Rosenberger Dorfladen

„Wir haben einen tollen Laden“

Der Genossenschaft gehören mittlerweile 231 Mitglieder mit 537 Geschäftsanteilen an, was einem Guthaben von 108 000 Euro entspricht

Lesedauer: 

Rosenberg. Das Geschäftsjahr 2022 war für den Rosenberger Dorfladen, der vor rund drei Jahren eröffnet wurde, ein Jahr der Herausforderungen, sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Bürgermeister Ralph Matousek, bei der dritten Mitgliederversammlung. Aber: Die Entwicklung des Dorfladens gehe in die „richtige“ Richtung.

Der Genossenschaft gehören mittlerweile 231 Mitglieder mit 537 Geschäftsanteilen an, was einem Guthaben von 108 000 Euro entspricht. Dies entspricht einer weiteren Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Das Jahresergebnis „schwarze Null“ wurde erreicht.

Den Bericht des Vorstandes erstattete Annika Thier, die Details und Inhalte aus dem Geschäftsjahr 2022 bekanntgab: Das erste Quartal verlief sehr gut, sagte sie, wobei festzustellen sei, dass die Großeinkäufe der Kunden „weggebrochen“ sind. Ein großes Problem im Laden war auch, dass Fachkräfte fehlten. Man habe im Dorfladen aber ein „tolles Team“. Ein besonderes Lob gab es auch für die ehrenamtlichen Helfer.

Mehr zum Thema

Bürgerenergiegenossenschaft Bauland

Beeindruckendes Wachstum verzeichnet

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Vertreterversammlung der Volksbank Krautheim

„2022 war eine besondere Herausforderung“

Veröffentlicht
Von
F
Mehr erfahren

Der Umsatz im Dorfladen hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht, ebenso der Kundenbesuch pro Wochentag. Pro getätigtem Einkauf werden durchschnittlich 12,27 Euro ausgeben. Bei den „Top 10“ der am meisten verkauften Lebensmittel liegt die „G+G Milch“ auf dem ersten Platz, gefolgt von Schlag-sahne und Salatgurke.

Den von Ursula Geiger erstellten Jahresabschluss für 2022 stellte Ralph Matousek vor. Die Umsatzerlöse steigerten sich von 797 963 Euro aus dem Jahre 2021 um 2,8 Prozent auf 820 781 Euro. Der Materialaufwand erhöhte sich von 595 907 auf 607 589 Euro im Jahre 2022. Die Personalkosten stiegen deutlich um 18,3 Prozent auf 150 625 Euro (Vorjahr: 132 490 Euro). Gegenüber dem Jahresfehlbetrag von 2021 in Höhe von 13 399 Euro wurde 2022 mit dem Überschuss von 567 Euro die erwartete „schwarze Null“ geschafft. Das vorgestellte Jahresergebnis wurde von den Mitgliedern wohlwollend zur Kenntnis genommen und einstimmig beschlossen. Die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates übernahm Bankvorstand Bernhard Eckert.

Weiterer Punkt war der Beschluss über die Verwendung des erzielten Gewinns. Wie Matousek sagte, habe der Aufsichtsrat empfohlen, diesen auf neue Rechnung vorzutragen und mit dem bestehenden Verlustvortrag aus 2021 zu verrechnen. Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Bei den Wahlen gab es Veränderungen sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat. Nachdem zum 31. Dezember die beiden Vorstände Ursula Geiger sowie Josef Metzger ausgeschieden sind, hat der Aufsichtsrat Lisa Beckmann als weiteren Vorstand neben Annika Thier bestellt. Gewünscht wird aber noch ein dritter Vorstand, um die Aufgaben des Dorfladens auf mehrere Schultern verteilen zu können. Daher wechselt der seitherige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ralph Matousek, in den Vorstand. Aus dem Aufsichtsrat ist weiterhin Maria Weber ausgeschieden. Eine Nachwahl erfolgte nicht. Neu in das Gremium wurde Bernhard Eckert gewählt. Die Wahlen erfolgten einstimmig.

Mit Worten des Dankes für seine großartige Aufbauleistung des neuen Ladens wurde das seitherige Vorstandsmitglied Josef Metzger geehrt. „Wir haben einen tollen Laden, wofür uns viele in der Region beneiden“, so Metzger.

Unter Punkt „Verschiedenes“ ging Matousek auf viele Auswirkungen aus dem Jahr 2022 ein, welche die Genossenschaft im neuen Geschäftsjahr besonders treffen werden. Die Erhöhung des Mindestlohnes wirke sich auf das ganze Jahr aus, aber die Verkäuferinnen hätten eine gerechte Bezahlung verdient. Diese Erhöhung werde aber der Kunde bezahlen müssen. Die Lieferprobleme mit Edeka hätten sich gebessert. Ein Wechsel zum neuen Lieferanten wurde versucht, habe sich aber als zu teuer erwiesen und brachte nicht den erhofften Erfolg.

Festzustellen sei, dass die Menschen durch die hohen Energie- und Heizkosten bei den Lebensmitteln sparen, was man 2023 deutlich am Umsatz spüren werde. „Die Großeinkäufe werden beim Discounter getätigt und nicht mehr vor Ort. Bei den BIO und regionalen Produkten ist ein deutlicher Umsatzrückgang feststellbar.“

Der derzeitige Umsatz im Dorfladen liege derzeit fünf Prozent unter dem des Vorjahres.

Man habe in den vergangenen Monaten auch einige Fehler gemacht, gab Matousek zu, denn die Organisation habe nicht gepasst. Man habe zwischenzeitlich gehandelt und Veränderungen herbeigeführt.

Auch die wochenlange Baustelle am Bahnübergang brachte 20 Prozent weniger Umsatz, so dass mit einem negativen Ergebnis in 2023 gerechnet wird. Man hoffe wieder auf Normalität, könne aber nicht mit dem Discounter mithalten, was auch nie der Anspruch des Ladens gewesen ist.

Man möchte auf die vorhandene Stärke aufbauen: die Individualität, die Regionalität, die persönliche Note, das Kommunikative und Freundlichkeit. Eine tragende Säule dieses Konzeptes seien alle ehrenamtlichen Helfer, denen er besonders dankte. F

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten