Krautheim/Assamstadt. Im Mittelpunkt der 34. Ordentlichen Vertreterversammlung der Volksbank Krautheim für das Geschäftsjahr 2022 im Gemeindezentrum Sankt Killian standen neben dem Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr die Feststellung des Jahresabschlusses sowie Wahlen zum Aufsichtsrat.
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war sowohl für den Vorstand als auch für alle Mitarbeiter eine besondere Herausforderung“, sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Klaus Rüdenauer, zu Beginn. Insgesamt stehe man vor der Aufgabe, die Fünffachkrise aus der Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation, Energiekrise und Wetterschock zu überwinden und in hoffentlich ruhigere Fahrwasser zurückzukehren.
„Dass die Bankenwelt sich immer schneller weiterentwickelt, ist allen wohlbekannt“, so Rüdenauer. Man befinde sich in einer Transformatorenphase großen Ausmaßes.
Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder erstattete Vorstandsmitglied Wolfgang Stauch den Geschäftsbericht, der auch auf die an die Bank gestellten Herausforderungen wie die Niedrigzinsphase oder die zunehmende Regulatorik im vergangenen Jahr einging. In einem anspruchsvollen Umfeld der Krise, einem aktiven Wettbewerb und regulatorischen Anforderungen habe sich die Volksbank Krautheim im Geschäftsjahr 2022 weiterhin positiv entwickelt und auch für die Zukunft bestens aufgestellt.
Die Hausaufgaben gemacht
Man habe zudem die Hausaufgaben für eine sichere Zukunft gemacht, im Rahmen einer vorausschauenden Geschäftspolitik kontinuierlich Gewinne thesauriert und damit die Aussichten im Kreditgeschäft weiter wachsen zu können, deutlich verbessert. Die drohende Rezession samt steigender Wertberichtigung wurde gut verkraftet. Man dürfe aber die digitale Transformation oder den dringend notwendigen nachhaltigen Wandel der Wirtschaft nicht aus den Augen verlieren. Die Zeit, um sich auszuruhen, sei laut Stauch nicht gekommen. Man müsse sich auch auf das sich kontinuierlich verändernde Kundenverhalten einstellen, da die Nutzung sowie Nutzungsbereitschaft von digitalen Kontaktmöglichkeiten für die persönliche Bankberatung zunimmt.
Wolfgang Stauch war es ein großes Anliegen, allen Mitarbeitern für ihren großen Einsatz zu danken. Da er in zwei Jahren das Renteneintrittsalter erreichen wird, sei es notwendig, schon jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Den Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr erstattete Bankvorstand Jochen Trabold. Er ging auf den Krieg in der Ukraine und die unmittelbaren Auswirkungen ein. Mit gemischten Gefühlen habe man die Zinsentwicklung 2022 beobachtet. „Einerseits war das jahrelange Nullzinsumfeld für die Geschäftspolitik der Volksbank Krautheim sehr herausfordernd, was bedeutete, dass die Margen im Kreditgeschäft zurückgingen und Kundeneinlagen, die man nicht bei der Kreditvergabe einsetzen konnte, sogar zu Negativzinsen bei der Zentralbank ’parken’ musste. Die jetzigen Zinssteigerungen wirken sich auf die Bilanzen der Banken negativ aus, was vor allem die Eigenanlagen in festverzinsliche Wertpapiere betrifft.“
Nach dem längeren Ausflug in die „trockene“ Welt der Bilanzierung ging Trabold auf die Bilanzzahlen der Bank ein. Die Volksbank Krautheim hat sich auch in der nachhaltigen Gemengelage erneut als verlässlicher Partner vor Ort und in der Region präsentiert und die Marktanteile weiter ausgebaut. Die Bilanzsumme hat sich in 2022 um 3,7 Prozent auf 191,7 Millionen Euro erhöht und das prognostizierte Wachstum leicht übertroffen.
Auch im vergangenen Jahr konnte im Kreditgeschäft an die gute Entwicklung des Vorjahres angeknüpft werden. Mit einem Zuwachs von 12,8 Prozent auf nunmehr 113 Millionen Euro lag man über den Planwerten.
Eine weiterhin große Rolle spielten 2022 die privaten Immobilienfinanzierungen. „Die Kundeneinlagen im Geschäftsjahr 2022 haben sich zufriedenstellend entwickelt“, so Trabold. Diese konnten mit einem Plus von 3,9 Prozent auf 138,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr abschließen. Der Bilanzgewinn betrug 187 568 Euro. Trabold stellte abschließend fest, dass allen Einflussfaktoren zum Trotz 2022 ein zufriedenstellendes Jahr für die Bank war.
Neben den guten Bilanz- und Ertragszahlen sei aber auch das soziale Engagement wichtig, denn man stellte den gemeinnützigen Organisationen im Geschäftsbereich erhebliche Beträge von insgesamt 14 500 Euro zur Förderung der Kultur und Jugendarbeit zur Verfügung.
Sein Dank galt auch den Mitarbeitern, die zum guten Ergebnis beitrugen, dem Aufsichtsrat für die stets gute Zusammenarbeit sowie den Kunden für das Vertrauen.
Die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates nahm Bürgermeister Joachim Döffinger vor, der in seinem Grußwort auf die guten Zahlen des Jahresabschlusses der Regionalbank im Jagsttal einging. Die Volksbank Krautheim sei die Bank im Jagsttal, die auch weiterhin das Vertrauen in diesen „schwierigen Zeiten“ verdiene. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Die Durchführung der Wahlen zum Aufsichtsrat nahm Vorstandsmitglied Wolfgang Stauch vor. Satzungsgemäß scheiden nach dreijähriger Amtszeit Klaus Rüdenauer (Krautheim), Jürgen Klohe (Gommersorf) und Michael Müller (Oberndorf) aus. Alle drei wurden einstimmig wiedergewählt.
Klaus Rüdenauer sagte in seinem Schlusswort, dass das Geschäftsjahr 2022 für die Bank sehr erfolgreich gewesen sei. Die guten Ergebnisse der Vergangenheit dürfen aber nicht hinweg täuschen, dass die Rah-menbedingungen auch für die Volksbank Krautheim in der Zukunft schwieriger werden. F
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/krautheim_artikel,-krautheim-2022-war-eine-besondere-herausforderung-_arid,2111125.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/krautheim.html