Kommentar Flüchtlingsfamilie erhält Unterkunft in Tauberbischofsheim: Nur ein „kleiner Wurf”

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Heike Barowski
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Es gibt Artikel, die fallen einem Reporter sehr leicht zu schreiben. Beispiel: ein Porträt über eine Persönlichkeit die man mag. Andere wiederum erfordern die ganze ungeteilte Aufmerksamkeit, wie beispielsweise die Haushaltsberatung des Gemeinderats. Und mit wieder anderen Artikeln hofft man manchmal, etwas bewegen zu können – und wenn es noch so wenig ist. So geschehen mit der Schilderung des Schicksals der Familie Hussein.

Die Mutter und ihre zwei fast erwachsenen Kinder mussten aus der Gemeinschaftsunterkunft in Külsheim raus und wurden nach Impfingen in ein 25 Quadratmeter großes Zimmer verfrachtet.

Bei der Recherche stößt man als Reporter auch mal an seine emotionalen Grenzen – wenn man nämlich mitten in diesem einen Zimmer in Impfingen steht und verzweifelt fragt, ob dies tatsächlich alles sei.

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Man trifft bei der Recherche auf Menschen – wie den Vermieter oder die Hausdirektorin und den Koordinator, deren Empathie so groß ist, dass sie sich ohne Eigennutz engagieren.

Und manchmal kommt dieser eine Moment, der wirklich jeden Reporter stolz macht: wenn sein Artikel ein kleiner Stein des Anstoßes ist. Im Fall der Familie Hussein war es ein Anruf am späten Sonntagabend. Inhalt: Die Familie hat auch dank des Artikels in den Fränkischen Nachrichten eine Wohnung gefunden. Das in der Zeitung geschilderte Schicksal der Familie sei dem Vermieter nahe gegangen.

Und am Ende steht man noch einmal in den neuen vier Wänden der Flüchtlingsfamilie, weint und freut sich unendlich mit ihr – und unterschwellig auch ein ganz klein wenig darüber, dass man mit seiner Arbeit helfen konnte.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim