Einen mitreißenden Abend bot der Musikverein Hochhausen den Zuhörern im herrlichen Ambiente des vollbesetzten Grünauer Hofs. Die Bandbreite der Stücke im zweistündigen Konzert beeindruckte die zahlreichen Gäste an diesem Sommerabend.
Hochhausen. Bei der Begrüßung freute sich der Vorsitzende Wendelin Bundschuh über die erneut sehr gute Zuhörer-Resonanz. Mit dem festlich- beschwingten „Einzugsmarsch aus dem Zigeunerbaron“ von Johann Strauß Sohn aus der schon zu Lebzeiten des Komponisten sehr populären gleichnamigen Operette, eröffnete die Musikkapelle unter der Leitung ihres Dirigenten Reiner Rödiger den Konzertabend.
Birgit Schubert stellte in kurzweiliger, souveräner Art die einzelnen Musikstücke vor und rundete damit das abwechslungsreiche und in vielen Passagen anspruchsvolle Programm ab. Nach der fulminanten und gleichzeitig anspruchsvollen „Franz von Suppe´ Gala“ glänzte das Orchester mit dem Konzertwalzer „Sagen aus Alt-Innsbruck“ (Sepp Tanzer), bei dem getragene, harmonische Klänge der Hörner immer wieder mit Passagen im flotten Scherzando abwechselten. Mit den beiden Polkas „Im Wäldchen“ (Ernst Mosch) und „Streicheleinheiten“ (Alexander Pfluger) präsentierten die Hochhäuser Musiker zwei unterschiedliche Polka-Epochen im Vergleich und überließen es dem Zuhörer, welche ihm besser zu gefallen wusste. Beide Stücke wurden gefühlvoll und sauber intoniert zum Besten gegeben.
Im Rahmen der Serenade standen auch Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder an. Der Vorsitzende Wendelin Bundschuh ehrte Hermann Lauer für zehn Jahre aktives Musizieren im Verein sowie Thomas Epp (20 Jahre passives Mitglied) und das Ehepaar Hildegard und Manfred Wünsch für 40-jährige Mitgliedschaft. Die Geehrten erhielten Urkunde und Ehrennadel.
Mit dem Stück „Nepomuk“, einer Polka aus der Feder von Franz Gerstbrein, die der Komponist zu Ehren des Brückenheiligen und böhmischen Landespatrons Johann von Nepomuk komponierte, wurde das musikalische Programm fortgesetzt. Mit einem echten Höhepunkt, dem flotten Konzertmarsch „In Vita optimum“ (Lukas Bruckmeyer), bei dem die Musikkapelle ihr ganzes Können zeigte, ging es in die verdiente Pause.
Mit „Hands across the Sea“ (John Philip Sousa), einem typisch amerikanischen Konzertmarsch auf Oberstufenniveau, begann der zweite Teil des Konzertabends. Mit nun zunehmender Dunkelheit kam der festlich illuminierte Gebäudekomplex im Grünauer Hof vortrefflich zur Geltung, was bei den Besuchern sehr gut ankam. Die nun folgenden Stücke „Bill-Ramsey-Medley“ (Harald Kolasch) und „Udo Jürgens live“ (Kurt Gäble) begeisterten das Publikum, welches durchaus hörbar zum Mitsingen animiert wurde.
Die prächtige Stimmung im Grünauer Hof fand mit der Rumba „La Esmeralda“ (Steve McMillan) und mit „Beyond the Sea“ (Charles Trenet), dem musikalischen Highlight des Walt-Disney-Films „Findet Nemo“, seine Fortsetzung. Vorsitzender Bundschuh nutzte kurz vor Schluss des Konzerts die Gelegenheit, alle Helfer im Hintergrund zu würdigen, bevor er sich an die Moderatorin, die Musiker und den Dirigenten wandte und ihnen für ihr Engagement dankte.
„Hello Dolly“ (Jerry Herman), Musik aus dem gleichnamigen Broadway-Musical, bildete den Abschluss des offiziellen Programms. Allerdings konnte das Blasorchester die Bühne noch lange nicht verlassen. Das sehr fachkundige und begeisterte Publikum applaudierte und forderte lautstark noch einige Zugaben. Diesem Wunsch kamen die Musiker mit ihrem Dirigenten Reiner Rödiger an der Spitze gerne nach und spielten zuerst die Polka „B wie Böhmisch“ und zu guter Letzt noch den fulminanten „Graf Zeppelin“ Marsch von Carl Teike.
Im wunderbaren Ambiente des beleuchteten Grünauer Hofs bot der Musikverein einen unterhaltsamen Konzertabend, der im nächsten Sommer hoffentlich seine Fortsetzung finden wird. mvh
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