Rosenberg. Mit einer „sportlichen“ Tagesordnung befasste sich der Rosenberg Gemeinderat am Dienstagabend im Bürgersaal des Rathauses. Behandelt wurden 14 Punkte, darunter der Forstwirtschaftsplan 2025, das neue Misch- und Gewerbegebiet „Im Teich II“, die Abwasserbeseitigung, die Grundsteuerreform sowie mehrere Auftragsvergaben.
Bürgermeister Ralph Matousek begrüßte zahlreiche interessierte Zuhörer, darunter auch Anwohner der Straße „Im Teich“, da sich das geplante Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnhäuser befinden wird. Ihre Ablehnung wurde in der „Bürgerfragestunde“ deutlich, wo es zu diesem Thema einige teils erregte Wortmeldungen aus den Reihen der Anwohner gab.
Im Rosenberger Gemeinderat notiert
Eine weitere Auftragsvergabe betraf den Umbau des Bauhofes. Die beiden Gewerke, der Abbruch des Salzlagers sowie die Außenputzarbeiten des Gebäudes, wurden durch das Architektenbüro Kistner (Adelsheim) beschränkt ausgeschrieben. Die beiden Submissionen erfolgten am Montag.
Für das Gewerk „Abbruch Salzlager“ wurden sieben Firmen zur Angebotsabgabe angefordert, sagte Bürgermeister Ralph Matousek in seinen Erläuterungen. Sechs Firmen haben ein Angebot abgegeben, so dass ein „richtiger“ Wettbewerb entstanden ist. Preisgünstigster Anbieter war die Firma Heizmann (Osterburken) mit einem Angebotspreis von 25 734 Euro. Der Gemeinderat erteilte ihr einstimmig den Auftrag.
Für das Gewerk „Außenputzarbeiten“ erging die Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes an drei Firmen. Preisgünstigster Anbieter war das ortsansässige Malergeschäft Schäfer aus Bronnacker mit einer Angebotssumme von 32 025 Euro. Auch hier stimmte der Gemeinderat der Vergabe an die Firma Schäfer einstimmig zu. Im Angebotspreis sind auch zusätzliche Außenputz und Malerarbeiten am Bestandgebäude erhalten. Die Ausführung der Arbeiten soll im Frühjahr 2025 erfolgen, dann ist, so Matousek, diese Baumaßnahme abgeschlossen. F
Nach den Regularien erstattete Steffen Meyer von der Forstbetriebsleitung Adelsheim seinen Zustandsbericht des Waldes und im Anschluss Revierleiter Christof Hilgers den Forstwirtschaftsplan für das kommende Haushaltsjahr 2025.
Nur ein kleiner Überschuss
Festzustellen dabei war, dass der Wald nicht mehr die „Sparkasse“ der Gemeinde ist, denn auch im Haushaltsplan 2025 wird nur mit einem kleinen Überschuss gerechnet.
Bereits in der letzten Sitzung fasste der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss das bestehende Gewerbegebiet „Nord-Ost“ im Kernort Rosenberg, welches der gemeindliche Schwerpunkt zur Ansiedlung von örtlichen Gewebetreibenden und nahezu bebaut ist, um das neue Misch- und Gewerbegebiet „Im Teich II“ zu erweitern.
Der Gemeinde würden bereits weitere Anfragen von örtlichen Gewerbetreibenden vorliegen. Es sollen Baugrundstücke in kleinen Parzellen mit einer Größe von 20 bis 40 Ar entstehen. Eine Ansiedlung von Großbetrieben soll und kann dort nicht erfolgen. Eine Spedition habe schon nach einer Baufläche nachgefragt sagte Bürgermeister Matousek, aber diese Anfrage wurde abgelehnt. Für größere Bauflächen stehe der RIO zur Verfügung, der auch erweitert werden soll und an dem die Gemeinde beteiligt ist.
Anlass, Ziele, Zwecke
Jetzt stand dieses Thema erneut auf der Tagesordnung, um den Startschuss für notwendigen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan nach § 2 Abs. 1 des Baugesetzbuches zu geben und zu fassen.
Hauptamtsleiterin Ulrike Kautzmann-Link ging in ihren Erläuterungen nochmals auf den Anlass, Ziele und Zwecke der Planung sowie das weitere Verfahren ein.
Wie sie ausführte, soll der Bebauungsplan im Normalverfahren mit zweistufiger Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung durchgeführt werden. Im weiteren Verfahren wird zudem ein Umweltbericht mit Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung sowie die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen erarbeitet.
