Grünes Licht erteilt

Mehr Geld für die Suchtberatung im Main-Tauber-Kreis

Ab 2024 bekommen die Suchtberatungsstellen im Main-Tauber-Kreis mehr Geld. Der Landkreis erhöht seine Förderung um 85 000 Euro.

Von 
Klaus T. Mende
Lesedauer: 
Der Landkreis Main-Tauber erhöht ab 2024 seine Förderung für die Suchtberatung um 85 000 Euro pro Jahr. © DPA

Main-Tauber-Kreis. Die Mitglieder des Kreistagsausschusses für Soziales, Bildung, Kultur und Verkehr billigten die Pläne der Verwaltung in der Sitzung in Tauberbischofsheim einstimmig, betonten die Wichtigkeit dieses Angebots und würdigten ausdrücklich die Arbeit, die hier geleistet werde.

Sozialdezernentin Elisabeth Krug zeigte dem Gremium den Ist-Zustand auf. Demzufolge seien auf diesem Gebiet zwischen Creglingen und Freudenberg zwei Träger aktiv. Einerseits handele es sich hierbei um das Diakonische Werk der evangelischen Kirche mit einer Beratungsstelle in Bad Mergentheim. Darüber hinaus sei der AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg vertreten, dessen Beratungsstelle sich in Tauberbischofsheim befinde, der allerdings auch Sprechzeiten in Wertheim und in Bad Mergentheim anbiete.

Durch das Land würden im Kreis fünf Vollzeitstellen in Höhe von jeweils 17 900 Euro gefördert, ließ die Dezernentin die Kommunalpolitiker weiter wissen, wobei diese Summe sich bereits seit Jahren nicht mehr geändert habe.

Vonseiten des Landkreises Main-Tauber habe die finanzielle Unterstützung zuletzt bei etwa 270 000 Euro gelegen.

Die Träger hätten mit Blick auf die Förderung jetzt dringenden Handlungsbedarf gesehen. Sie hätten steigende Personal- und Sachkosten, gleichbleibende Landesförderung sowie negative Kirchensteuerentwicklung als Hauptgründe angeführt. Deswegen sei die bestehende Vereinbarung zum 31. Dezember aufgelöst worden.

Dann erläuterte Elisabeth Krug einen abgestimmten Vorschlag zur Finanzierung und Erhöhung der Landkreisförderung. Demnach werde die Anteilsfinanzierung der Personalkosten neu auf 80 Prozent angehoben, die ergänzende Anteilsfinanzierung der Sach- und Materialkosten betrage künftig 30 Prozent. Zudem habe man sich darauf verständigt, dass die auskömmliche Finanzierung zunächst für fünf Jahre gesichert sei, die beiden Trägerverbände brächten sich auch weiterhin maßgeblich mit Eigenmitteln in die Gesamtfinanzierung mit ein.

Suchtberatung als Pflichtaufgabe

Krug sieht in der Suchtberatung eine Pflichtaufgabe. Durch den Vorschlag der Verwaltung werde die Beratungsarbeit in der Region weiterhin garantiert. Und sie sei sich sicher, dass es individuelle und volkswirtschaftliche Folgen nach sich ziehen würde, sollte der Beratungsumfang eingeschränkt werden oder gar völlig wegfallen.

Die Neuausrichtung der finanziellen Förderung bedeute, dass der Landkreis seinen Obolus um 85 000 auf nun 365 000 Euro erhöhe, das Geld sei in den Haushaltsplan für 2024 einzustellen. Die Kreisräte stimmten den Plänen einmütig zu.

Für Landrat Christoph Schauder ist dieses Geld „gut investiert“, denn es helfe, „höhere Kosten zu vermeiden“. Die Präventionsarbeit dürfe nicht unterschätzt werden. Joachim Markert und Joachim Döffinger betonten unisono die Notwendigkeit dieser Förderung. Sie kritisierten aber deutlich die Pläne der Ampel, Cannabis zu legalisieren. Solch ein Schritt sei völlig kontraproduktiv.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten