Medizinische Versorgung

Tauberbischofsheim: Kinderarztpraxis bleibt bestehen

Dr. Rolf Ebert kann am 1. April ruhigen Gewissens in den Ruhestand gehen. Dr. Nesrin Karabul wird die Praxis übernehmen.

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Sabine Holroyd
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Dr. Rolf Ebert mit seiner Nachfolgerin Dr. Nesrin Karabul. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. Zwei Jahre lang lief die Suche nach einem Nachfolger für den Kinder- und Jugendarzt Dr. Rolf Ebert. Gesucht hat vor allem er selbst, und zwar intensiv. Er verschob seinen Eintritt in die Rente um drei Monate, arbeitete tagsüber in der Praxis und versuchte nach Feierabend fast schon verzweifelt, einen Nachfolger zu finden.

Ein „besonderes Weihnachtsplätzchen“

„Ich bin sehr froh, dass diese stressvolle Zeit der Nachfolgersuche nun vorüber ist und wir jetzt positiv in die Zukunft schauen können“, sagt er im Gespräch mit den FN. Er freut sich, dass „seine Familien“ in der Region nach dem 31. März weiter einen kinderärztlichen Ansprechpartner haben und ist „überglücklich, dieses Weihnachtsplätzchen noch austeilen zu dürfen“.

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Diana Seufert
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Der Grund der Freude sitzt neben ihm. Dr. Nesrin Karabul wird ab 1. Januar als angestellte Ärztin in der Praxis mitarbeiten, und Rolf Ebert möchte sie sie zum 1. April übernehmen. Dr. Ebert bezeichnet sie als erfahrene Medizinerin und hat neben dem gleichen Beruf auch eine weitere Gemeinsamkeit entdeckt: Beide studierten sie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Kinder- und Jugendmedizin. Ihr Spezialgebiet sind angeborene Stoffwechselerkrankungen, zudem war sie bereits in der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie tätig.

Das Taubertal hat sie schon kennengelernt: Seit einem Jahr ist die Fachärztin in der Kinderklinik des Bad Mergentheimer Caritaskrankenhauses tätig. Gegenüber den FN sagte sie: „Ich habe mein Herz bereits an das Taubertal verloren. Es ist so schön hier, die Leute sind so nett und gehen auf einen zu. Hier kann man es sich vorstellen, Wurzeln zu schlagen.“ Die Stadt Tauberbischofsheim hat sich spontan bereit erklärt, bei der Wohnungssuche behilflich zu sein.

Ärztin freut sich sehr auf ihre neue Tätigkeit

Kinderärztin wollte sie „schon immer“ werden. Sie erzählt: „Es gibt da ein Video von mir, da war ich ungefähr drei Jahre alt und hatte mich an Fasching als Kinderärztin verkleidet.“ An der Kindermedizin interessiert sie der ganzheitliche Aspekt besonders. Auf ihre Tätigkeit in Tauberbischofsheim freut sie sich sehr: „Wenn man in einem Krankenhaus arbeitet, ist da ein ständiger Patientenwechsel. Da weiß man nie, was aus den Kindern geworden ist. Als niedergelassener Arzt begleitet man die Kinder im besten Fall vom Säuglings- bis ins Teenageralter. Ich freue mich sehr auf meine neue Arbeit.“

Dr. Rolf Ebert indes kann in drei Monaten beruhigt in den Ruhestand gehen. „Wahrscheinlich“, sagt er und lacht, „werde ich dann feststellen, dass mir doch etwas fehlt. Aber ich habe schon genug Ideen, wie ich mich dann beschäftigen kann. Langweilig wird es mir nicht werden.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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