Nach zwei Anmerkungen aus den Reihen des Gemeinderates gab dieser den „Startschuss“ für den Verfahrensbeginn, mit dessen Abschluss in etwa 18 Monaten gerechnet wird. Bereits zur nächsten Sitzung, so Matousek, soll ein Planentwurf des Geländes vorliegen. Wie er weiter sagte, wird ein großes Thema und die zentrale Frage sein, wie man das Regenwasser dort weg bekommen wird.
Schließlich beschloss das Gremium die Aufstellung des erforderlichen Bebauungsplanes „Im Teich II“ im Regelverfahren. Maßgebend für den Geltungsbereich des Bebauungsplans ist der Abgrenzungsplan vom 8. Oktober 2024, gefertigt vom Ingenieurbüro IFK Ingenieure aus Mosbach.
Neuordnung geplant
Mit der gleichen Angelegenheit befasste sich der Gemeinderat beim nächsten Punkt, denn die Gemeinde Rosenberg beabsichtigt die Grundstücke im Bereich des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes „Im Teich II“ neu zu ordnen, so dass nach Lage, Form und Größe für die vorgesehene fachliche Nutzung zweckmäßig gestaltete Parzellen entstehen.
Deshalb soll vom Gemeinderat eine Baulandumlegung angeordnet werden, was Sache eines zu beschließenden Umlegungsausschusses ist, der in der Gemeinde derzeit nicht besteht. Deshalb ist ein solcher aus Mitgliedern des Gemeinderates auf die Dauer des Verfahrens zu bilden.
Der Gemeinderat beschloss, das Vermessungsbüro Schwing und Dr. Neureither mit der Durchführung des Umlegungsverfahrens zu beauftragen.
Die Umlegung der benötigten Grundstücke wird angeordnet. Der Umlegungsausschuss besteht aus dem Bürgermeister Ralph Matousek als Vorsitzendem und den weiteren aus dem Gemeinderat gewählten ordentlichen Mitgliedern Melanie Cunningham, Susanne Grimm, Bastian Hanak und Carmela Palinkas sowie als deren Stellvertreter Nadin Rechner, Ulrich Herrmann, Jörg Graser und Melanie Leis.
Als beratende Sachverständige in der Bautechnik werden Jürgen Glaser und vermessungstechnischer Sachverständiger Dr. Ing. Matthias Neureither auf die Dauer des Verfahrens bestellt. Die hierfür anfallenden Kosten bezifferte Matousek auf 34 000 Euro. Mit den betroffenen Grundstückseigentümern werden weiter Gespräche geführt.
Weitere Auftragsvergaben
Weiteres Thema war die Auftragsvergabe für Schachtsanierungen in geschlossener Bauweise vom Verbindungssammler von Sindolsheim in Richtung Rosenberg. Zwischen der Gaimühle und der Talmühle verläuft parallel zum Gewässer ein öffentlicher Abwasserkanal.
Aufgrund des Gewässeranstaus durch den Biber hat sich der Grundwasserspiegel erhöht und es wurden mehrere Undichtigkeiten an den Kanalschächten hergestellt. Damit dringt Wasser aus der Kirnau in den öffentlichen Kanal ein und ist in der Kläranlage wieder zu reinigen, erklärte der Bürgermeister.
Grundsätzliche sollten Abwasserschächte dicht sein. Es sollen Sanierungsarbeiten zum Instandsetzen und Abdichten der Abwasserschächte durchgeführt werden. Die Gemeinde, so der Bürgermeister, hat im vergangenen Jahr für die Sanierung von 20 Abwasserschächten einen Förderantrag gestellt, der vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt wurde.
Ausführung im Sommer 2025
Bis zum 1. November sollen die Arbeiten vergeben sein, die dann im Sommer 2025 ausgeführt werden. Das beauftragte Ingenieurbüro Sack und Partner (Adelsheim) hat im beschränkten Ausschreibungsverfahren entsprechende Angebote eingeholt.
Fünf Bewerber wurden aufgefordert, drei Angebote gingen ein. Preisgünstigster Anbieter war die Firma Erles, Umweltservice aus Meckesheim mit einer geprüften Bruttoangebotssumme von 122 970,45 Euro. Die Kostenberechnung sieht eine Summe von 130 989,13 Euro vor, so dass der Kostenrahmen eingehalten wurde.
Die Gemeinde hat für die Maßnahme eine Landesförderung erhalten. Die Finanzierung des verbleibenden Eigenanteils der Gemeinde in Höhe von 31 000 Euro erfolgt im Haushalt 2025.
Einstimmig vergab der Gemeinderat die Tiefbauarbeiten an die Firma Erles.
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