeinde, der katholischen Pfarrgemeinde sowie aramäischen Gemeinde versammelten sich an der St. Martinskirche

Tauberbischofsheim: Über 250 Menschen setzten Zeichen gegen den Krieg

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bk
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Tauberbischofsheim. Über 250 Menschen kamen am Sonntagabend an die Ölberggruppe der St. Martinskirche in Tauberbischofsheim, um ihrer Betroffenheit darüber Ausdruck zu geben, was derzeit in der Ukraine geschieht. In ökumenischer Verbundenheit war dieses kurzfristige Gedenken gestaltet, beginnend mit dem Glockengeläut aller Kirchen, in der Hand eine Kerze.

Pfarrer Gerhard Hauk begrüßte auch im Namen von Pfarrerin Heike Kuhn von der evangelischen Gemeinde und namens von Fadi Korkes von der aramäischen Gemeinde. „Wir wollen Zusammenstehen und damit unser Entsetzen, unseren Schmerz, unsere Trauer, aber auch unsere Solidarität zum Ausdruck bringen“, so Pfarrer Hauk. „Mit Entsetzen erleben wir die russischen Angriffe auf die Ukraine. Dieser Krieg ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht und gefährdet das Leben vieler Menschen. Krieg und Waffengewalt sind keine Lösung für Probleme, sondern werden das Leid und das Unrecht nur vergrößern.

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Zusammen mit vielen anderen Menschen auf der ganzen Welt rufen wir auch von hier aus die russische Regierung auf, den Angriff zu stoppen und an den Verhandlungstisch umzukehren. Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen in der Ukraine, die an Leib und Leben bedroht sind“.

Der Friede beginne in den Köpfen und Herzen der Menschen. Deshalb sei jeder und jede gerufen – auch von Jesus Christus gerufen, Frieden zu stiften. „Wir wollen nicht nachlassen auch im Gebet für den Frieden. Trotz aller Eskalation vertrauen wir darauf, dass der Friede Gottes stärker ist als alles Machtstreben und alle Gewalt der Menschen“, sagte dder Dekan. In der Politik heiße es „Wir sind fassungslos, aber nicht hilflos“. Dekan Hauk fügte hinzu: „Wir sind auch deswegen nicht hilflos, weil wir uns betend an Gott wenden dürfen – dem allmächtigen Gott, dem Herrn der Welt das furchtbare Geschehen, in die Hand legen dürfen“.

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Nach einer Schriftlesung von Pfarrerin Heike Kuhn wurde durch die gemeinsame Stille der Betroffenheit Ausdruck gegeben. Mit dem Lied „Friede soll mit Euch sein“, begleitet von Stefanie Buck-Neuhäuser und Rainer Neuhäuser sang beeindruckend Fadi Korkes das Vaterunser in aramäischer Sprache, gefolgt vom gemeinsam gebeteten Vaterunser in deutscher Sprache.

Das abschließende Segensgebet mit den drei Geistlichen machte nochmals die Angst vor dem Krieg, der so viel Leid bringen wird für die Menschen in der Ukraine und in Russland deutlich. Gebetet wurde für die Verantwortlichen in Russland, in der Ukraine, Belarus, den USA und der EU, dass sie Wege aus der Eskalation finden.

Nach dem nochmaligen Glockengeläut und dem Abschlusslied „Bewahre uns Gott“ stellten viele Menschen ihr Kerze zu der Ölberggruppe, verbunden mit der Hoffnung, dass bald wieder Friede einkehre. bk

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