Feuerwehren Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen

Anspruchsvollen Lehrgang sehr gut gemeistert

16 Teilnehmer übten in zweitägigem Seminar den Einsatz bei besonderen Gefahren

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ffwtbb
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Auch der Umgang mit Chemikalienschutzanzügen gehörte zu den Inhalten des Seminars der beiden Feuerwehren. © Freiwillige Feuerwehr TBB

Tauberbischofsheim/Lauda-Königshofen. Sie sind selten, bergen aber eine hohe Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt: Feuerwehreinsätze, bei denen Gefahrstoffe freigesetzt werden oder mit anderen Stoffen reagieren. Die Feuerwehren im Main-Tauber-Kreis sind auf diese Art der Einsätze eingestellt, schließlich verlaufen mit der A3 und der A81 zwei Bundesautobahnen im Kreisgebiet. Hinzu kommen diverse Bundessstraßen, Güterstrecken der Bahn, zahlreiche Firmen, die mit Gefahrstoffen umgehen, und mit dem Main auch ein für die Binnenschifffahrt genutztes Gewässer. Doch was tun, wenn es hier zu einem Unglück kommt?

„Neben der Rettung von Mensch und Tier sowie dem Schutz von Umwelt und bedeutenden Sachwerten kommt es vor allem darauf an, die eigenen Kräfte zu schützen“, betont Stefan Lindtner, Leiter der Tauberbischofsheimer Feuerwehr. Dies geschehe unter anderem durch die Erweiterung der Schutzausrüstung – je nach Beschaffenheit des Gefahrstoffs beispielsweise durch Atemschutzgeräte. Liegt aber ein besonders toxischer oder stark ätzender Stoff vor, so sind weitere Schutzmaßnahmen notwendig. Die Feuerwehren setzen dann sogenannte Chemikalienschutzanzüge, kurz CSA, ein. Die Träger selbst verfügen über ein Atemschutzgerät, das Atemluft für zirka 20 bis 30 Minuten, je nach Schwere der geleisteten Arbeit, liefert. Darüber wird ein gasdichter Schutzanzug aus besonders widerstandsfähigem Mischgewebe getragen, der die Person im Inneren vor Kontamination der Haut oder Inkorporation über Atemwege und Schleimhäute schützt. „Die Feuerwehrangehörigen, die in solchen Anzügen tätig werden, benötigen eine besondere Einweisung in Technik und Taktik; hinzu kommt mindestens eine jährliche Übung im Gebrauch dieser Spezialtechnik“, so Lindtner.

Gemeinsam mit dem Kommandanten der Feuerwehr Lauda-Königshofen, Christian Schulz, konzipierte er nun einen zweitägigen Lehrgang, um 16 Feuerwehrkräften die erforderlichen Kenntnisse zu vermitteln.

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Denn beide Feuerwehren stellen Personal, das im Einsatzfall gemeinsam mit weiteren Kräften aus Bad Mergentheim und Wertheim tätig wird. Unterstützung erhielten die Kommandanten dabei von den Ausbildern Michael Schäfer und Helmuth Hofer, welcher als verantwortlicher Ausbilder fungierte.

Hofer erläutert: „Die zwei Kameradinnen und 14 Kameraden, die wir weiterbildeten, sind alle bereits erfahrene Atemschutzgeräteträger. Sie haben alle mindestens eine Truppmann- sowie eine Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträgerausbildung genossen. Neu vermittelt wurden ihnen nun die Grundlagen des Einsatzes bei CBRN-Gefahren (chemische, biologische, radioaktive oder nukleare Gefahren), der Aufbau und die Funktionsweise ihrer erweiterten Schutzkleidung und die Verhaltensweisen zur Dekontamination der verschmutzten Ausrüstungsgegenstände und Kleidung. Hinzu kamen eine Belastungsübung im CSA und pro Teilnehmer mindestens eine Einsatzübung, bei der kleinere Szenarien gemeistert werden mussten.“ Er zeigte sich erfreut an der Tatkraft der – überwiegend jungen – Feuerwehrleute und wünschte ihnen alles Gute bei den oft anstrengenden und nicht ganz ungefährlichen Einsätzen, die in ihrer neuen Funktion auf sie zukommen können.

Christian Schulz und Stefan Lindtner dankten den Ausbildern und Lehrgangsteilnehmern für die Zeit, die nötig ist, um sich innerhalb des ohnehin schon zeitintensiven Ehrenamtes in der Freiwilligen Feuerwehr weiterzubilden. Sie waren sich einig: Das war ein toller Lehrgang, der die Teilnehmer auf eine verantwortungsvolle Aufgabe bestens vorbereitet hat. ffwtbb

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