Tauberbischofsheim. Viele Tauberbischofsheimer erinnern sich, wie das Liobafest im Laufe der Jahre für die Bürgerinnen und Bürger einen festen Stellenwert im Jahresablauf bekommen hat: Seit Kriegsende im Jahr 1945 wird in Tauberbischofsheim der Gedenktag der heiligen Lioba (26. September) als kirchlicher Festtag und Stadtfeiertag begangen.
Die letzte Septemberwoche ist seit Jahren gefüllt von Gottesdiensten für unterschiedliche Generationen und Zielgruppen, von Aktivitäten einzelner Organisationen und gipfelt im festlichen Gottesdienst am „Liobatag“. Die Austeilung der Liobabrötchen, das Liobaspiel der Grundschüler, in manchen Jahren das Nachtcafe zu aktuellen Themenstellungen, der Seniorencafe und die beeindruckende Lichterprozession haben sich in den zurückliegenden Jahren zu festen Bestandteilen dieser Liobafestwoche entwickelt.
Das Liobafest erinnert an die Hl. Lioba, die im 8. Jahrhundert im Gefolge des heiligen Bonifatius aus England nach Deutschland kam, um hier in Tauberbischofsheim ein bedeutendes Frauenkloster zu leiten. Eindrücklich zeigt das traditionelle Liobaspiel der Grundschulkinder jedes Jahr das fruchtbare Wirken der Hl. Lioba auf, die als eine der bedeutendsten, hochgebildeten Frauenpersönlichkeiten des Mittelalters gilt.
Eine besondere Dimension bekam das Liobafest im Jahr 1945 als Friedensfest mit dem Versprechen, dieses Fest aus Dankbarkeit für die Verschonung von Tauberbischofsheim vor Kriegszerstörung jedes Jahr zu begehen. Mit der Vorstellung der Hl. Lioba als Stadtpatronin wurde das Fest noch mehr zu einem Fest der Begegnung.
Auch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Veranstaltungen: Donnerstag, 26. September: Gottesdienste mit Segnung und Austeilung der Liobabrötchen an Alte und Kranke: 10 Uhr Haus Heimberg, 10.30 Uhr Sicharthaus Liobafeier der Kindertagesstätten, mit Liobaspiel und Austeilung der Liobabrötchen; 15 Uhr Kirche St. Martin.
Freitag, 27. September: Wortgottesdienst der Grundschulen mit Liobaspiel und Austeilung der Liobabrötchen: 10 Uhr Kirche St. Martin, Christian-Morgenstern-Grundschule, 11 Uhr Kirche St. Martin, Grundschule am Schloss. Eucharistiefeier mit Austeilung der Liobabrötchen, besonders für Senioren: 14 Uhr Kirche St. Martin, anschließend geselliges Zusammensein der Senioren im Winfriedheim; 19 Uhr Lichterprozession von der Kirche St. Martin zur Kirche St. Bonifatius.
Samstag, 28. September (Liobasamstag): 10 Uhr Kirche St. Martin: Festgottesdienst: musikalische Gestaltung durch den Kirchenchor St. Martin unter der Leitung von Julia Köhler, Vorstellung des neuen Klinikseelsorgers Pastoralreferent Günter Stauß, dabei Segnung, Austeilung der Liobabrötchen, ab 11.30 Uhr Mittagessen und Fest – Festgelände mit Mittagessen/Kaffee und Kuchen um den Liobabrunnen, Spielstationen für Kinder durch die KJG St. Martin neben Kirche Kasperletheater der Kita St. Martin, bei schönem Wetter im Klösterlegarten; 14 Uhr Marktplatz: Segnung der Verkehrsteilnehmer und der Fahrzeuge; 15 Uhr Hauptportal Kirche St. Martin: Treffen für alle Neubürgerinnen und Neubürger: Stadt- und Kirchenführung. Sonntag, 29. September: 17 Uhr Kirche St. Martin – Konzert: Orgelfeierstunde: Vor 35 Jahren ging die Winterhalter-Orgel in der Stadtkirche St. Martin offiziell in Betrieb. Den Geburtstag der Königin der Instrumente begehen Bezirkskantorin Julia Kohler und Thomas Drescher, ihr Vorgänger im Amt, mit Werken von Rinck, Mozart, Elgar und anderen. Das Doppelkonzert unter dem Motto „4 Hände, 4 Füße“ ist per Leinwandübertragung im Kirchenschiff zu verfolgen. Auch eine Photodokumentation über den Orgelaufbau im Jahre 1989 wird zu sehen sein. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Spenden sind erbeten. kb
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