Main-Tauber-Kreis. Die Steuerungsgruppe der Bio-Musterregion hat nun zum dritten Mal seit dem Projektbeginn 2021 in Tauberbischofsheim getagt. Regionalmanager Stefan Fiedler beriet gemeinsam mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe über die Sachstände der verschiedenen Projekte und die weitere Ausrichtung für 2023.
„Die Optimierung regionaler Vermarktungsstrukturen, ein nachhaltiger Wissenstransfer im Pflanzenbau, ein höheres Tierwohl in der Region sowie die Umsetzung verschiedener Veranstaltungskonzepte: Diese Themenvielfalt ist ein Markenzeichen der Bio-Musterregion“, sagte Erster Landesbeamter Florian Busch. Viel Zeit investiert die Bio-Musterregion derzeit in das Projekt „Alternative Tierhaltung“. Im Fokus dieses Vorhabens steht die stressfreie, tierwohlorientierte Schlachtung von Weiderindern im Herkunftsbetrieb. Mit interessierten Landwirten wurde in den vergangenen Monaten eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mittlerweile als „Regio Trumpf GbR“ zusammengeschlossen hat.
Förderantrag gestellt
Mit der fachlichen Unterstützung der Bio-Musterregion wurde ein Förderantrag nach Tierwohlkriterien erarbeitet und beim Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gestellt. Mit diesem Vorhaben investieren die Landwirte gemeinsam in eine teilmobile Schlachteinheit, um ihr qualitativhochwertiges Weiderindfleisch regional zu schlachten und vermarkten zu können. „Durch die GbR-Gründung und die Anschaffung der Schlachteinheit bauen wir in Zusammenarbeit mit lokalen Metzgerbetrieben eine Wertschöpfungskette für regionales Weidefleisch auf“, erklärte Fiedler.
Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist die Auszeichnung von regionalen Bioprodukten mit dem eigens entwickelten Logo „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“. Nach der erstmaligen Präsentation im Juli und der Beantragung des markenrechtlichen Schutzes können Betriebe aus dem Main-Tauber-Kreis diese Bio-Zertifizierung künftig nutzen. „Die Vergabekriterien werden aktuell in einer Arbeitsgruppe abgestimmt. Ziel dieses Projektes ist es, regionale Bioprodukte hervorzuheben. Das erleichtert den Verbrauchern ihre Kaufentscheidung, etabliert regionale Bio-Lebensmittel und fördert den Absatz der Betriebe“, erklärte Fiedler.
Weiterhin hat sich die Steuerungsgruppe darauf geeinigt, auch im kommenden Jahr die Bürger bei der Pflege ihrer Streuobstbäume zu unterstützen. Wie bereits in diesem Jahr angeboten, können Einwohner ab Januar ihr Obstbaumschnittgut wieder an den fünf kreiseigenen Grüngutsammelplätzen abgeben. „Es gab sehr viel positives Feedback. Es wurden in diesem Jahr über 2500 Kubikmeter Schnittgut gesammelt und über das Stadtwerk Tauberfranken der energetischen Verwertung zugeführt“, hob Erster Landesbeamter Busch hervor. Vorgesehen ist auch, die Abgabemöglichkeiten zu dezentralisieren, um Anfahrtswege zu verkürzen.
Winzer informierten sich
Für großes Interesse sorgte die mit der Weinbauberatung Hohenlohe-Tauber initiierte Veranstaltung zum Thema „Mechanische Unterstockbearbeitung im Weinbau“. Rund 250 Winzer nutzten das Angebot und informierten sich in den Becksteiner Weinbergen. Auch zum Aktionstag „Mechanische Unkrautbekämpfung im Ackerbau“, den die Bio-Musterregionen Main-Tauber und Neckar-Odenwald gemeinsam organisierten, kamen mehr als 200 Landwirte aus den Regionen. Ausgebucht waren zudem die Kochworkshops der Bio-Musterregion, die unter dem Motto „Den Herbst regional genießen“ im Landwirtschaftsamt angeboten wurden. Auf dem Bauernmarkt in Bad Mergentheim und dem Feierabendmarkt informierte Fiedler mit einem eigenen Stand Verbraucher über die Projektarbeit. Seit Oktober unterstützt Barbara Lutz als Werkstudentin die Bio-Musterregion. Bis Ende Februar wird sie sich schwerpunktmäßig mit Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung der Akteure im Bio-Bereich und Außer-Haus-Verpflegung beschäftigen. lra
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