Seelsorgeeinheit

Musikkirche geht in die zweite Runde

Bezirkskantorin Julia Kohler und Dekan Thomas Holler blicken auf ein erfolgreiches Premierenjahr zurück und geben Ausblick auf 2024

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feu
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Veranstaltungsreihe: Dekan Thomas Holler und Bezirkskantorin Julia Kohler mit dem neuen Programm der Musikkirche Tauberbischofsheim. © Ulrich Feuerstein

Tauberbischofsheim. Ein Jahr Musikkirche: Die von Bezirkskantorin Julia Kohler und Dekan Thomas Holler ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe hat sich innerhalb kurzer Zeit etabliert. Im Gespräch blicken die beiden Initiatoren zurück und geben einen Ausblick auf das, was in diesem Jahr geplant ist.

Von einer „programmatischen Vielfalt, die von einer großen Besucherzahl gewürdigt wurde“, spricht Julia Kohler im Rückblick. Ziel sei es gewesen, einen mehrdimensionalen Zugang zur Kultur anzubieten und alle Altersgruppen anzusprechen. Deshalb war nicht nur die Bezirkskantorin an der Orgel zu hören. Beim Familienkonzert „Ritter Rost auf Kreuzfahrt“ hatten beispielsweise die Mini-Maxis zwei begeistert aufgenommene Auftritte.

Ein Höhepunkt im Veranstaltungsreigen war nach Julia Kohlers Angaben die Aufführung von Mozarts „Requiem in d“ und Johann Sebastian Bachs „Actus tragicus“ am Volkstrauertag. Der Chor „camerata vocale“ und das Barockorchester „L’arpa festante“ waren in der Stadtkirche St. Martin zu hören. Ein Projekt dieser Größenordnung mit rund 70 Akteuren sei außergewöhnlich gewesen, meint Julia Kohler.

Geistlicher Impuls als Mehrwert

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In der Regel gab es zu den Konzerten der „Musikkirche“ auch geistliche Impulse. „Sie verleihen den Veranstaltungen Tiefgang und bieten einen religiösen Mehrwert“, erklärt Dekan Thomas Holler. Sein Anliegen sei es nicht, musikwissenschaftliche Einführungen zu geben. Vielmehr gehe es darum, grundlegende Themen des Lebens und Glaubens zu vermitteln. Die Musik biete dabei die Möglichkeit, anspruchsvolle Inhalte auf eine zugängliche Art und Weise darzubringen.

Holler lobt Bezirkskantorin Julia Kohler für ihr Engagement. „Sie ist ein Glücksfall“, betont er und freut sich, dass sie vor Ideen geradezu sprudelt. Die von ihr betreute Veranstaltungsreihe der „Musikkirche“ hat sich nach Auffassung des Dekans als wertvoller Bestandteil der Kultur in der Kreisstadt etabliert und strahle sogar über die Region hinaus.

Das Programm für 2024 knüpft an Bewährtes an, hat aber auch interessante neue Aspekte zu bieten. Im Mittelpunkt steht das Jubiläum 35 Jahre Winterhalter-Orgel. Der Geburtstag der Königin der Instrumente in der Stadtkirche St. Martin wird mit Musik unterschiedlicher Stilrichtungen gefeiert. Mal ist sie solistisch, mal im Duo mit Saxofon und im Zusammenspiel mit Pauken und Trompeten zu hören. Vokalmusik stimmt auf die Fastenzeit und den Advent ein.

Unter dem Motto „Musikkirche unterwegs“ sind Konzerte in den Nachbargemeinden geplant.

Am Sonntag, 29. September, steht eine „Orgelfeierstunde“ auf dem Programm. Julia Kohler und Thomas Drescher spielen gemeinsam auf der Orgel. Die Darbietung wird auf eine Leinwand im Altarraum übertragen. Gleichzeitig werden Bilder vom Orgelaufbau aus dem Jahre 1989 zu sehen sein.

Ein Höhepunkt verspricht das Paulus-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu werden. Das Ensemble „camerata vocale“ und die Stiftskantorei Wertheim sind gemeinsam mit einem „Adhoc“-Orchester zu hören. Aufführungen sind am Samstag, 13. Juli, in der Stiftskirche Wertheim und Sonntag, 14. Juli, in der Stadtkirche St. Martin.

Ein faszinierendes Konzerterlebnis verspricht „organtronic eleVation“ am Samstag, 13. April. Sebastian Bartmann kombiniert Orgel und Synthesizer zu einem überraschenden Sounddesign. Ungehörte Klänge rund um Frescobaldis Toccata Terza sollen sich im Kirchenraum entfalten.

Auch ein Familienkonzert ist wieder mit dabei. Am Sonntag, 20. Oktober, steht Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere auf dem Programm. Severin Zöhrer hat das ursprünglich als Suite für Kammerorchester konzipierte Werk für Orgel transkribiert. Emilien Truche wird das musikalische Geschehen choreographisch umsetzen.

Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe mit einem Doppelkonzert. Das „EnsembleVokal a capella“ präsentiert einen „Abendwohlklang“ unter dem Motto „Wo die Liebe wohnt“. Zu hören sind Werke von Schütz, Hauptmann, Duruflé und anderen. Termine sind Samstag, 24. Februar, in St. Vitus (Dittigheim) und Sonntag, 25. Februar, in St. Martin (Külsheim). feu

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