Wirtschaft

Tauberbischofsheim: Neubeginn mit Müller in der Kreisstadt?

Trotz Schließung der Filiale im Januar 2026 gibt es Hoffnung. Intensive Gespräche laufen.

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Klaus T. Mende
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Wenn eine Pforte schließt, öffnet sich bisweilen eine neue: Es gibt durchaus Hoffnung, dass Tauberbischofsheim weiter Müller-Standort bleibt - an neuer Adresse. © Klaus T. Mende

Main-Tauber-Kreis. Der Handelskonzern Müller zählt zu den führenden Multisortimentern Europas. Mit aktuell 585 Filialen in Deutschland und insgesamt über 950 Standorten in neun europäischen Ländern gehört das Unternehmen zu den Schwergewichten der Branche. Auch im Main-Tauber-Kreis ist Müller präsent – mit Filialen in Wertheim, Lauda-Königshofen, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim. Doch nicht an allen Standorten ist (derzeit) die Zukunft gleichermaßen klar.

In Bad Mergentheim gibt es keine Fragezeichen. „Die Filiale in der Burgstraße ist als wirtschaftlich erfolgreiche Niederlassung ein fester Bestandteil unseres Unternehmens“, erklärt Tatjana Meier, Sprecherin der Unternehmenskommunikation. Am 30. November feiert der Standort sein 40-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das die Verwurzelung in Stadt und Region eindrucksvoll unterstreiche. Änderungen seien nicht geplant.

Auch in Lauda-Königshofen ist die Lage stabil. Dort investierte Müller erst kürzlich in eine umfassende Modernisierung und Erweiterung der Filiale im Tauber-Center. Ein klares Bekenntnis zur Stärkung dieses Standortes - ist Meiers Ausführungen zu entnehmen. Gleiches gelte für Wertheim: Von Standortveränderungen sei hier nichts bekannt.

Anders sehe es in Tauberbischofsheim aus. Die Schließung der Filiale in der Unteren Hauptstraße zum Januar 2026 stehe bereits fest (wir berichteten). Gleichzeitig betont die Unternehmenssprecherin: „Darüber hinaus befinden wir uns in einem guten Austausch mit der Stadtverwaltung Tauberbischofsheim.“

Dieser Austausch liefe nach Angaben von Bürgermeisterin Anette Schmidt intensiv. „Wir sind in sehr guten und intensiven Gesprächen mit Müller, die in alle Richtungen gehen. Wir investieren hierfür gerade sehr viel Zeit“, erklärt sie. Erste Signale seien positiv, Schmidt zeigt sich „verhalten optimistisch“, dass der Standort Tauberbischofsheim nicht dauerhaft verloren geht. Als mögliche neue Fläche gilt im Übrigen ein Areal in der Pestalozziallee, direkt neben dem Rewe-Markt.

Die Entwicklung im Main-Tauber-Kreis spiegelt die generelle Strategie von Müller wider: Stabile, erfolgreiche Standorte werden gestärkt, während weniger rentable Häuser überprüft und gegebenenfalls verlagert werden. Für die Kunden soll sich dies nicht in einer Verringerung der Präsenz niederschlagen – im Gegenteil. Müller verfolgt das Ziel, auch künftig mit einem attraktiven Sortiment, hoher Beratungskompetenz und einem umfassenden Serviceangebot zu überzeugen.

Die wirtschaftliche Basis dafür ist solide. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte der Konzern einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro, ein Plus von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einer Eigenkapitalquote von 64,3 Prozent sieht sich Müller finanziell bestens aufgestellt, um in Wachstum und Modernisierung zu investieren.

Für die Menschen im Main-Tauber-Kreis bedeutet das: Während Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen und Wertheim weiterhin verlässliche Müller-Standorte bleiben, ist die Zukunft in Tauberbischofsheim zwar offen, aber keineswegs verloren. Einiges spricht dafür, dass die Kreisstadt auch über 2026 hinaus eine Müller-Filiale behalten könnte – möglicherweise an neuer Adresse.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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