Tauberbischofsheim. Rund drei Monate nachdem ein 35-jähriger Mann durch einen Schuss in der Tauberbischofsheimer Daimlerstraße am Bein verletzt wurde, melden Kripo und Staatsanwaltschaft den Durchbruch bei den Ermittlungen: Demzufolge gilt ein 30 Jahre alter Mann als dringend tatverdächtig. Er ist am Mittwoch festgenommen und aufgrund einer psychischen Erkrankung in eine entsprechende Einrichtung eingeliefert worden. Nach Angaben der Behörden seien bei Durchsuchungen entsprechende Hinweise gefunden worden, die auf die Täterschaft des Mannes schließen ließen. Damit kann kurz vor Weihnachten der Fall nach umfangreichen Ermittlungen (vorerst) abgeschlossen werden.
Rückblick: In der Daimlerstraße war es am Donnerstag, 5. September, gegen 22.15 Uhr zu der Schussabgabe gekommen, bei welcher der 35-Jährige am Bein verletzt worden war (wir berichteten). Der Mann war gerade damit beschäftigt, Gegenstände in seinen Pkw zu laden, als er von der gegenüberliegenden Straßenseite von einem Projektil am Bein getroffen wurde. Trotz seiner schweren Verletzung war es dem Opfer noch gelungen, schnell in Deckung zu gehen und selbst die Rettungs- und Einsatzkräfte zu verständigen.
Unmittelbar nach der Schussabgabe hatte sich ein dunkler Pkw vom Gelände einer Natursteinfabrik rasch entfernt. Nach Angaben eines Zeugen, der im Übrigen den Schuss gehört hatte, war der Wagen nach der Tat mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Hochhäuser Straße davongefahren.
Wenige Tage nach der Straftat war aufgrund von Durchsuchungen zunächst ein Tatverdächtiger vernommen worden. Der Verdacht gegen ihn hatte sich aber nicht bestätigt, weshalb die polizeilichen Ermittlungen im Anschluss wieder intensiviert wurden – und nun zu der Festnahme des 30-Jährigen geführt haben.
Das Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim hatte unmittelbar nach der Tat die Ermittlungen aufgenommen. Im Rahmen umfangreicher Recherchen in der Folge sei nunmehr der 30 Jährige als Tatverdächtiger identifiziert worden. Kriminaltechnische Untersuchungen hätten zwischenzeitlich zudem belegt, dass die Schussabgabe aus einiger Entfernung mit einer Langwaffe erfolgt sei. Bei der Ermittlung des Mannes habe auch ein beim Polizeirevier Tauberbischofsheim bekannt gewordenes Bedrohungsdelikt in die Karten der Ermittler gespielt. Der nun Verhaftete habe sich nämlich in einer Droh-Mail über einen Messengerdienst gegenüber einem Dritten konkret auf die Tat vom September bezogen. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 30-jährigen Deutschen aus Lauda-Königshofen, der zuletzt in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht war, wie Staatsanwaltschaft und Polizei gemeinsam mitteilen.
Nach zuletzt weiteren verdeckt geführten Ermittlungen habe sich der Tatverdacht erhärtet, weshalb der 30-Jährige am Mittwoch in Tauberbischofsheim festgenommen worden sei. Im Rahmen erster Maßnahmen habe der Beschuldigte die Tat vom September eingeräumt und hierbei auch Täterwissen offenbart.
Der von der Staatsanwaltschaft Mosbach beantragte Unterbringungsbefehl wurde antragsgemäß erlassen und am Donnerstag vom Amtsgericht Tauberbischofsheim in Vollzug gesetzt. Der Mann wurde daraufhin in eine forensische Anstalt eingeliefert.
Sein Motiv für die Tat im September dürfte mutmaßlich im Zusammenhang mit seinem Krankheitsbild stehen.
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