Dienstadt. 750 000 Euro wurden dafür investiert. Die Straße im Baugebiet „Wanne“ wurde nach dem Geistlichen Josef Lang benannt, der früher auch Dienstadter Ortspfarrer war. Fünf der insgesamt elf Bauplätze sind noch frei.
„Das ist ein ganz besonderer Tag für Dienstadt, denn allzu oft dürfen wir ja nicht eine Straße neu bauen“, meinte denn auch Bürgermeisterin Anette Schmidt bei der Übergabe am Mittwochnachmittag. Sie gab einen kurzen Rückblick in die Geschichte des Baugebiets, das lange nicht komplett erschlossen worden war, weil die Nachfrage ausblieb. Der erste Bauabschnitt war bereits 2004/05 realisiert worden. Am 23. September 2020 beschloss der Gemeinderat dann, den zweiten Bauabschnitt umzusetzen. Bei dieser Resterschließung musste auch ein Regenrückhaltebecken gebaut werden.
Im Oktober 2021 ging der Auftrag für die Erschließungsarbeiten an die Firma Boller Bau, die Auftragssumme lag bei 624 460 Euro. Die Arbeiten, bei denen auch Speedpipes für das Glasfaserinternet verlegt wurden, starteten im Frühjahr dieses Jahres und waren im Oktober – sehr zur Freude aller Beteiligten – unfallfrei beendet worden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 750 000 Euro. „Wir freuen uns sehr über die neue Straße und die elf Bauplätze mit einer Größe zwischen 720 und 1092 Quadratmeter. Sechs davon sind trotz der momentan schwierigen Situation vergeben, fünf noch verfügbar. Allen, die sich hier ihr Zuhause errichten, wünschen wir, dass sie sich dort wohlfühlen“, sagte Schmidt.
Diplom-Ingenieurin Birgit Frei von Walter + Partner gewährte einen Blick auf die technische Seite der Erschließung und erwähnte das Regenrückhaltebecken, das in Erdbauweise entstanden sei. Im Trennsystem wird das Regenwasser erst in das Becken und dann in den Rinderbach geleitet. Das Schmutzwasser gelangt über die Kanäle in die ehemalige Kläranlage und wird von dort nach Tauberbischofsheim gepumpt.
„Neidlose Anerkennung“
Steffen Boller von der Firma Boller bedankte sich für den Auftrag und sagte schmunzelnd: „Selbst ich als Distelhäuser muss neidlos anerkennen, dass hier ein schönes Baugebiet entstanden ist. Nun freuen wir uns auf das nächste Neubaugebiet – gerne auch in Distelhausen.“
Auch Gemeinderatsmitglied Kuno Zwerger ist froh. Er sagte: „Ich bin glücklich, dass die Arbeiten gut verlaufen sind. Besonders freue ich mich, dass dem zweiten Bauabschnitt in meiner Amtszeit zugestimmt wurde und er nun umgesetzt ist. Als ich mich als Gemeinderat zur Wahl stellte, war genau das mein Hauptthema. Mir lag sehr daran, dass das Baugebiet endlich realisiert wurde. Leider ist es jetzt eigentlich zu spät, denn einige junge Leute, die im Vereinsleben sehr aktiv waren, sind aus Dienstadt abgewandert. Da fehlt nun fast eine halbe Generation. Jetzt ist das Baugebiet zwar da und gut gelungen. Aber nun haben es potenzielle Bauherren finanziell nicht mehr einfach.“
Ortsvorsteher Falk Meindl dankte allen, die an den reibungslosen Arbeiten beteiligt waren, und freute sich, dass es keine Beanstandungen von Nachbarn gegeben habe. Auch von der Qualität des Regenrückhaltebeckens hatte er sich bereits überzeugt und sagte: „Es funktioniert einwandfrei.“
Josef Lang, so erläuterte Birgit Frei, war Priester im Staatsdienst und unterrichtete am Gymnasium Religion und Hebräisch. Er war auch Ortspfarrer von Dienstadt und hielt dort selbst im Ruhestand noch Gottesdienste. Kuno Zwerger und Günter Freund, der für die Netze BW an der Übergabe teilnahm, erinnern sich noch gern an ihre Ministrantendienste dabei.
Ein Bauplatz in Dienstadt kostet 120 Euro pro Quadratmeter abzüglich des Baukindergeldes. Das Baukindergeld in Höhe von fünf Euro pro Quadratmeter wird für jedes Kind unter 18 Jahren gewährt, das über kein eigenes Einkommen verfügt und seinen ersten Wohnsitz im elterlichen Haushalt hat.
Für den zweiten Bauabschnitt in Dienstadt werden Schwangerschaften zum Zeitpunkt der Bewerbung erst nach der Beurkundung mit pauschal 1500 Euro Erstattung angerechnet.
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