Gastronomie - Bereits Mitte Juli vergangenen Jahres übernahm Nicola Tozza die Traditionsgaststätte in der Tauberbischofsheimer Bahnhofstraße

Tauberbischofsheim: Stammtischkneipe „Zum Ritter” zu neuem Leben erweckt

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hvb
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Freude herrschte über den Mut von Nicola Tozza, den „Ritter“ weiterzuführen. Bei der offiziellen Eröffnung dabei waren (von links): Thomas Landwehr (Distelhäuser Brauerei), Bürgermeisterin Anette Schmidt, Nicola Tozza, Mario Gimbel (Distelhäuser Brauerei) und MdL Wolfgang Reinhart (CDU). © Heike von Brandenstein

Tauberbischofsheim. Der „Ritter“ am Sonnenplatz ist seit Jahrzehnten eine echte Stammkneipe: am Tresen sitzen und Neuigkeiten austauschen, politisieren oder Schafkopf zocken, das Feierabendbier genießen oder sich mit den Kumpels zum Stammtisch treffen. Es gab einige Besitzerwechsel in den vergangenen Dekaden und fast schien es, dass der „Ritter“ in der Corona-Pandemie komplett dicht machen würde.

In den Ferien Deutsch gelernt

Doch dann kam Nicola Tozza. Der Italiener, dessen Vater Anfang der 1960er Jahre aus dem Süden des Stiefellandes nach Tauberbischofsheim kam, um bei der Baufirma Jana zu arbeiten, siedelte vor ein paar Jahren ins Taubertal um. Früher besuchte er seinen Vater während der Schulferien und lernte Deutsch. Jetzt lebt er in Tauberbischofsheim und wagte es, den leerstehenden „Ritter“ zu übernehmen. Das war bereits im vergangenen Juli der Fall, doch Corona ließ eine offizelle Eröffnung nicht zu.

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Die galt es, am Freitagabend nachzuholen. Bürgermeisterin Anette Schmidt schätzte sich „froh und glücklich“, dass Nicola Tozza den Mut aufgebracht habe, während der Pandemie mit all ihren Einschränkungen und Restriktionen für das Gaststättengewerbe, einen Betrieb zu übernehmen. „Die Bischemer kommen gern hierher“, sagte sie und wünschte dem Wirt alles Gute.

MdL Wolfgang Reinhart lobte den Optimismus, den Tozza an den Tag lege. „Während sich andere zurückziehen, unternimmt er etwas“, würdigte er dessen Unternehmergeist. Respekt für das Wagnis, eine Gaststätte in Pandemie-Zeiten zu eröffnen, zollte Anderas Landwehr, Verkaufsleiter der Distelhäuser Brauerei. Es gebe nur wenige, die sich auf einen solchen Schritt einließen und Risikobereitschaft zeigten.

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Tochter Pamela hilft

Mit dem Anstich eines Distelhäuser Bier-Fasses wurde die offizielle Eröffnung des „Ritter“ besiegelt, gefolgt von einer Freibierrunde für alle Anwesenden. Pamela, die Tochter von Nicola Tozza, die ihrem Vater seit drei Monaten hilft, und Bürgermeisterin Anette Schmidt verteilten die Krüge an die Gäste.

„Es macht einfach Spaß, den Ritter zu führen“, sagte Nicola Tozza auf die Frage, warum er gerade in so schwierigen Zeiten auf den Beruf Kneipenwirt umgeschwenkt ist. Sein Publikum – nahezu ausschließlich Stammgäste – gibt ihm Recht und applaudiert als der Gerstensaft fließt. Die typische Stammtischgastwirtschaft hat nicht abgewirtschaftet, sondern beginnt mit neuem Schwung und Elan. hvb

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