Tauberbischofsheim. Für 47 Abiturientinnen und Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums Tauberbischofsheim hieß es Abschied nehmen. Die Abschlussfeier erfreulicherweise wieder fand in der Festhalle im Beisein von Eltern, Verwandten und Freunden statt. Durch das programm führten die Schülerinnen Melissa Rauch und Jessica Baumann. Für die musikalische Umrahmung sorgte Kristina Heibel mit dem Keyboard.
Nach der Begrüßung gratulierte Schulleiter Robert Dambach zum bestandenen Abitur und insbesondere dazu, 13 Jahre durchgehalten zu haben, sich den Belastungen gestellt und viele gute Ergebnisse erzielt zu haben Man könne stolz auf das Geleistete sein.
Thematisch widmete Dambach den Inhalt seiner Rede der Herausforderung, den richtigen Weg zu finden. Mit dem Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife sei eine wichtige persönliche Hürde genommen. Jetzt sollen sich die Abiturientinnen und Abiturienten nicht vorschnell zum nächsten Schritt drängen lassen. Wie sähe die Zukunft aus? Durchaus sei es legitim, eine kleine Auszeit zu nehmen, um den Selbstfindungsprozess in Gang zu setzen und die Berufs- oder Studienentscheidung sorgfältig zu überlegen.
In vielen Bereichen herrsche heutzutage ein Mangel an Ausbildungsplätzen. Mit dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife bekäme man die besten Chancen, um einen der begehrten Plätze zu bekommen und somit die günstigste Startposition. Überall wird vom „lebenslangen Lernen“ gesprochen. Niemand habe mit dem Abschluss den schulischen oder beruflichen Schlusspunkt gesetzt. Ab jetzt heiße es Fähigkeiten erlernen, Neues aufnehmen, beherrschen, pflegen und weiterentwickeln.
Landrat Christoph Schauder sprach zu diesem großen Meilenstein seine Glückwünsche aus. Der Landrat betonte, dass die Sanierung der beruflichen Schulen in Tauberbischofsheim zeitnah angegangen werde, um weiterhin modernen Schulalltag bieten zu können. „Unter dem Motto ‚Karriere Daheim’ setzt der Main-Tauber-Kreis zahlreiche Aktivitäten in Gang, um junge Menschen für einen beruflichen Lebensweg innerhalb des Kreises zu begeistern.
Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart meinte, das Abitur sei nicht nur Eintrittskarte in eine Welt voller Chancen und Optionen, sondern auch Türöffner in eine neue Welt. Herr Reinhart ermutigte die Absolventinnen und Absolventen daher: „Ergreifen Sie Ihre Chancen! Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand!“
Dr. Sabine Bau, die Elternbeiratsvorsitzende, verpackte daraufhin die Inhalte ihrer Grußworte mit verschiedensten Abitur-Mottos. Weiter erinnerte sie daran, dass dieser Jahrgang ebenfalls unter Covid 19 gelitten hätte. Trotz Corona und mit neuem Lehrplan haben die Lehrer die Schüler auf die Reifeprüfung vorbereitet. Es seien schwierige Zeiten gewesen für Lehrer und Schüler. Bau dankte, dass die Kinder auf dem Weg zum Abitur begleitet wurden.
Im Anschluss wurden die Absolventinnen und Absolventen beglückwünscht und es wurden beste Wünsche für die Zukunft, ob Wunschstudium, Ausbildung, soziales Jahr oder einem „Findungsjahr“, ausgesprochen. Mit einem letzten Motto-Spruch „ABIos Amigos“ verabschiedete die Elternbeiratsvorsitzende die Abiturientinnen und Abiturienten ins Leben.
Marlene Bau, Preisträgerin des Scheffelpreises, richtete im Anschluss das Wort an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Zunächst thematisierte sie die Probleme der Schreibweisen der deutschen Rechtschreibung. Trotz regelrechter Obsession für Bücher, könne man ihre Rechtschreibung häufig als Verbrechen an der deutschen Sprache bezeichnen. Im Anschluss befasste sich die Scheffelpreisträgerin mit der Begrifflichkeit des Potenzials. „Jemand hätte Potenzial. Ein viel und gleichzeitig so absolut nichts sagender Satz.“
Man stehe an einer Gabelung der Gedankenwege. Die ehemalige Bildungsministerin Anette Schavan äußerte sich zur Verleihung des Scheffelpreises, dass das Ziel dieser Anerkennung sei, den Leistungsgedanken in die Gesellschaft hineinzutragen. Man sehe sich mit den Früchten der Arbeit nun konfrontiert. Die Absolventinnen und Absolventen hätten den höchsten Schulabschluss in Deutschland in Angriff genommen und bewältigt. Nun könne der nächste Lebensschritt in Angriff genommen werden. Manch einer stehe vor der Weggabelung, das zu tun, was von einem erwartet werde oder das zu tun, was man selbst machen wollen würde.
Es stelle sich die Frage, was das alles zu bedeuten habe. „Es soll euch allen etwas Wichtiges mitgeben. Potential soll keinen Druck machen. Natürlich möchte man der beste Mensch sein, der man sein kann, aber das lässt sich nicht durch eine einzige akademische Leistung oder eine Karrierewahl definieren. Oder in einfacheren Worten: Kein Stress. Wenn man so große Entscheidungen treffen muss, fühlt es sich oft an, als könnte man daran zerbrechen. Muss man aber nicht. Einfach etwas durchatmen. Machen was man liebt. Und liebe Eltern: Machen lassen, was man liebt.“
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Übergabe der Zeugnisse und der Fachpreise an die Abiturienten. Klassenweise wurden diese von den Klassenlehrern Meyer, Gräf, sowie Kruse an die Schüler übergeben.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim_artikel,-tauberbischofsheim-alina-kircher-erreichte-die-traumnote-10-_arid,2224488.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim.html