Tourismus

Gute Perspektiven für den Main-Tauber-Kreis

Konzeption wird weiterentwickelt. Marketingorganisation und Digitalisierung zukunftsträchtige Handlungsfelder

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pm
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Main-Tauber-Kreis/Stuttgart. Die Tourismuskonzeption Baden-Württemberg bildet als strategisches Grundlagenpapier den Handlungsrahmen für die zukunftsfähige Ausrichtung der Tourismusbranche. „Dazu wurden in einem breit angelegten rund eineinhalbjährigen Beteiligungsprozess mit allen im Tourismus Aktiven mehrere Handlungsfelder herausgearbeitet, die mit konkreten Maßnahmen hinterlegt wurden“, erläutert MdL Dr. Wolfgang Reinhart mit Blick auf den Umsetzungsstand der Konzeption.

Die Konzeption sei als lebendige Strategie angelegt, bei der innerhalb der jeweiligen Handlungsfelder eine stete Weiterentwicklung aufgrund neuer Herausforderungen und veränderter Rahmenbedingungen im Sinne eines zukunftsfähigen Tourismus möglich ist, erklärt Reinhart, der dem Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Landtag angehört.

Ein wesentliches Handlungsfeld stellt darin die Optimierung der Marketingorganisationen dar. Das Strategiepapier sieht vor, den Zusammenschluss regionaler Tourismusverbände zu wettbewerbsfähigen Organisationseinheiten voranzutreiben. Reinhart lobt, dass die Verbände im nördlichen Baden-Württemberg, von Rhein-Neckar über Odenwald, Kraichgau, Heilbronner Land, Hohenlohe, Schwäbisch Hall bis zum Taubertal künftig kooperieren werden. „Ein solcher Bündelungsprozess schafft Synergien, womit gerade durch optimierte Marketingaktivitäten noch einiges an Potenzial freigesetzt werden kann. Dies gilt besonders in Anbetracht der inflationsbedingt gestiegenen Preise für Pauschalreisen, die damit dem Inlandstourismus vor der eigenen Haustür einen weiteren Schub geben.“

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Dass allein der Main-Tauber-Kreis im Vor-Corona-Jahr 2019 rund 6,2 Millionen Tagesgäste verzeichnete, liege aus Reinharts Sicht unter anderem daran, dass man mit dem vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub mit fünf Sternen prämierten „Radwegklassiker Liebliches Taubertal über einen starken Magneten“ verfüge.

„Vor dem Hintergrund ist es richtig und wichtig, die Radwanderregion Main-Tauber weiter zu vernetzen. Dies gilt sowohl mit Blick auf die Digitalisierung als auch in infrastruktureller Hinsicht“, hebt Wolfgang Reinhart hervor. So seien etwa in der Radwegedatenbank (RadVIS) nahezu alle Radwege Baden-Württembergs enthalten. Im kostenlosen Radroutenplaner Baden-Württemberg könne jeder darauf online zurückgreifen sowie optimale Touren und Strecken ermitteln lassen. Daneben gebe es Schnittstellen, damit ebenso beliebte touristische Apps wie Komoot oder Strava kostenlos eingespeist werden können.

Eine weitere erfreuliche Entwicklung sei, dass derzeit im Landkreis einige Radwegeprojekte von der 80-prozentigen Zuwendungsquote des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) profitieren können und umgesetzt werden. Gute Perspektiven sieht Reinhart hier vor allem auch im Anschluss weiterer Seitentäler und Ortschaften an den Taubertalradweg, etwa durch den Radwegneu- und -ausbau von Apfelbach nach Markelsheim, von Böttigheim nach Werbach sowie von Lauda-Königshofen über Wittighausen in Richtung Kirchheim und Würzburg.

Unterstützung sicherte Reinhart ebenfalls im Rahmen eines kürzlichen Vorort-Termins für einen weiteren Radwegeausbau zwischen Creglingen und Münster im Herrgottstal zu, bei dem jedoch noch wasserrechtliche Fragen mit Blick auf Gewässerrandstreifen offen sind. Der bestehende Radweg, der ausbaubedürftig ist, wird auf Höhe der Wendeschleife nahe der Herrgottskirche für 500 Meter unterbrochen. Um von dort weiter in Richtung des hinter Münster gelegenen Badesees und des Campingplatzes mit seinen mehreren tausend Übernachtungen pro Jahr gelangen zu können, müssen Radfahrer an dieser Stelle entweder den Gehweg nutzen oder auf die Landstraße ausweichen.

„Ich halte dieses Radwegeprojekt für begrüßenswert und sowohl aus Sicht der Kommune wie auch aus touristischer Sicht für sehr zielführend, könnte so doch mit einem Anschluss in Richtung des Badesees und des Campingplatzes über die Herrgottskirche eine weitere hochwertige Seitenverbindung zum Radwegklassiker ‚Liebliches Taubertal‘ geschaffen werden“, betont Reinhart. „Bereits jetzt gibt es im Main-Tauber-Kreis über 500 Kilometer ausgeschilderte Radwege zwischen Creglingen und Freudenberg sowie zwischen Ahorn und Wittighausen. Neue kommunale Radwege sollten jedoch weiterhin gebaut werden, solange die Förderquote so hoch ist“, appelliert Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart. pm

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