Adelsheim. Die Bürgerenergiegenossenschaft Bauland zog bei ihrer Mitgliederversammlung eine positive Bilanz über die vergangenen Jahre. Die junge Genossenschaft verzeichnete ein beeindruckendes Wachstum der gezeichneten Mitgliedsanteile, die sich jedes Jahr vervierfacht haben. Das eingesammelte Eigenkapital beläuft sich aktuell auf rund 450 000 Euro. Diese finanziellen Mittel werden nun gezielt in zukunftsweisende Projekte investiert.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Investitionen lag auf der Installation von Photovoltaikanlagen. Die Bürgerenergiegenossenschaft Bauland hat bereits erfolgreich drei eigene Dach-PV-Anlagen realisiert. Diese umfassen eine PV-Anlage auf dem Dach der Grundschule in Rosenberg mit einer Kapazität von etwa 30 kW, eine PV-Anlage auf dem Dach der neuen Eckenberghalle in Adelsheim mit rund 120 kW und eine PV-Anlage auf einem privaten Dach in Merchingen mit 100 KW. Darüber hinaus stehen zwei Freiflächen-PV-Anlagen kurz vor der Inbetriebnahme. Die geplanten Projekte in Sindolsheim mit etwa 10,6 MWp und in Roigheim mit circa 8,4 MWp eröffnen der Bürgerenergiegenossenschaft Bauland vielversprechende Chancen, in naher Zukunft Erträge zu erzielen.
Die Mitgliederversammlung, zu der rund 50 Personen ins Adelsheimer Kulturzentrum gekommen waren, bot den Teilnehmern die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über verschiedene Aspekte der Genossenschaft zu informieren.
Diskutiert wurden unter anderem die Speicherung von Strom und die wirtschaftliche Rentabilität der Anlagen. Besonders interessierte ein Bürger die Personalkosten, worauf der Aufsichtsratsvorsitzende Ralph Matousek erklärte, dass sämtliche handelnden Akteure ehrenamtlich tätig sind und keinerlei Vergütungen erhalten.
Zudem wurde die Frage gestellt, ob die Bürgerenergiegenossenschaft Bauland ihre wirtschaftlichen Betätigungen über das Thema Photovoltaik hinaus ausdehnen wird, beispielsweise in die Investition des geplanten Windparks im Waidachswald oder in die Stromspeicherung bzw. die Erzeugung von Wasserstoff. Dies, so betonte Matousek, seien alles mögliche Zukunftsthemen, die derzeit aber noch nicht bearbeitet werden können.
Die Versammlung verlief erfolgreich und führte zur Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats, welche von den Mitgliedern einstimmig erteilt wurde.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war auch die Abstimmung über die Aufnahme der Gemeinde Roigheim und ihrer Bürger in die Genossenschaft. Die Überlegung entstand vor dem Hintergrund, dass Roigheim sowohl an dem Windpark im Waidachswald beteiligt ist, der eine Bürgerbeteiligung vorsieht, als auch über eine neu in Betrieb genommene Freiflächen-PV-Anlage verfügt, bei der ebenfalls eine Bürgerbeteiligung möglich ist.
Der Gemeinderat von Roigheim entschied sich einstimmig für eine Aufnahme in die Bürgerenergiegenossenschaft Bauland, um den Aufwand einer eigenen Genossenschaftsgründung zu vermeiden. Dieses einstimmige Votum für eine Aufnahme sah man auch in der Mitgliederversammlung, so dass nun auch die Bürger aus Roigheim über die Bürgerenergiegenossenschaft in Projekte der erneuerbaren Energien investieren können.
Im Anschluss an die Versammlung wurden Wahlen für den Aufsichtsrat durchgeführt. Aufgrund der Aufnahme der Gemeinde Roigheim in die Genossenschaft wurden zwei neue Aufsichtsratsmitglieder aus Roigheim gewählt, die die Interessen der Gemeinde im Aufsichtsrat vertreten. Zusätzlich erfolgte die Nachbesetzung für Bürgermeister Wolfram Bernhardt, der sein Amt niederlegt, da er die Nachfolge von Rainer Dörfler als Vorstand antritt. Matousek dankte im Namen aller Anwesenden Dörfler für seine wichtige Arbeit in der Gründungsphase.
Die Bürgerenergiegenossenschaft Bauland blickt mit großem Optimismus in die Zukunft und ist zuversichtlich, dass ihre nachhaltigen Investitionen und Projekte die regionale Energiewende weiter vorantreiben werden.
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