Bauprojekt

In Tauberbischofsheim werden 50 Millionen Euro investiert: Projekt „Tauberpark“ auf den Weg gebracht

Was lange währt, wird endlich gut: Viele Gespräche hinter den Kulissen seien erforderlich gewesen, war in der Sitzung am Mittwochabend immer wieder zu hören, bis sämtliche Hürden aus dem Weg geräumt waren.

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Klaus T. Mende
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Hinter dem Hotel „Das Bischof“ entsteht Raum für bis zu 77 Wohneinheiten inklusive ausreichend Grünflächen. © Klaus T. Mende

Tauberbischofsheim. Nun aber votierte der Rat für die Billigung der Entwurfsunterlagen und beschloss die öffentliche Auslegung derselben. Lediglich Johannes Benz sprach sich dagegen aus – mit der Begründung, dass das Sparkassen-Verwaltungsgebäude „an dieser Stelle deplatziert ist, weil es der Gegend das Gleichgewicht nimmt“. Damit war er jedoch allein auf weiter Flur, Vertreter von CDU und SPD lobten die Pläne von Tobias Motz und dem Sparkassen-Vorstandsvorsitzendem Peter Vogel ausdrücklich.

77 Wohneinheiten geplant

In unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels sowie der zugehörigen Gastronomie entsteht einerseits Raum für bis zu 77 Wohneinheiten in offener Bebauung. Das Kreditinstitut plant darüber hinaus nahe des „Zipf“-Kreisels einen Verwaltungstrakt für knapp 200 Beschäftigte, die nicht „am Kunden“ tätig seien und deshalb aus den dezentralen Standorten rund um den Sonnenplatz ausgelagert würden, um hier an einem Ort zusammengeführt zu werden.

Auf diesem Areal in Tauberbischofsheim plant die Sparkasse Tauberfranken ein neues Verwaltungsgebäude. © Klaus T. Mende

Nach Überzeugung der Verantwortlichen, darunter Birgit Frei vom Ingenieurbüro Walter + Partner, füge sich das Projekt gut in die Umgebung ein. Es sei keine „Gebäudeschlucht“ vorgesehen. Auf dem Areal sei weiterhin ein Parkhaus geplant, ebenso eine Grünfläche mit einem Sammelspielplatz. „Es entsteht hier preisgünstiger, aber wertiger Wohnraum“, zeigte sich Frei überzeugt.

Bürgermeisterin Anette Schmidt freute sich über die weitere Entwicklung des modernen Ortsbild prägenden Quartiers. „Das ist ein großer Gewinn für die Stadt hinsichtlich ihrer Weiterentwicklung als Mittelzentrum.“ Auch die Pläne der Sparkasse Tauberfranken für das neue Verwaltungsgebäude begrüßte die Rathauschefin „als Standortsicherung für die Zukunft“.

Tobias Motz betonte, dass die kommunalen Vorgaben allesamt eingehalten worden seien. Er begrüße es, dass das Vorhaben jetzt ins Rollen käme.

Peter Vogel sprach von einem „breiten Konsens im Verwaltungsrat“. Denn allen sei klar gewesen, dass jetzt in der Kreisstadt etwas getan werden müsse, nachdem zuvor andere Standorte ertüchtigt worden seien.

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Zunächst habe man sich Gedanken dahingehend gemacht, was denn die bessere Variante sei – ortsnaher Neubau in der Peripherie der Stadt oder umfassende Sanierung der Örtlichkeiten am bisherigen Standort rund um den Sonnenplatz? Schlussendlich sei man zu der Überzeugung gelangt, dass eine Modernisierung der bisherigen Räumlichkeiten kaum kostengünstiger als ein Neubau sei – mit dem Nachteil, dass sich an den dezentralen Arbeitsstrukturen nichts ändern werde. „Eine Sanierung am jetzigen Standort hat keinen Mehrwert.“

Deswegen, so Vogel, habe man sich dazu entschlossen, auf einem Areal von 3200 Quadratmetern eine Fläche von 1150 Quadratmetern mehrstöckig zu bebauen – für knapp 200 Mitarbeiter. Hierbei hätten Begriffe wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit oder Energieeffizienz (Wärmepumpe, Photovoltaik) einen ganz hohen Stellenwert.

Und was ist an den bisherigen Standorten rund um den Sonnenplatz vorgesehen, das Peter Vogel als „Filetstück“ bezeichnet? „Wir haben uns hier schon konkret Gedanken gemacht und es gibt ein Gutachten“, so der Sparkassen-Frontmann, der betont, dass all jene Mitarbeiter, die direkt mit Kundenverkehr zu tun hätten, weiter in der City ihrer Arbeit nachgingen.

Für die frei werdende Gebäude könne er sich, so Vogel, sowohl Wohnungen als auch Raum für Einzelhandel oder Gastronomie vorstellen. „Hierbei handelt es sich um eine Investition in die Zukunft.“ Insgesamt sei mit einer Bauzeit von fünf bis acht Jahren zu rechnen. Für das Vorhaben im Bereich des ehemaligen Konvikts werde im Übrigen ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen.

Erleichterung bei Beteiligten

Tobias Motz und Peter Vogel sind sehr erleichtert, dass alle Beteiligten einen guten gemeinsamen Nenner gefunden hätten und jetzt Bewegung in die Sache komme – denn auch hier gelte der Grundsatz „Zeit ist Geld“, wie beiden gegenüber den Fränkischen Nachrichten abschließend durchblicken lassen.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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