Bahnhofsareal - Immer wieder verrichten Bahnreisende und Passanten ihre Notdurft auf umliegenden Gelände / Anwohnerin fordert Schaffung eines öffentlichen WC

Bahnhofsareal Tauberbischofsheim: „Wildpinkler“ ein großes Ärgernis

Rund um das Bahnhofsareal kommt es immer wieder zu Pinkel-Problemen. Häufig verrichten Passanten ihre Notdurft auf benachbarten Grundstücken. Eine Anwohnerin schlägt Alarm und fordert die Schaffung einer öffentlichen Toilette.

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Fabian Greulich
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Auf dem Bahnhofsareal in Tauberbischofsheim (Bild) gibt es keine öffentliche Toilette. Das führt zu Problemen mit „Wildpinklern“. © Fabian Greulich

Tauberbischofsheim. Die „Wildpinkler“ sind los. Rund um das Bahnhofsareal treiben sie ihr Unwesen. „Das ist nicht lustig, das ist widerlich“, sagt eine Anwohnerin im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. „Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendwer auf mein Grundstück uriniert. Oft mehrmals täglich“, sagt die verzweifelte Frau, die sich völlig machtlos fühlt. Selbst „große Geschäfte“ würden regelmäßig verrichtet.

Gemeinderat Tauberbischofsheim in Kürze

Die Tiefbauarbeiten zur Erschließung des Neubaugebiets „Wanne“ sowie den Bau eines Regenüberlaufbeckens in Dienstadt wurden in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag vergeben. Den Zuschlag erhielt die Firma Boller-Bau (Tauberbischofsheim) als wirtschaftlichster Bieter zum Angebotspreis von rund 624 000 Euro. Ratsmitglied Kuno Zwerger (Bürgerliste) freute sich, dass es im Frühjahr endlich losgehe in Dienstadt. Das neue Baugebiet werde bereits seit langer Zeit sehnlichst erwartet. Die Nachfrage nach Bauplätzen sei auf jeden Fall da.

Der Auftrag zur technischen Ausrüstung des Zulaufhebewerks auf der Kläranlage Tauberbischofsheim wurde am Dienstag an die Firma Kuhn (Höpfingen) zum Angebotspreis von rund 303 000 Euro vergeben. Damit bleibt man unter der Kostenkalkulation von 331 000 Euro. Die Firma Kuhn war der einzige Bieter.

Die Stadt Tauberbischofsheim fördert das Netzwerk Familie auch 2022 zweckgebunden mit einem Zuschuss von bis zu 15 000 Euro. Der Gemeinderat gab dafür grünes Licht.

Auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderats wurde am Dienstag der Übernahme des Bismarckturms auf dem Höhberg in das Eigentum der Stadt zugestimmt. Das Ganze erfolgt per Schenkungsvertrag mit dem bisherigen Eigentümer, dem Altherrenverband der akademischen Ferienverbindung Tuberania. Unterdessen hat die Bürgerstiftung beschlossen, die Sanierung und künftige Unterhaltung des Turms zu übernehmen.

Einstimmig stimmte der Gemeinderat dem Ergebnis des Jahresabschlusses 2020 des Eigenbetriebs der Stadtentwässerung Tauberbischofsheim mit einer Bilanzsumme in Höhe von rund 30 Millionen Euro zu. Unter dem Strich schloss das Wirtschaftsjahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab. gf

Wie eklig das sei, müsse sie wohl nicht weiter erläutern. Allein die Geruchsbelästigung sei nicht zu ertragen. Ganz abgesehen von „dem Dreck“, den sie immer wieder entfernen müsse. Oft genug werde zudem auch Müll achtlos auf ihr Grundstück geworfen.

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Für die Tauberbischofsheimerin ist klar: „Ein Klo muss her. Wir brauchen auf dem Areal ein öffentliches WC. Entweder die Bahn muss hier etwas unternehmen oder die Stadt.“ Es nütze wenig, dass es in der Innenstadt öffentliche Toiletten gebe.

„Unter aller Würde“

Wer aus der Bahn oder aus dem Bus steige und dringend müsse, suche nicht lange und nehme erst recht keine weiten Wege auf sich. Selbst eine „nette Toilette“ in einem Hotel nahe des Bahnhofs bringe keine Entlastung. Denn erstens habe man auch dort nicht durchgehend geöffnet, zweitens wüssten Auswärtige nichts von dieser Möglichkeit und drittens gebe es eine gewisse Hemmschwelle, das Angebot zu nutzen. Da sei es deutlich einfacher, sich in die Büsche zu schlagen und sich zu erleichtern.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstag machte Gerhard Baumann (CDU) auf die Situation der Frau aufmerksam und brachte ihr Anliegen erneut vor, nachdem die Dame bereits im März persönlich in der Bürgerfragestunde vorgesprochen hatte (die FN berichteten). „Es ist nicht auszuhalten und unter aller Würde“, betonte die Frau schon damals und forderte die Schaffung eines öffentlichen WC am Bahnhof. Bürgermeisterin Anette Schmidt äußerte auch am Dienstag Verständnis: „Das Problem ist uns bekannt, aber leider nach wie vor nur sehr schwer in den Griff zu bekommen“.

Nur wenig Hoffnung

Bezüglich einer öffentlichen Toilette konnte Schmidt daher erneut nur wenig Hoffnung machen. Man habe das Problem in Gesprächen mit der Bahn bereits angeregt und werde das auch wieder tun. Allerdings gebe es aktuell nur wenig Aussicht auf Erfolg.

Der Bau einer Toilettenanlage durch die Stadt sei derzeit ebenfalls nicht vorgesehen. Man nehme das Thema aber erneut zur Prüfung mit, hieß es.

Redaktion FN-Chefredakteur

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